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Überschrift: Vintersorg - Visions from the Spiral Generator, Progressive Metal (Napalm Records)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Gast
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Verfasst am: 09. 03 2003, 17:26

Vintersorg - Visions from the Spiral Generator
                   
Stil: Progressive Metal
Release: 1.7.2002
Label: Napalm Records
Spieldauer: 9 Titel; 40:59 Minuten

Normalerweise bin ich mit der Bezeichnung "Meisterwerk" sehr vorsichtig, doch bei diesem Album war mir schon nach dem ersten Durchlauf klar, dass sich da ein soon-to-be-classic in meinem CD-Schacht befand, den jeder Metalhead mit gepflegtem Geschmack sein Eigen nennen sollte.
Vintersorgs Diskographie ist für mich die Manifestation der musikalischen Weiterentwicklung: Von den guten, aber noch etwas simplen frühen Alben (bzw. Eps), über die unbeschreiblichen Klänge von "ödemarkens Son" und insbesondere "Cosmic Genesis" hat sich der Mann bis hin zu diesem Meisterwerk sukzessive gesteigert - und dabei sprüht er noch immer vor Kreativität und baut in jeden Song packende Melodien, komplexe Riffs aus allen möglichen Metal-Sparten sowie einige Elektrosoundspielereien ein. Trotz dem sehr progressiven Einschlag wirkt "Visions..." zu keiner Sekunde überladen oder allzu frickelig - was angesichts der Verpflichtung von Bassgott Steve di Giorgio und Monsterdrummer Asgeir Mickelson zunächst noch zu befürchten war. Vintersorg hat die beiden Ausnahmetalente sehr gut in sein Werk integriert, jede Melodie, jeder noch so kleine Schnörkel passt perfekt.

Musikalisch hat Vintersorg sich von Album zu Album gesteigert, ohne jemals seine Wurzeln zu vergessen: Die auf dem Debütalbum noch in Hülle und Fülle vorhandenen Folklore-Einflüsse sind zwar nun weitestgehend verschwunden, aber wenn man die neuen Songs mit den alten vergleicht, ist der einzigartige Stil noch immer klar herauszuhören - Vintersorgs Stimme ist ja sowieso eine Art "Qualitätssiegel", welches für maximale Versatilität steht: In der skandinavischen Metalszene gibt es wohl wenige Sänger, die ein ebenso breites Feld an Stilrichtungen in ihrer Diskographie aufweisen können wie Vintersorg. Von melodischem Black Metal, über Folk und Gothic, bis hin zum unbeschreiblichen Prog, der auf "Visions" geboten wird, hat das Stimmwunder so ziemlich alles gemacht.

Mit dem ebenfalls schon sensationellen Vorgänger "Cosmic Genesis" lässt sich "Visions from the spiral Generator" also nicht wirklich vergleichen - natürlich sind, wie erwähnt, die Vintersorg-Trademarks immer noch anzutreffen, doch die erhöhte Vielseitigkeit und der Einfluss der Ausnahmemusiker Mickelson und Di Giorgio machen einen Vergleich mit "Cosmic Genesis" sehr schwierig. Es lässt sich aber klar sagen, dass das Songwriting reifer ist als früher, dass in vielen Stücken fast spielerisch Brücken zwischen den verschiedenen Metal-Spielarten geschlagen werden, dass die Instrumentierung viel professioneller geworden ist und dass der Einsatz elektronischer Effekte zugenommen hat. Nicht, dass irgendwelche Technobeats verwendet worden wären, aber man hört jetzt schon in fast jedem Song einige Loops - was sich allerdings sehr gut ins Soundgefüge einpasst. Steve Di Giorgio leistet teilweise Unglaubliches am Bass (man höre sich den Anfang von ESP Mirage an) und Asgeir Mickelson treibt das ganze mit formidabler Drumarbeit voran. Die Gitarrenarbeit von Vintersorg und seinem Kollegen Matthias Marklund hat sich enorm verbessert - letzterer liefert einige furiose Soli, Vintersorg himself ist zwar immer noch alles andere als ein Gitarrengott, kann aber durchaus mit solider Riffarbeit aufwarten.
Jeder einzelne Song auf der Scheibe ist in sich ein kleines Meisterwerk, eine "Vision" in hellsten Farben - da wären zum Beispiel der kraftvolle Opener "Vem styr Symmetrin" mit seinem energischen Riff und dem genialen Akustikgitarreneinsatz im Refrain oder das total abgedrehte, Arcturus-mässige "ESP Mirage" und das etwas an die früheren Alben erinnernde, mit hippiesken Orgelsounds untermalte "Spegelsfären". Auch die spacige Ballade "A Star-guarded Coronation" und das hammerharte, fast schon archaisch-schwarzmetallische Outro "Trance Locator" sind erwähnenswert. Kurz gesagt: Auf "Visions..." ist alles enthalten, was guten, progressiven und unaufdringlichen Metal im 21. Jahrhunderts ausmacht - oder ausmachen sollte...


Fazit: Reinhörpflicht für alle Freunde der härteren Musik - diese furiose Reise querbeet durch die Welt des Metals bietet schier unglaubliche Klangerlebnisse. Leichte Abstriche gibts für die relative kurze Gesamtspielzeit.

Wertung:


Bearbeitet von Tyrion an 09. 03 2003, 17:29
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Gast
Unregistriert





Verfasst am: 19. 03 2003, 21:33

Wunderbares Review. "Visions from the Spiral Generator" schrammt auch bei mir nur haarscharf an den 10 Punkten vorbei. Besser könnte man eins der besten und wichtigsten Alben des Jahres 2002 nicht beschreiben.
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1 Antworten seit 09. 03 2003, 17:26 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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