Stil: Progressiver Power Metal Label:Mausoleum Records Spielzeit: 11 Songs, Minuten Release: bereits erhältlich Anspieltips: 'Listen', 'It Would Only Be A Lie'
Das Schlimmste vorneweg: Der Klang dieses Albums ist, egal ob absichtlich oder zufällig, äußerst gewöhnungsbedürftig. Stellenweise ist er so seltsam, dass man sich fast fragt, was das eigentlich für Musik sein soll. "Blechern" bringt den Gesamtsound ganz gut auf den Punkt, ganz besonders was die Drums angeht. Auf jeden Fall sehr metal-untypisch, was ja keine schlechte Sache sein muss, bei 'After War' allerdings nervt. Wie es sich nach leider etwas anstrengendem ersten Hören herausstellt, handelt es sich bei Ekpyrosis um eine Power-Metal-Band mit progressivem Touch, was sich unter anderem im industrial-mäßigen Opener 'Lack of Independence' oder der Halbballade 'It Would Only Be A Lie', die vom Songwriting her durchaus mit beispielsweise Blind Guardian mithalten kann, zeigt. Auch sonst gehören die Songs eindeutig zu den hörenswerteren des Genres und leiden dadurch umso mehr unter dem verhunzten Sound. Besonders positiv fällt auf, dass sich fast alle Lieder irgendwie im Gehör festsetzen, aber dabei ohne den üblichen Zuckerguss oder die schon hundertmal gehörten Standardmelodien auskommen. Außerdem tritt die Sättigung nicht schon nach dem ersten Durchlauf ein; man kann 'After War' auch öfters hören und findet trotzdem noch interessante Songstrukturen. Der Sänger hat eine eher tiefe und raue Stimme, was der Originalität der Band nur noch weiter zugute kommt. Allerdings könnte er öfters in den wirklich melodischen Bereich gehen und etwas seltener seine eigenwillige Art des Sprechgesangs einsetzen. Der Rest der Band hält locker mit dem Genrestandard mit, und wenn auch nicht die markanten Überinstrumentalisten dabei sind, hinterlassen sie einen sehr positiven Eindruck. Besonders in den härteren Parts wie z.B. dem Mittelteil von 'Caught In An Illusion' kann die Band auftrumpfen. Es ist schade zu sehen, wie ein eigentlich sehr gutes Album wie 'After War' durch völlig überflüssige Fehler ins gute Mittelmaß gerissen wird. Alleine eine anständige Produktion würde dieses Album in ganz andere Wertungssphären bringen. Wer also nicht unbedingt auf makellose Präsentation Wert legt und mit etwas anspruchsvolleren Power Metal etwas anfangen kann, sollte 'After War' antesten.
Fazit: Oberflächlich abschreckend, aber nach etwas Einarbeitung seine Zeit wert. Wertung:
