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Überschrift: Coheed And Cambria - The Second Stage Turbine Blad, Alternative/Emo/Rock (Equal Vision)< Älteres Thema | Neueres Thema >
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Verfasst am: 18. 04 2002, 17:55

coheed and cambria - the second stage turbine blade

stil: alternative | emo | rock
release: 05.03.02
label: equal vision records
spieldauer: 10 titel, 55 minuten
anspieltipps: everything evil, delirium trigger

coheed and cambria offizielle website

eine neue band erweitert seit einigen wochen das roster des new yorker equal vision labels. ähnlich wie schon victory records ergänzen die krishnas ihre ansonsten grob eher hardcore-orientierte palette mit neuen bands aus dem indie rock bereich. liars academy machten im herbst des letzten jahres schon einen hervorragenden eindruck - und mit coheed and cambria wird jetzt nachgelegt.

nachdem man sich erstmal ausgiebig über den ausgefallenen bandnamen gewundert hat, kann man sich 55 minuten lang der auf diesem debut enthaltenen musik zuwenden - und sofern man auch nur irgendetwas für musik aus dem dunstkreis von alternative / emo / indie übrig hat, wird man das nicht bereuen. zuckersüße pop-perlen a la student rick und konsorten sollte man aber dennoch nicht erwarten, denn coheed and cambria gehen auf diesem album wesentlich komplexer zu werke. deutlich wird dies schon an den spielzeiten der tracks, die nahezu ausschließlich die 5-minuten-marke überschreiten.

abgeschreckt? oh nein, nicht so schnell! denn was die vier new yorker jungs hier abliefern, sollte man gehört haben! denn die 10 songs passen so gar nicht in eine der üblichen schubladen, die man so gerne aufzieht, wenn man es mit einer neuen band zu hat.  hier ist eine weitere schublade fällig, in der nähe der grandiosen counterfit und sunny day real estate vielleicht, also edding raus und "cac" rankritzeln!

schon der erste track "time consumer"deutet die vielschichtigkeit der band an: zurückhaltende gitarren spielen wunderbare melodien, bis die strophe kommt und im gleichen moment rockigere pfade eingeschlagen werden. der refrain wird getragen von der hohen stimme des sängers claudio sanchez (o-ton des gitarristen travis: zwischen robert plant und den wiener chorknaben) und verspielten gitarren-leads im hintergund. generell ist der wechsel zwischen ruhigen und flotteren passagen ein wichtiges element in der musik von coheed and cambria, wobei sie sich aber weniger auf tempowechsel beschränken, sondern gleich mit der stimmung des songs spielen. dabi schrecken sie auch vor dissonanten tönen nicht zurück und 08/15-songstrukturen der marke strophe-refrain-strophe-refrain-refrain sind ihnen eh fremd. lange build-ups gipfeln in emotionalen ausbrüchen, bevor sie wieder zusammenfallen und es dann doch nochmal nach vorne geht. ja, klingt verrückt, aber es ist so. die strukturen sind größtenteils unvorhersehbar und überraschend. immer wieder entdeckt man parts bei denen man einfach aufmerksam wird und nur noch ein dickes "wow!" in seinem kopf hat. teils kann man sogar - und das sage ich im grunde gar nicht gern - hymnischen charakter attestieren.

in ihren songs durchbrechen coheed and cambria auch in aller regelmäigkeit die schon weitgesteckten grenzen des indie rock bereichs. wie die erwähnung robert plants schon zeigt, wird auch mit elementen aus hardrock oder pop gespielt - und das so gekonnt und lässig, dass man vor ehrfurcht daniedersinken möchte. das label beschreibt die musik abschließend einfach und doch so treffend als melodic rock - und was wirklich dahintersteckt kann in zeiten der digitalen musikalischen revolution (ja, ich spreche von mp3s...) jeder für sich selbst herausfinden. also: es sei jedem ans herz gelegt, seinen rock n roll horizont um diese einzigartige band zu erweitern. vereinfacht wird ihm dies durch die veröffentlichung der scheibe in europa auf defiance records. im mai. kaufen.

wertung:
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