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+---Thema: Siva - The Story Is Complete, But I Think We've... Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 22. 07 2007, 21:41

SIVA - THE STORY IS COMPLETE, BUT I THINK WE'VE LOST THE BOOK

Stil: Indie-Pop / -Rock
Label: < DevilDuck > / < Indigo >
Spieldauer: 10 Tracks, 44.54 min.
Release: 20. Juli 2007
MP3: < >> Opinion Leader >

< Offizielle Bandhomepage >
< Siva bei Myspace >

Das Quartett Siva aus dem Sinnbus-Umfeld übt sich auf seinem Debüt im Tauziehen zwischen Schwermut und Schönheit. Nichts behält die Oberhand, das Zuhören aber macht viel Freude.

Über sechs Monate lang hat das Berliner Quartett Siva an seinem Debütalbum gefeilt. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat: Man merkt „The Story Is Complete, But I Think We’ve Lost The Book“ die Liebe und die Zeit, die in seinen Entstehungsprozess gesteckt wurden, deutlich an. Gekonnt schlägt das Quartett die Brücke zwischen frühen Radiohead und Slut, und integriert, ähnlich wie etwa The Postal Service, auf organische Art und Weise warme elektronische Flächen, Beats und Loops ins gitarrengeprägte Klangbild. Assoziationen, die sicherlich auch durch den klaren, hellen Gesang erweckt werden: Charismatisch und präsent strahlt die sanfte Stimme von Andreas Bonkowski Vertrautheit und Intimität aus, wirkt freundlich und beruhigend.

Erweckt wird dieses Harmoniebedürfnis aber ohnehin erst durch die bittersüße Melancholie, die Siva auch im erhebendsten Moment nie so richtig abschütteln können. Liebliche Traurigkeit wohnt dieser Musik ebenso inne wie der Mut zu offener, unverhohlener Schönheit. Wohl dosierte Rockgitarren und jazzige Rhythmen verhindern aber, dass man in allzu seichtes Fahrwasser abdriftet. „We’re Off Air“ etwa schmeichelt den Gehörgängen mit wunderbaren Melodiebögen, bevor man aber droht, mit dem Kopf in den Wolken sanft dahinzuschlummern, holt einen der bedrohliche Unterton nüchterner Stromgitarren zurück auf den Boden der Tatsachen. Auch das stampfende „This House Is Empty“ packt in große Wattekissen, zieht in seinem großartigen Refrain aber im rechten Moment an den Gardinen und taucht das Schlafzimmer in sonnendurchflutetes Licht. Schlafen ist nicht, man würde sonst etwas verpassen.

Trotz des halbjährigen Studioaufenthalts fehlt es den sorgfältig ausgearbeiteten, detailreich instrumentierten Pop-Elegien nie an Verspieltheit, auch die Balance zwischen Schönklang und Tiefe treffen Siva meist punktgenau. Hin und wieder kann man ihnen zwar den Vorwurf machen, dass sie ein wenig zu perfekt klingen. Zu lange geschliffen haben. Zu brav bleiben. Momente, die sich auf diesem erfreulichen, ungewohnt reifen Debüt aber in überschaubaren Grenzen halten. Schön.

Wertung:


Beitrag von: Markus an 23. 07 2007, 13:43

find den song schon mal sehr gelungen...werd mir das album besorgen :)
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