The Damned – Grave Disorder
Nitro Records
Stil: Gruft-Alternative-PunkThe Damned waren eine der wichtigsten Band des letzten Jahrhunderts. Sie gelten als die erste britische Punk Rock Band überhaupt, noch vor den „Sex Pistols“ und „The Clash“ und haben sicherlich einige Bands mit ihrer kompromisslosen, kraftvollen Art begeistert und inspiriert. 1982 erschien ihr letztes Werk „Strawberries“ und ich frage mich, was sie wohl bewegt hat, 19 Jahre später etwas Neues herauszubringen. Auf jeden Fall hätten sie es besser sein lassen, um so wenigstens in guter Erinnerung zu bleiben.
Vom Original-Line-Up sind nur noch zwei Mitglieder übrig geblieben, aber auch die können nichts Aufregendes bieten. Während der Opener „Democracy?“, in dem übrigens eine Orgel eingesetzt wird, sogar noch ziemlich frisch wirkt und auch einen ziemlich intelligenten Text enthält und wirklich zu gefallen weiß, kann man das vom Rest des Albums nicht behaupten. Natürlich gibt es ab und zu ganz gute Ansätze und das Song-Writing haben sie wirklich nicht verlernt, was Songs wie „Thrill Kill“ und „Lookin’ For Action“ beweisen. Die Lyrics erscheinen sarkastisch und bissig wie erwartet, was jedoch total im Widerspruch zum langweiligen Sound steht, dem einfach der letzte Kick fehlt. So plätschert das ganze Album mehr oder weniger vor sich hin, wobei die erwähnten Songs noch die Highlights darstellen. Die meisten Lieder werden im Mid-Tempo gespielt und bergen oft nicht enden wollende Gitarrensolos in sich. Außerdem wirken durch das wirklich oft eingesetzte Keyboard einige Songs fast wie schlechte Depeche Mode-Songs.
Fazit: Ich denke, dass nicht einmal Die-Hard-Damned-Fans vom neuen Album begeistert sein werden und lieber bei den Klassikern bleiben. Bis auf wenige Ausnahmen ist das neue Album eine einzige Enttäuschung. Vielleicht wäre eine kurze EP angebrachter gewesen...
Wertung: 3/10