Hardcore und Rock wird meiner Meinung nach viel zu selten auf überzeugende Weise zusammengeführt. Auf überzeugende Weise kann natürlich viel heißen, ich meine jetzt speziell die Hope Conspiracy-Weise. Every Time I Die sind auf ihrem neuen Album Hot Damn eine große Portion hörbarer geworden, was nicht zuletzt mit dem Hochschrauben dieser Rockeinflüsse zu tun hat (bestes Beispiel hierfür: I Been Gone A Long Time, bei dessen Ende Keith gar ein bisschen grungig klingt).
Thank you lord 1) for their talent 2) for their destructive energy 3) for their lyrics
Großes Kino bei Every Time I Die waren seit jeher ihre Songtexte, die auf geniale Weise bitterböse Sozialkritik mit hämischen Zynismus verbinden – so auch auf Hot Damn. Lovely, so Lovely is Ludwig Van. Wer meinen Lieblingsfilm zitiert hat natürlich schon halb gewonnen. Was man kaum für möglich halten würde: die Texte sind sogar besser weil weiser und prägnanter geworden; scheinbar haben die Jungs ihre Gedanken geordnet. Und das trifft nicht nur auf die inhaltliche Seite zu: Chaoscore ist mit gutem Anteil immer noch enthalten und Fans von Dillinger Escape Plan und Converge werden auch beim dritten Album wieder ihre helle Freude haben, aber alles scheint präziser und sinnvoller zu sein. Neben eingangs erwähntem Rockelement gibt es auch so was wie klare Alternative-Rock Momente und besonders hier ist zu erkennen wie viel Arbeit Keith in seine Stimme gesteckt haben muss. Den ein oder anderen Hördurchgang braucht das Album dabei aber schon (und das ist ja auch gut so, erhöht diese Tatsache die Halbwertszeit in der Regel doch ernorm) und speziell die ersten paar Hördurchgänge sind nicht einfach und man die Unterschiede zwischen den Songs kaum ausmachen können. Später fragt man sich warum das so gewesen ist, weil jeder der zehn Tracks allein stehen kann. Kein Ausfall. Addiert man zu der Tatsache noch die gelungene Produktion von Eric Rachel, der durch seine Arbeit mit Hardcore’s finest Bands (Atreyu, Cataract, Buried Alive) auf der einen und Rock and Roll’s finest Bands (z.B Atomic Bitchwax) auf der anderen Seite die beste Wahl gewesen war bekommt man ein Album, dessen Titel das beste Fazit zu sein scheint. Every Time I Die haben alles richtig gemacht und neben einem guten Produzenten einen hervorragenden Coverartwork-Künstler verpflichtet – was können sie dann dafür, das Jacob Bannon keine gute Arbeit leistet? Der Herr Converge sollte vielleicht mal erwägen seine Tätigkeit als Fließband-Künstler (kann ja nicht gut gehen) einzustellen. Nach Nine das zweite mäßige Artwork in nur einer Woche. Egal, hier geht es um Every Time I Die:
Thank you lord: 1) for being able to listen to 2) this band 3) this album.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
das Album ist großartig! aber haben die sich nich aufgelöst?
-------------- "Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."