Nach der Auflösung von Cinerama, die Band auf die sich David Gedge seit Jahren verstärkt konzentriert hatte, ist wieder Zeit und Platz da für The Wedding Present, seine eigentliche Hauptband, möchte man denken und sagen. Das wievielte Album El Rey, das etwas plötzlich und überraschend schon jetzt erscheint, ist gar nicht so einfach zu sagen, bei all den Compilations und Peel Sessions, für die die Engländer beinahe genauso bekannt sind wie für ihre eigentlichen, früher ja auch sehr erfolgreichen Indiepop/rock-Alben. Das siebte oder achte jedenfalls ist El Rey, spanisch für „Der König“ jetzt wohl. Und wie das vielleicht beste Album der Band bislang, Seamonsters aus dem Jahre 1991 und aus der produktivsten Phase stammend, wurde es von The-one-and-only Steve Albini produziert. Das hört man dem neuen Album auch an, gerade im Vergleich zu den etwas oberflächlich dudelnden Cinerama-Songs sind die Gitarren wieder wesentlich rauer und vertrackter eingespielt worden, wenngleich natürlich nicht mehr so rau wie vor einer und einer halben Dekade. Wenn man eine Sache über die Songs hier sagen kann dann: typische Wedding Present. Diese Achtzier-Indierock Atmosphäre begleitet die Aufnahmen, das Highlight ist das Album an sich eher als ein Song (obwohl Palisades und Don#t Take Me Home Unil I’m Drunk schön super sind). Als halbes Comeback-Album wird El Rey alle langjährigen Fans der Band zufrieden stellen, wenn vielleicht auch nicht so richtig begeistern, alle Jungspunde die unter Indierock The Kooks verstehen können hiermit vermutlich eh wenig anfangen.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
THE WEDDING PRESENT – EL REY
