Druckfertige Themaversion

-purerock.de forum
+--Forum: reviews
+---Thema: Apocalyptica - st Eröffnet von Christopher


Beitrag von: Christopher an 30. 01 2005, 11:54

Apocalyptica - st

Stil: Cello-Metal
Release: 24.01.2005
Label: Vertigo (Universal)
Spieldauer: 11 Titel; 51:43 Minuten
Anspieltipps: Life Burns!, Deathzone, Bittersweet
zum Reinhören:
< (RealAudio)
Quutamo > (RealAudio)
< (Real Audio)

Bittersweet > (Realvideo-Stream)
< http://www.apocalyptica-player.de > (Screensaver mit regelmäßig neuen Inhalten)

< http://www.apocalyptica.com >
< http://www.apocalyptica.de >


Am Anfang war da ein Cello.
Schnell waren es 4 und die Absolventen der Sibelius Akademie, alle Fans von Klassik und Metal zugleich, beschlossen zusammen die Musikwelt auf den Kopf zu stellen.
Am Anfang war "Plays Metallica by four Cellos" und die Welt stand wirklich Kopf.
Irgendwann ging der Vierte und ein Schlagzeug trat an seine Stelle.
Jetzt ist 2005. Was ist die nächste Stufe?
Stimme.

Dass Eicca Toppinen ein Meister ist, das will wohl keiner bezweifeln. Und auch, dass Perttu Kivilaakso (schrieb auf diesem Album Titel 7-9) und jeder andere mitwirkende Musiker sein Handwerk mehr als gut versteht ist klar. Aber die Veränderung von "Plays Metallica by four Cellos" zum nun selbstbetitelten neuesten Album ist mehr als hörbar. Nicht mehr der reine Celloklang, sondern Schlagzeug, Klavier und sogar bei zwei Stücken Stimme ergänzen die Finnen auf Apocalyptica. Das macht die Musik leichter zu erschließen, für die breitere Masse hörbar und gibt ihr Dank des guten Schlagzeugspiels von Mikko Sirens und Dave Lombardo (Slayer) auch gehörig Schub. Natürlich geht dafür anderes Verloren:
Originalität. Der wundervolle Instrumental-Klang von Streichern. Und manches, was man an Apocalyptica liebte.
Dafür sind auf Apocalyptica wirklich andere gute Dinge zu finden. Wie auf "Cult" angedeutet und auf "Reflections" schließlich umgesetzt, sind auch hier nur Eigenkompositionen zu finden. Brilliante Arrangements und wenn die Celli dann alleine klingen ein bestechend schöner Sound. Dazu kommt die neue/alte Härte. Apocalyptica orientiert sich eher an Cult als am Vorgänger und bietet noch härteren Stoff, Stakkato-Riffs und atemberaubendes Tempo. Metal as it's best. Nur halt mit Cello. Mal brachial, mal tragend und mit wunderschönen Melodien - das können Apocalyptica wirklich besonders gut und das gelingt ihnen auch auf dem neuen Album. Und hier lässt sich auch eine viel klarere Linie als auf den Vorgängern erkennen. Düstere Sounds und eine unvergleichliche Atmosphäre - wundervoll entworfen und dann plötzlich doch nicht wirklich leicht zu erschließen, sondern in sich verworren, befangend.
Nun aber zur wichtigsten Veränderung auf und bei Apocalyptica - der Stimme.
Was vorher schon mit Features durch Nina Hagen, Sandra Nasic und anderen auf Bonus-Versionen probiert wurde, wird nun in die Tat umgesetzt. Auf 2 der 11 Titel ist die Stimme das vordergründige Instrument ("nur" 2 kann man sagen). Lauri von The Rasmus und Ville Valo von HIM ergänzen ihre Landsmänner gesanglich.
Das Gute daran: Es gelingt. Sogar Lauri (dessen Band in der "Szene" sagen wir... nicht ein hohes Maß an Respekt erfährt) leistet auf "Life Burns!" perfekte Arbeit, ergänzt, unterlegt und sticht heraus. Ville Valo webt mit ihm auf "Bittersweet" (Single) eine wunderschöne Ballade.
Das Schlechte daran: Besonders auf "Life Burns!" ist durch die Kombination durch Schlagzeug, verzerrtes Cello und Gesang das Cello nicht mehr als eigenständiges Instrument vorhanden und hörbar. Genausogut könnten Gitarren diese Parts übernehmen. Ungewohnt poppig und simpel aufgebaut ist das Stück. Deswegen leider nicht typisch Apocalyptica - aber mitreißend. Jeder sollte sich hier seine eigene Meinung bilden.
Nach dem letzten Track findet man dann noch einen Hidden-Track, auf dem Marta von Die Happy die Stimme übernimmt. Auf "En vie" (auf der Bonusversion anscheinend extra auf Englisch, Deutsch und Französisch) nehmen das völlig unpassende Französisch und der Gesang, der schon bei Die Happy nicht gut war, der Musik jeden Reiz. Gott sei Dank ist das hier nur ein Hidden-Track, bitte verschont uns mit so etwas. (Ich sehe gerade, dass sie mit der deutschen Version beim Bundesvision-Songcontest antreten. Hilfe)

