River City Rebels - Playing To Live - Living To Play Streetpunk mit Bläsern Victory Records 14 Titel; 31:36 Anspieltipps: Small Town Pride, Devil In The Skin, 6 AM, On The Train, Daddy Was A Drunk, What's in a Dream
Die Bands, die bei Victory Records nicht unbedingt bei "Hardcore" eizuordnen sind, lassen sich an einer Hand abzählen. Die sieben Jungs der River City Rebels gehören zweifelsfrei dazu. Bereits ihr Debüt "Racism, Religion and War" konnte durchweg begeistern, und nun versuchen sie mit geänderter Besetzung an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Die Änderungen in der Band lassen sich kurz zusammenfassen: Ex-Trompeter Dan McCool übernimmt jetzt die Vocals und man mit Jake hat man einen neuen Saxophonisten eingestellt und somit die Bläserfraktion neu geordnet. Dass die Band einen neuen Sänger hat, fällt erst beim zweiten Hinhören auf, denn schließlich macht den Sound der Band in erster Linie der Mix aus flottem Streetpunk und Blasinstrumenten aus. Das Intro gibt bereits einen Vorgeschmack auf das, was einen erwartet: Der gerade erwähnte Streetpunk/Bläser-Mix und jede Menge "Hey! Hey!"s, viele Refrains zum Mitgröhlen und gute Laune. Während nicht wenige andere Street-Punker ernst bei der Sache bleiben, beweisen die Rebels, dass sie jede Menge Spaß bei der Sache haben, womit sich wohl auch der Albumtitel erklären lässt. Die meisten Songs bleiben im Ohr kleben, wobei aber ein paar wenige auch einfach so vorbeizischen. Ein ganz besonderes Highlight stellt "6 AM" dar, kaum ein Song hing mir in letzter Zeit so tief im Kopf fest. Verse wie "Do you run your life or does your job run you?" zeigen, dass die Rebels in erster Linie versuchen, den Hörer anzusprechen und ein wenig über sich und die Welt nachzudenken, wobei die Rebles aber trotzdem ohne konkrete politische Statements auskommen, sondern eher den Weg der Sozialkritik gehen. Das folgende "On The Train" hätte auch den Albumtitel tragen können, schließlich ist dieser Song eine Art Kernstück des Albums der auch die Albumtitel-gebende Textzeile "Playing to live and living to play" enthält. "It's not the fassion but the passion that makes you strong" ist ein weiteres der angesprochenen Statements, die zeigen, dass es die Rebels auch in den Lyrics draufhaben, wobei bei wirklich vielen Songs immer das "Hey! Hey!" im Hintergrund kommt, was mich aber nicht wirklich stört. Ein finales Highlight bildet dann noch der letzte Titel, "What's In A Dream", das sowohl mit hervorragender Melodie als auch sehr guten Lyrics daherkommt und jedes Punker-Herz höher schlagen lässt. Leider können jedoch nicht alle Songs wirklich überzeugen, die oben nicht als Highlights angegebenen Songs kommen nicht sehr über Durchschnittsstatus hinaus.
Fazit: Warum bin ich nur so anfällig für Streetpunk? Wer die Rebels bereits auf dem Vorgäneralbum mochte, wird sie auch jetzt nicht hassen, auch wenn sie ein wenig reifer geworden sind. Trotzdem sollte man etwas für Streetpunk übrig haben, bevor man zugreift.
-------------- Is there something wrong with these songs? Maybe there's something wrong with the audience - Manipulation in rock music.