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+---Thema: Gisbert zu Knyphausen Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 21. 10 2008, 21:33

GISBERT ZU KNYPHAUSEN + Wolfgang Müller

20. Oktober 2008
Polyester, Oldenburg
ca. 100 Besucher
Tickets: 10 Euro


Nach einem gefeierten zweiten Album und einem ebenso gefeierten Auftritt auf dem diesjährigen Reeperbahnfestival verschlägt es Gisbert zu Knyphausen in den beschaulichen Montagabend Oldenburgs.
Für oke 10 Euro spielt zunächst Liedermacher Wolfgang Müller.
Vielleicht ist es nur eine falsche Wahrnehmung, dass deutschsprachige Songwriter wieder stark zunehmen, vielleicht sind sie die Kinder der globalisierten Krise der letzten Jahre.
Herr Müller, von nicht wenigen unkundigen für den Hauptact gehalten, weil auch er sich in melancholischen Songwriter-gefilden aufhält, ist dabei schon eher Protest. Im Sprechgesang die Wahrheit suchen.
Der Mann mit dem tollten Namen Gisbert zu Knyphausen mitsamt Band fängt mit Schmackes an. Das ist vielleicht die überraschendste Erkenntnis des Konzerts: Live haben die Stücke einige an Power. Was auch daran liegen mag, dass es sehr laut ist.
Es ist aufgrund des kleinen Polyesters ein intimes Konzert, so wie es Songwriter-Konzerte sein sollten. Die ersten Reihen sitzen.
Auf die oftmals gefühlsduseligen Texte, hat da jemand Grand Hotel gesagt, muss man klar kommen, dann wird man zu Knyphausen für einen der talentiertesten deutschsprachigen Songwriter halten. Das subversiv-subtile eines Peter Lichts, dessen Einflüsse sprachlich durchaus erkennbar sind, hat zu Knyphausen zwar nicht, dafür knallt er mehr. Auch dank des sehr guten Drummers (der offenbar nicht möchte, dass man weiß dass er Jazz studiert hat).
Studenten-WG-Lyrik die funktioniert. Einige Coverversionen beschließen ein langes Konzert und am Ende gilt es festzuhalten: Gisbert zu Knyphausen wird aller Voraussicht nach sehr erfolgreich werden, das auch zurecht. Und: schmachtende Groupies nerven.

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