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+---Thema: Muse Eröffnet von Josip


Beitrag von: Josip an 14. 11 2003, 08:54

MUSE

25. Oktober 2003
Wien, Gasometer
ca. 3.500 Besucher (ausverkauft)

Nach der Veröffentlichung ihres vielerorts gelobten Drittlings "Absolution" begaben sich Muse, wie erwartet, auf eine obligatorische Europa-Tour, welche fast überall für ausverkaufte Hallen sorgte und auch in Wien die neue Gasometer-Halle bis auf den letzten Platz (sogar Sitzplatz, sic!) füllte, und das obwohl Life Of Agony am selben Abend Österreichs Hauptstadt beehrten. Alle waren also auf die Live-Umsetzung des neuen Albums gespannt, wobei viele auch nur wegen der Vorband gekommen sein dürften, bei deren Wahl Muse wirklich Geschmack bewiesen hatten und die großartigen Cave In mit an Bord nahmen. Doch es kam, wie es kommen musste und ich verpasste Cave In zum dritten Mal dieses Jahr, ein für mich unverständlich früher Beginn (die Band begann um 20 Uhr an einem Samstag Abend) und organisatorische Probleme beim Einlass verhinderten diesmal meine Anwesenheit.

Glücklicherweise enterte ich wenigstens noch vor Muse' Anfangstakten die Halle und staunte nicht schlecht, als ich ziemlich viele Sitzplätze zählen konnte, welche schätzungsweise ein Drittel des Publikums ausmachten. Ob so eine Location für Rock-Konzerte angebracht ist, sei dahingestellt. Ich für meinen Teil war sehr froh, beim Fußvolk dabei sein zu können und an keinen Sitzplatz gefesselt worden zu sein. Um ungefähr 22:30 Uhr betrat das Trio aus England dann die Bühne und die Menge tobte, kreischte und jubelte. Es folgte ein stark "Origin Of Symmetry" und "Absolution"-betontes Set, welches musikalisch schlicht perfekt dargeboten wurde und vor allem ob Frontmann Matthew Bellamys Genialität leuchtende Augen hinterließ. Egal ob am Gesangsmikrofon, an der Gitarre oder am Piano - auch live beherrschte er sein Werk perfekt und überzeugte insbesondere durch seine leidenschaftliche Hingabe zur Musik. Ebenso beeindruckend anzusehen wie sein Spiel war jedoch auch die aufgebaute Lichtershow, welche auf einer großen Leinwand im Hintergrund abwechselnd kurze Sequenzen wie Sonnenuntergänge und Bellamys Spiel am Piano in Nahaufnahme durch eine Mini-Kamera an seinem Finger zeigte. Jedoch etwas mangelhaft war die Tatsache, dass die Band mehr oder weniger für sich selbst spielte und zu keinem Zeitpunkt jeglichen Kontakt mit dem Publikum suchte - zwei oder drei "Thank you, cheers!"-Rufe waren das Höchste der Gefühle.

Nichtsdestotrotz feierte das Publikum jeden Song ihrer Lieblinge laut- und hüpfstark ab (warum Leute, wenn sie einen Song mögen, wie komplette Idioten auf und ab springen, anstatt zu tanzen, wird mir übrigens immer ein Rätsel bleiben), bis mit "Plug In Baby" und hunderten, schwarzen Luftballons, welche plötzlich von der Decke fielen, das Trio sein reguläres Set beendete. Die zwei Songs-starke Zugabe hatte dann "Stockholm Syndrome" inklusive jede Menge weißes Konfetti als finalen Schlusspunkt einer gelungenen Show, welche jedoch ein wenig persönlicher hätte gestaltet werden können. Ich denke, ich werde mich wohl nie mit Massenveranstaltungen richtig anfreunden können....

Beitrag von: Patrick an 14. 11 2003, 18:22

Jaja, Massenveranstaltungen.
Ich erinnere mich noch an den herrlich intensiven Auftritt bei der Osterrocknacht vor..ähh..es war glaube ich vor drei Jahren, als Muse noch nicht den Durchbruch geschafft hatten. Das war zwar in der Philipshalle kein gemütliches Familienbeisammensein, aber doch recht intim. Aber schon damals hätten sie die Scheiße mit den Luftballons sein lassen sollen, das ist doch Quatsch.
Ach ja, dass du Cave In verpasst hast ist UNVERZEIHLICH aber letztendlich ja auch nur dein Schaden ;-)

Beitrag von: Josip an 14. 11 2003, 22:15

Ja, ich ärgere mich eh auch, dass ich Cave In wieder nicht gesehen habe. Im Jänner spielten sie einen Tag bevor ich an der Uni diverse Prüfungen hatten, im Frühling war ich dann nicht in Wien, als sie da waren und jetzt beginnen die schon um 20 Uhr...wo gibt's denn sowas...Klar stand am Ticket "Beginn: 20 Uhr", aber bei 99 % aller Shows wird das doch nicht eingehalten...wie auch immer...
Beitrag von: Christopher an 17. 11 2003, 13:07

ich habe cave in gesehen und fand sie live eigentlich ziemlich nett.
das mit den luftballons war in berlin auch und das geniale e-piano-licht-orgel-ding natürlich auch.
ich habe das konzert genossen.

Beitrag von: Gerri an 18. 11 2003, 09:07

was mich bei dem konzert noch viel mehr als die hüpferei störte, warendie leute, die die ruhigen leider dazu nutzen sich untereinander verbal auszutauschen und man so einen haufen stimmen hörte und das lied ned irchtig genießen hat können.

und wenn viele meinen nach den ersten 3 sekunden eines liedes nachdem sie gecheckt haben, dass ihr absolutes lieblingslied kommt, einen 10 sekündigen schrei loslassen, statt lieber zuzuhören
naja aber im großen und ganzen war das eine bessere massenveranstaltung. der gasometer ist nicht so schlimm, weil er ned so groß wirkt und muse waren einfach großartig hehe
leider sind die erinnungen an das geile gefühl, das ich beim konzert hatte, wieder weg, aber das ist bei mir meistens so.

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