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Überschrift: Hope Of The States - Left, orchestraler Britpop-/rock (Red Ink / Rough Trade)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Patrick Offline
EdKo



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 7544
Seit: 07 2001
Verfasst am: 06. 08 2006, 13:28

HOPE OF THE STATES - LEFT

Stil: orchestraler Britpop-/rock
Label: Red Ink / Rough Trade
Spieldauer: 13 Tracks, 51.53 min.
Release: 11. August 2006
Video: >> Sing It Out // >> Left

Offizielle Bandhomepage
Deutsche Homepage
Extensive Fansite
Hope Of The States bei Myspace

Sieh an, sieh an: Auf ihrem zweiten Album üben sich Hope Of The States in Entschlackung und verorten sich so auf der musikalischen Landkarte völlig neu. Diesmal ist man der britischen Heimat viel näher als noch auf dem Debüt: “Left“ ist mehr Oasis als Godspeed You! Black Emperor, mehr Britpop als Postrock.

Eigentlich war abzusehen, dass sich etwas ändern musste. Nach dem Freitod ihres Gitarristen James Lawrence, der sich tragischerweise noch während der Aufnahmen zum Debüt “The Lost Riots“ im Studio erhängte, standen Hope Of The States aus dem südenglischen Chichester vor den Trümmern ihrer Existenz. Die Hoffnung war dahin.

Doch die Band raffte sich wieder auf, machte ohne ihren Gitarristen weiter und hatte mit dem Album und der begleitenden Tour beachtlichen Erfolg. Nun, in der Gegenwart, beginnt “Left“ mit einem pulsierenden Herzschlag. Offiziell stammt der zwar von der Tochter von Bassist Paul Wilson, aber eigentlich signalisiert er doch nur eines: Die Band lebt. Und genießt das Leben auch wieder. Dafür steht der neue Optimismus, der Einzug erhalten hat.

Aber es hat sich viel mehr geändert als nur die Klangfarbe: Die wolkenverhangenen, orchestralen Postrock-Epen von “The Lost Riots“, die zur damaligen, tristen Situation ironischerweise so gut passen wollten, sind passé. Hope Of The States suchen nun den Song, nicht die flächenhafte Songskizze. Die Single “Sing It Out“ gibt die neue Marschroute beispielhaft vor: Ein geradlinig stampfender Beat, erstaunlich rockig, vergleichweise simpel, reduziert und fast klassisch strukturiert – das hier könnte auch ein Interpol-Song sein. Die entschlackten Songstrukturen stehen der Band sehr gut, denn sie berauben sie nicht ihrer Intensität, ihrer Dringlichkeit, ihrem Tiefgang. “January“, die berührend offene Auseinandersetzung mit dem Selbstmord des ehemaligen Weggefährten, bewegt sehr. „Bonfires“ oder „Industry“ sind noch immer dunkel, aber offener wütend. Dann heißt es wieder: „I Believe In Love And I Believe In Hope / And I Believe In Everything I´ve Done“. Die Band zeigt ein neues Selbstbewusstsein und versteckt sich nicht mehr. Das gilt gerade auch für Sänger Sam Herlihy, der seine Lyrik nun weitaus offener und nachvollziehbarer hält als noch zuvor.

Gleichzeitig gibt man sich noch immer opulent arrangiert wie in alten Tagen, wenn es dem Song gut tut. Da hört man plötzlich wieder 25-köpfige Streichorchester und warum die Band mit Mike Siddell einen Geiger in ihren Reihen hat. Da sucht die Band am Rande des Kitsch die große Geste und lässt vielköpfige Männerchöre pompöse Hymnen vertonen. Doch alles passiert im Sinne des kompakten, greifbaren Songs. Dessen Melodien auf “Left“ oftmals klassisch britpoppig klingen. Zum Beispiel im tollen, klavierbegleiteten Titeltrack oder dem triumphierenden „The Good Fight“, aus dessen Text die folgende Zeile stammt, die den neuen Optimismus auf den Punkt zu bringen weiß: „And Despite It All / We´re Doing Alright / Our Friends By Our Side / We Fight A Good Fight / And All Of The Pain / And All Of The Strife / Means Nothing To Us / We Fight A Good Fight“

“Left“ ist ein großartiges Album geworden, das das Kunststück vollbringt, dass man seine neue Leichtigkeit nicht mit verlorenem Niveau und langweiliger Konventionalität gleichzusetzen gewillt ist. Mit “The Lost Riots“ hat das hier gar nicht mehr viel gemeinsam, ist die Band doch mittlerweile eine ganz andere. Lassen wir Sänger Sam sprechen: “Zu viele Bands machen ein zweites Album, das sich von ihrem Erstlingswerk gar nicht unterscheidet. Uns ging es darum, etwas Neues zu machen.“ Und ja, die Band versteht es auf “Left“, eine 180-Grad-Drehung zu vollziehen, ohne dabei ihre Identität zu verlieren. Die unfreiwillige Wandlung hat der Band gut getan, ist sie doch an einer Tragödie gewachsen: “Left“ übertrifft den Vorgänger.


Wertung:



--------------
this is a film that has no end
fiction fights feelings absent
as absurd as it sounds
there´s more truth than you pretend


http://www.monogoic.de

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0 Antworten seit 06. 08 2006, 13:28 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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