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Überschrift: Junias - Signals, Rock (Roadrunner/Universal)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christopher Offline
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Gruppe: Redaktion
Beiträge: 1156
Seit: 02 2003
Verfasst am: 02. 05 2005, 13:48

Junias - Signal

Stil: Emorock
Release: 2.05.2005
Label: Roadrunner (Universal)
Spieldauer: 12 Titel; 43:04 Minuten
Anspieltipps: Fine, No/Yes, Meet the Morning Sun

MP3s/Reinhören:
No/Yes

http://www.junias.de

Und während draußen die sommerlichen Temperaturen ungeahnte Ausmaße annehmen, sitzt man im Schatten und befasst sich mit Musik. Genauer gesagt mit der von einer freundlichen deutschen Band mit dem biblisch-geschlechtlich nicht eindeutig geklärtem Namen Junias. Diese 3 Jungs wollen weder namentlich, noch stilistische auf ein Geschlecht, sprich eine Seite festgelegt werden und winden sich so zwischen den Dingen in die Ohren. Die Band ist, wie man so sagen würde "4 real", und auch, wenn es traurig ist, so etwas heutzutage extra sagen zu müssen, sie haben sich also selbst gefunden und sind seit der Schule gemeinsam dabei den deutschen Rock qualitativ zu verbessern. Das scheint bis jetzt auch sehr gut zu gelingen, denn schließlich ist es für eine noch relativ kleine Band aus unseren Landen nicht gerade alltäglich schon nach einer EP mit dem Titel "How do you do" auf eine deutschlandweite Supporttour mit Gluecifer zu gehen, Konzerte mit Blackmail, Melissa auf der Maur, Blumfeld, Soulwax und den Sportfreunden zu spielen und dann auch noch im Bandpool der Pop-Akademie Baden-Württemberg und bald im Kinofilm "Ben, nichts ist wie es scheint" anwesend zu sein. Dazu kommt, dass ihr Debut "Signal" bei Roadrunner, also einer nicht gerade kleinen Plattenfirma, erscheint. Das hört sich nach guten Vorraussetzungen an.
Kommen wir zur Musik. Stilistisch sind Junias wiegesagt nicht wirklich leicht einzuordnen, aber sie bewegen sich in dem Bereich, den man ohne Bedenken ganz einfach noch "Rock" nennen kann. Eine Fingerspitze Placebo, ein wenig Cooper Temple Clause minus psychedelisch, aber trotzdem plus innovative Soundeffekte und nicht einfach nur GitarreBassDrums. Und was Mathias Reetz dort stimmlich veranstaltet hört sich teilweise wirklich verblüffend britisch an. Zwar ohne Akzent, dafür aber mit dieser hörbaren Farbe. Wenn man nun die Musik wenigstens ein bisschen beschreiben konnte, so fällt es nun in den einzelnen Bestandteilen noch etwas schwerer. Junias benutzen gerne gefilterte Schlagzeugsounds, nur um nach einer Pause dann wieder loszurocken und legen sich Soundbetten aus waberigen Melodien. Die Platte teilt sich eigentlich in zwei verschiedene Momente auf: Die harten und die weichen. So kann man das zwar nicht unbedingt pauschalisieren, aber oft folgt auf "Signal" auf Gitarrengeschrammel gleich wieder ein wesentlich sanfterer Song. Das harmoniert gut. Auch, wenn ich zugeben muss, dass mir die lauteren, die emotionaleren Teile auf dieser Platte sehr viel besser gefallen. Wenn Reetz mit einem brüchigen Stimmchen "I walk straight, with tears in my eyes" singt, dann vermisst man die Verzerrung und das, was einen z.B. auf "Meet the Morning Sun" so mitgerissen hat. Die Dramatik ist bei Junias allerdings immer vorhanden, manchmal latent, hintergründig, manchmal herausgeschrien. Das sollte übrigens noch mehr gemacht werden: Herausschreien. Nein, natürlich muss in der Musik nicht immer gekreischt werden, aber, wenn man es dann auf "Sun" mal in der Praxis kurzzeitig hört, muss man zugeben, dass das die vermittelte Stimmung recht gut unterstützt. Auch, wenn die Musik größtenteils nach dem traditionellen Strukturrezept gekocht ist, so werden selbst die langsamen Songs zum Ende hin besser. Was man Junias wirklich sagen muss: Für deutsche (englischsprachige) Rockmusik, von der es vor allem im Nachwuchsbereich so viel schlechte und einfach völlig langweilige Bands hier gibt, macht ihr eure Sache ausgezeichnet. Ich würde auch nicht unbedingt sofort auf eine deutsche Band kommen und das ist leider bei so etwas recht oft der Fall. Zwar fangen einige Lieder sehr ähnlich an, bleiben in einem recht durchschnittlichen Bereich, sind aber trotzdem Gute, und vor allem Songs, wie man sie nicht schon tausendmal im Radio gehört hat.

Fazit:
Alternativrock der besseren Sorte. Ein interessante Stimme singt Songs, die zwar nicht unbedingt innovativer als alles andere, dafür aber mehr als solide und sehr ordentlich sind. Junias sollte man eine Chance geben und sich vorstellen können, sie recht bald im Radio zu hören. Das Potential haben sie. Würden sie doch ein bisschen öfter auf die Kacke hauen.



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Patrick Offline
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Beiträge: 7544
Seit: 07 2001
Verfasst am: 02. 05 2005, 18:07

Zitat (Christopher @ 02. 05 2005, 13:48)
Für deutsche (englischsprachige) Rockmusik, von der es vor allem im Nachwuchsbereich so viel schlechte und einfach völlig langweilige Bands hier gibt...

na na, mein lieber christopher, im still remains-review wehrst du dich gegen eine pauschalisierende abwertung von ganzen genres und dann muss ich hier einen solchen satz von dir lesen?
ist doch klar, in jedem genre gibt es gute und schlechte bands und dass gerade bei nachwuchsbands viel driss dabei ist, dürfte ja klar sein. das ist aber nicht nur in diesem genre so.


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Christopher Offline
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Verfasst am: 03. 05 2005, 09:09

stimmt schon.
das problem bleibt hier allerdings trotzdem. auch unpauschalisiert... äh ;)


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2 Antworten seit 02. 05 2005, 13:48 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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