Ach Junges, ihr macht es mir aber auch nicht leicht. Einerseits mag ich eure Musik ja wieder mal wirklich gerne, aber da ist immer noch dieser Gesang. „Es ist nicht so, dass schief gesungen wurde oder die Stimme schlecht produziert worden ist – ich mag sie einfach nicht.“ – das habe ich damals bei der Rezension ihres Debütalbums „Better On My Own“ geschrieben und es passt auch beim zweiten namens Drawn noch genauso. Nun gut, ein gutes hat die Stimme schon: zum einen einen beachtlichen Widererkennungswert, zum anderen driftet die Band dadurch nicht in unerträgliche Emoeunuchen-Gefilde ab. Die Gefahr würde nämlich bei einer Standardintonation durchaus bestehen. Textlich ist man immer noch von den Emostandards (Grade, Thursday, From Autumn to Ashes) beeinflusst, erreicht in diesem Punkt aber die Klasse der Idole ohne weiteres – was ja auch nicht so einfach ist; für eine deutsche Band ist es noch mal umso schwerer. Wäre das Album der Braunschweiger nicht derart dürftig produziert worden, würde das gleiche für die Musik gelten (die Stimme ist wie angedeutet eindeutige Geschmackssache). Die Wechsel von Mosh- und Emopop-Passagen werden durch die Extraportion Melancholiemelodie unterstützt, speziell das Schlagzeug wurde aber so was von unter Wert verkauft, das man bedauernd den Kopf schütteln und die Stirn in Runzeln legen muss. Ansonsten wissen Songs wie Goodbye, Adolescence[/b], [i]This Day In April oder auch das Albumtitelgebende Stück zu gefallen. Fazit: Zwar nichts besonders besonderes, aber wer auf die genannten Bands und artverwandte (Boysetsfire...) steht wird auch May Sixteen in sein Herz schließen, sofern er sich mit der gewöhnungsbedürftigen Stimme arrangieren kann.