Agnostic Front veröffentlichen ein neues Album. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann nicht sagen, dass ich auf Another Voice gespannt gewesen bin. Noch dazu als ich lesen musste, dass die Band zurück zu ihrer metallischen Phase kehrt und wieder Matt Henderson von Madball an Bord des New Yorker Hardcoreflagschiffs ist. In dem Zusammenhang darf man natürlich auch den Albumtitel Another Voice als direkten Nachfolger zum Früh-Neunziger-Reinfall One Voice sehen. Damals hat sich die Band nach dem Album aufgelöst und hat erst viel später mit punkigen Stücken auf Epitaph zu neuer Popularität und einem starken Comeback gefunden – wie man sich also gerade für einen Teil zwei des Albums, dass das vermeintliche Ende besiegelte, entscheiden konnte will nicht in meinen Kopf. Auch wenn Another Voice viele knackige und einprägsame Hardcorehymnen enthält wirkt die gesamte Stimmung des Albums ausgelutscht und gezwungen. Wenn Roger Miret und Konsorten sich zu einem neuen Album zusammen finden und das Ganze dann auch noch Hatebreed-Jasta produziert wurde muss man kein Nick Knatterton sein um zu kombinieren wie das Ergebnis klingen wird und dass man sich auf das ein oder andere „unity“, „pride“ und „realness“-gelaber einstellen kann. Zwar sind die Sing-A-Long-kompatiblen Songs zum Teil wirklich cool gemacht, aber es wäre ja traurig wenn man nach über 20 Jahren nicht langsam wüsste wie man Schemata-F-Hardcorephrasen auf Rifffundamente drischt. So pure to me, Dedication, Hardcore! (The Definition) und Peace sind energetische und aufwühlende Metalcoresongs; was aber eher an den Gastsängern wie Earth Crisis-Kurt, eben jenem Hatebreed-Jamey und auch Terror-Scott liegt, als an dem unsäglich nervigen und mittlerweile komplett talentfreiem Roger Miret. Miret wird immer Hardcore machen; dreht sich dabei aber ordentlich im Kreis: Die Definition seines Hardcores ist, dass Hardcore seine Definition der Definition des Hardcores ist. Die Antwort auf die Frage, was es denn nun ist, was er niemals ablegen wird und was er immer leben wird bleibt er eigentlich schuldig. Was bei Another Voice unterm Strich herauskommt ist ein zum Teil ordentliches; im Prinzip aber herrlich überflüssiges und einen ziemlich faden Beigeschmack hinterlassendes Album einer Band, die den Zenit längst überschritten hat. Es würde mich wundern wenn sie sich noch einmal aufraffen könnten wie Mitte der Neunziger. Das Gegenteil von gut ist gut gemacht.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
herrschaften redaktioneller verantwortung! bricht mir nicht das genick, hat auch weniger etwas mit af zu tun, eher mit lästigen prinzipien: ich bin auf der suche nach einer gratis-mp3, um mir mal einen eindruck zum album zu verschaffen - schreibt nicht mp3 wenn ihr fuckin realquatsch meint. da kann nicht mal google was für
hab nach langer suche leider trotzdem kein mp3 gefunden. scheint's nicht zu geben. mp3 hat bei uns halt eher die bedeutung, dass man sich über jenen link etwas anhören oder herunterladen kann. ist natürlich nicht 100% korrekt, aber da bist du der erste der sich beschwert hat.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
AGNOSTIC FRONT – ANOTHER VOICE
