Zakk Wylde ist ein begnadeter Gitarrist. MIt 19 Jahren wurde er in die Band von Metal-Übervater Ozzy Osbourne aufgenommen. Seit 1994 spielt er zusammen mit der Black Label Society . Doch eine Band kann man das ganze nicht wirklich nennen. Schließlich macht Zakk beinahe alles: er spielt Gitarre und singt, klampft viele der Bassparts und spielt auch noch die Rhytmusgitarre selbst ein. Die Band übernimmt im Prinzip nur eine Live-funktion. Bei dem vorliegenden Werk 1919 Eternal fungierte er gar als Co-Producer und so ganz nebenbei ist er ja auch noch immer Gitarrist bei der Ozzy-band. Dass er im Film Rockstar eine Rolle übernommen hat will ich dabei gar nicht erwähnen... Bei sovielen Projekten muss man sich natürlich fragen, ob nicht die Qualität leiden muss. Erwartungsgemäß kommt das Gitarrenspiel auf 1919 Eternal gekonnt und ambitioniert aus den Lautsprecherboxen und auch gesanglich hat der Herr Wylde einiges zu bieten. Doch auch hier hört man einen großen Negativpunkt der CD: sie ist schlecht, ja schon fast schlampig produziert. Das passt nicht und hört sich manchmal wirklich grausig an. Auch wirkt das Album manchmal etwas unentschlossen. Will es nun ein düster-hartes Metalalbum sein (Lords of Destruction, Graveyard Disciples) ? Will es an Black Sabbath erinnern ( Bleed for Me) ? Oder will es gar ruhig baladesk sein? Die ruhigen Stücke gefallen mir hier sogar noch am besten, schließlich sind die Metalstücke nicht gerade etwas neues. Bridge to Cross oder die Akkustikgitarren-Instrumental Stücke Speedball (wer sich von den Fähigkeiten Zakk Wyldes' überzeugen will: hört euch diesen track an) und America the Beautiful sind ungewohnt und daher schön. Doch bei letzterem Track komme ich gleich zu einem neuen Kritikpunkt: lyrisch behandelt Wylde die Generation des 2.ten Weltkrieges (daher auch der Albumtitel) und will an seinen Vater erinnern. Die Tracks erinnern textlich auch durchweg an den Krieg, mal wüst-brachial, mal wieder ruhig traurig-düster. Doch mir gefällt dies nicht so gut wie es vielen Amerikanern wohl gefallen wird. Wenn man ein Album in Zeiten wie diesen mit einem Stück wie America the Beautiful abschließt, muss man sich schon dem Vorwurf eines (berechneten?) Patriotismus stellen, der heue so in ist und für gute Verkaufszahlen sorgen kann. Fazit: Unterm Strich bleibt also ein etwas mulmiger Nachgeschmack; das Album wird aufgrund der Unentschlossenheit (ich will dies hier nicht positiv als Abwechlungsreichtum formulieren, Unentschlossenheit trifft es wahrlich besser) und der schlechten Produktion merklich herabgestuft. Dabei will ich die textliche Dimension und das Konzept des Albums noch nicht einmal mit einbeziehen, was er davon hält soll jeder für sich selbst entscheiden. Zakk Wylde und Black Sabbathfans sollten in jedem Fall reinhören (letztere sollten sich vorallem die (legale) MP3 zu "Bleed for me" laden), allen anderen gefällt dies höchstwahrscheinlich nicht.
Zakk Wylde's Black Label Society - 1919 Eternal 