Fazit:
Es bleibt dabei: Manchmal ergänzen die Drums und die Stimme Apocalyptica sehr gut, manchmal stehen sie zu sehr im Vordergrund, nehmen den Celli die Eigenständigkeit und den Klang, alles wird zu überladen. Man vermisst öfters die reinen Cello-Stücke von früher. Trotzdem schaffen es Apocalyptica durch die Unterstützung wirklich gute Metal-Songs zu machen. Es bleibt wohl jedem seine Meinung. Einheitlich und atmosphärisch, abgeschlossen durch die tragende Ballade "Ruska" und den Geniestreich "Deathzone" bleibt das neue Album der Finnen ein Meisterwerk und lohnt sich in jedem Fall. Der Hidden-Track ist dafür großer Mist.
Apocalyptica - Meister ihres selbst erfundenen Genres.

Mit Gesang:

Ohne:

Beitrag von: Sven an 30. 01 2005, 19:42

wie jetzt? sind das finnen?
die treten beim bundesvision contest an? wie soll das denn gehen?
und wenn sie finnen sind - warum dann diese ständigen kollaborationen mit dt. sängerinnen?

Beitrag von: Christopher an 30. 01 2005, 22:15

sie treten dort wohl mit diehappy-marta an und die ist deutsche.
warum dauernd irgendetwas mit deutschen gemacht wird, kann ich allerdings nicht sagen.

Beitrag von: Steffen an 30. 01 2005, 22:49

ich denk die is tschechin?
Beitrag von: Christopher an 30. 01 2005, 22:51

waren die nicht deutsch?
vielleicht treten die auch mit ner anderem und dem gleichen lied an.
in jedem fall ist es verachtenswert.

Beitrag von: Patrick an 31. 01 2005, 10:31

marta=tschechien
restband=deutsch
verdacht=gecastet

:-)

Beitrag von: sven an 31. 01 2005, 13:31

die happy=zu den guten
patrick=unmensch

Beitrag von: Christopher an 31. 01 2005, 15:01

das was sie können und ohne zusammenarbeit machen ist trotzdem immer noch großartig.
Beitrag von: Ulrich an 01. 02 2005, 15:38

geschmackssache: hat für mich keinerlei reiz mehr
Beitrag von: Sven an 02. 02 2005, 00:14

gerade das vid mit marta gesehen. total unbrauchbar.
Beitrag von: smeff an 03. 03 2005, 09:37

ich find das neue album ziemlich gut!
jedenfalls besser als Reflections...
aber es stimmt: ohne den Gesang ist Apo besser ^^

Copyright 2000-2005 purerock.de
Powered by Ikonboard 3.1.2a
Ikonboard © 2001 Jarvis Entertainment Group, Inc.