Stil: Rock Release: 26. August 2002 Label: Interscope/Motor Spieldauer: 15 Titel; 62:03 min. Anspieltipps: No One Knows, First It Giveth, A Song For The Dead…
Jeder, der die Entstehungsgeschichte dieses Albums verfolgt hat, und sich von dem Album grosses erwartet hat, wurde unerträglich lange auf die Folter gespannt. Fast 9 Monate nach dem ursprünglich angedachten Veröffentlichungstermin steht „Songs For The Deaf“ dann in den Läden. Und so sehr das Phrasenschwein jetzt auch bemüht werden muss: Das Warten hat sich gelohnt. Der Zirkus „QOTSA“ mit Schaustellern und Artisten wie Dave Grohl (Ex-Nirvana, Foo Fighters), Mark Lanegan (Ex-Screaming Trees), Dean Ween (Ween), Chris Goss (Masters Of Reality) und einem Haufen anderer präsentiert eine bis dato nie da gewesene Vorstellung. Eine Radioshow der Obskuritäten führt durch eine Welt aus Rock, Pop und Noise. Das die Queens Of The Stone Age dabei ihr bisher wohl bestes Album abliefern, zeigt in Anbetracht der beiden Vorgänger, wie gross „Songs For The Deaf“ ist. Fast eine perfekte Melange aus Wüste und Grosstadt, Desertrock und Robot Pop, Debut und Zweitling wird der hungrigen Meute hier geboten. Jeder, der dem Debut unverständlicherweise zu wenig Abwechslung vorwarf, und Rated R das Unterbesetztsein mit straighten Rocksongs unterstellte, ist ab sofort zum Schweigen verdammt. Denn „Songs For The Deaf“ vereinigt auf extrem gekonnte Art und Weise die Vorzüge der Vorgänger, und mischt daraus wieder etwas völlig neues. Der Opener des Albums, der noch in letzter Sekunde „Six Shooter“ ablöste, vereint z.B. Olivieri’s infernalisches Gekrächze, welches sich immer wieder kurz in vergleichsweise angenehme Gesangsparts wandelt, mit einem bizarren Pop-Appeal. Oder First It Giveth: treibend, hypnotisch, abwechslungsreich und aus einem Guss, gewaltig und zart. Dieses Album relativiert alle Aussagen über Vorgängeralben. Im Angesicht dieser Vollkommenheit wirken sie wie Aufwärmübungen, als Test und Experiment zur Erstellung des perfekten Popalbums. Ein Popalbum, das wohl die Masse nicht erreichen wird, ein Popalbum für Menschen, die glauben es zu verstehen. Ein Popalbum für Leute die es niemals hören werden, auch wenn sie es dutzende Male akustisch wahrnehmen. Songs For The Deaf.
Es fällt schwer, die Gesamtheit eines Albums wie „Songs For The Deaf“ völlig zu erfassen und zu beschreiben. Die Queens loten alle Extreme aus, von einer kurzer Noiseattacke (Six Shooter) über den Popsong (No One Knows) bis zum epischen Rocker (A Song For The Dead/Deaf) sind alle vertreten, und wirken zu keinem Moment fehl am Platze. Fakt ist: Songs For The Deaf dürfte der Anwärter auf den “Album des Jahres“ – Titel sein. Ein Album das wohl auch noch in einem Jahr Überraschungen und Neuheiten offenbaren wird. Man höre sich z.B. God is in the Radio einmal rückwärts an. Nur eines der vielen kleinen Versteckten Gimmicks, die das Album zu bieten hat. Wie sagt doch Natasha Schneider in der Radioankündigung zu „Song for the Deaf“ so passend: “Here is something you should drop to your knees for, and worship...” Zutreffender kann man an ein Album dieses Ausmaßes nicht beschreiben.
wie sollte man auch anders? morgen ist es jetzt 2 wochen her dass ich das album das erste mal gehört habe. und was soll ich sagen? das bei purerock.de so viel diskutierte warten hat sich definitv gelohnt ob es das album das jahres ist weiß ich nicht - ein heißer anwärter ist es aber mindestens. die queens of the stone age kompletieren mit Songs for the Deaf ihre Triologie der Genialität und selbst wenn sie nicht mehr ein album herausbringen würden und morgen sterben würden - sie wären unsterbliche Legenden ihres Genres.
ich stimme der Review voll und ganz zu...ein absolut geniales Album!
-------------- "Es ist die Emotion, die Leidenschaft, die uns antreibt. Das Spiel auf dem Rasen ist nur der Anlass, das Fundament. Die Gesänge aus tausenden Kehlen peitschen durch das rund, die Menschenmassen hüpfen heißblütig auf und ab, die Fans hüllen den Block in ein Fahnenmeer und der Pulk bringt das Stadion mit hallenden Schlachtrufen zum Beben - das ist der Moment, für den wir leben."
Falls es noch irgendwen interessiert: auch ich habe hier eigentlich nichts zu beklagen. Alle, wirklich alle, Musikmagazine dieser Welt überschlagen sich förmlich mit Superlativen, wenn es gilt, dieses Album zu beschreiben...und das zu recht! Selten zuvor waren sich anscheinend alle einig: ein Meisterwerk! Weitere Worte sind überflüssig...
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
3 1/2 jahre später kann mich die zweite hälfte des albums weit mehr begeistern als die allzu schnell totgehörten "noone knows", "millionaire" oder "first it giveth". und ich glaube mittlerweile, daß sich das gesamte album mit gene troutman am schlagzeug noch einen tick druckvoller anhören würde.
-------------- "God is great and God is good, too bad he's also made of wood" Firewater - "Psychopharmacology"