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-purerock.de forum +--Forum: livereviews +---Thema: MELT! Festival 2009 Eröffnet von Christian Beitrag von: Christian an 31. 07 2009, 21:28 ![]() Datum: 17. - 19. Juli 2009 Ort/Club: < Ferropolis >, Gräfenhainichen Preis: 99,- Euro (3-Tage-Kombiticket) Besucher: ca. 20.000 (ausverkauft) Multimedia: < >> Festival-Website > Erinnert sich eigentlich noch jemand an das Melt! Festival des vergangenen Jahres? Nein? Muss man jetzt auch nicht mehr. Ist vergeben und vergessen. Denn was letztes Mal alles schief lief, wurde in der 2009er Version, beim zwölften Melt! (vom Veranstalter liebevoll “Dirty Dozen“ getauft), weitaus besser gemacht. Angefangen bei der Aufteilung des Geländes (Coca-Cola-Zelt und Gemini Stage fanden ihren Weg zurück an angestammte Plätze), über die Einlass-Organisation, ein neues Dusch- und Klomarkensystem, bis hin zur weiträumigen Öffnung des Campingplatzes. Da erfreulicherweise auch das Ticketkontingent auf lediglich 20.000 Karten begrenzt wurde, war das Melt! in Kombination mit einem vorzüglichen Line Up dann sogar erstmals bereits im Vorfeld ausverkauft. Das gab es noch nie, war aber angesichts eines Headliners namens Oasis auch nicht ganz unerwartet. Die Gallaghers also. Während die einen sich bereits Wochen vorher über die zu erwartende britische Invasion pöbelnder Oasis-Hools aufregten, erhofften sich die anderen mal wieder einen leichten Kontrast zum völlig overstylten Neon-Bling-Bling-Publikum der letzten Jahre. Das Resultat war dann wohl die dem Konzept des Melts am ehesten entsprechende Mischung aus beidem und das ist gut so. Aber tatsächlich, und das ist noch besser, war das Melt! in diesem Jahr so international wie nie zuvor. Soviel Englisch hört man auf keinem anderen Festival in Deutschland und ob dies wirklich nur an Oasis lag, darf mal stark bezweifelt werden. Das Line Up hatte nämlich noch weitaus mehr an exklusiven Höhepunkten zu bieten. Den Auftritt von Röyksopp zum Beispiel mit dem es sich am späten Freitagabend so wunderbar ins Festival starten ließ. Die Norweger verzauberten die vielleicht schon größte Menschenmasse des Tages vor der Hauptbühne, die sich bereitwillig in traumhafteste Sphären elektronischer Musik entführen ließ. Deutlich heftiger ging es im Anschluss auf der Gemini Stage zur Sache. Die drohte während der Auftritte von Crystal Castles und Gossip aus allen Nähten zu platzen und musste zwischenzeitlich sogar an der Seite abgeriegelt werden. Während Crystal Castles im Strobo-Gewitter zwar kaum zu sehen waren, das Publikum aber trotzdem unglaublich zum Abgehen brachten, war es bei Beth Ditto mal wieder umgekehrt. Die Menge war schon vor dem Gig so euphorisch, dass das neue Role Model im Prinzip auf der Bühne sitzend hätte singen können. Tat sie natürlich nicht, sondern lieferte eine dieser Gossip-Shows, bei denen kein Auge trocken bleibt. Aus anderen Gründen sollte dies im Prinzip auch für die hervorragenden Travis gelten, die jedoch vom Publikum derart wenig Zuspruch erhielten, dass sie einem schon fast leid tun konnten. Aber klar, gegen nebenan auftretende Hypes in Form von Alice Glass, Frau Ditto und La Roux, haben wahre Britpop-Veteranen keine Chance. Beim berauschten Streifzug übers Gelände gaben dann erste Windböen und kurze Schauer einen Vorgeschmack, auf das kommende Unwetter. Doch erstmal mussten noch Simian Mobile Disco hart gefeiert werden. Als dann aber das Wasser schon gewaltig über das erstmals durchsichtige Zeltdach der Gemini Stage platschte, war klar, dass hier heute nicht mehr viel gehen würde. Die Auftritte von Acts wie Moderat oder Trentemøller wurden dann gegen vier Uhr endgültig gecancelt, als man sich schon im strömenden Regen auf dem Weg in Richtung Campingplatz befand. ![]() Wesentlich besser machten ihre Sache Digitalism, die hier vor zwei Jahren noch auf der kleinen Big Wheel Stage spielten. Den Schritt aus den kleinen Clubs auf die großen Bühnen haben die Hamburger mit Leichtigkeit genommen und zeigten hier, wie wohl sie sich dort fühlen. Die Hits von Idealism versetzten die Menge in der Morgendämmerung jedenfalls in echte Ekstase. Die wurde noch einmal ins Unermessliche gesteigert, als Boys Noize und Erol Alkan während ihres DJ-Sets auf der Gemini Stage das Gitarrenriff aus Michael Jacksons Beat It reinknallten. Auch auf dem Melt! brachte der King Of Pop die Massen drei Wochen nach seinem Tod zum Ausrasten. Und dann als die Sonne bereits hoch am Himmel stand, wieder auf dem Weg in die heißen Zelte. ![]() Denn liebes “Dirty Dozen“, das war fast eine Liga mit der Melt!-Geburtstagssause von 2007. Bleib wie du bist und wir werden nach der “Wilden 13“ im nächsten Sommer erneut mit diesem einen Ausruf auf den Lippen nach Hause fahren. Er war dieses Wochenende unglaublich oft zu hören. Und er beschreibt das Melt! 2009 am besten: Wie geil war das denn!?! Oasis – Setlist: Fuckin’ In The Bushes Lyla The Shock Of The Lightning Rock N Roll Star Cigarettes And Alcohol Roll With It Waiting For The Rapture The Masterplan Songbird Slide Away Morning Glory My Big Mouth Half The World Away I’m Outta Time Wonderwall Supersonic Live Forever Don’t Look Back In Anger Champagne Supernova I Am The Walrus Text: Christian Huxhold Bilder: Stephan Flad (meltfestival.de) Copyright 2000-2005 purerock.de |