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+---Thema: Absynthe Minded - There Is Nothing Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 14. 05 2007, 03:15

ABSYNTHE MINDED – THERE IS NOTHING.

Stil: Alternative-/ Indierock
Release: 11. Mai 2007
Label: Universal Music
Spielzeit: 13 Songs, 52.18 Minuten
Media:

< http://www.absyntheminded.be >

Es ist mittlerweile wohl auch beim letzten Fan von Alternative Rock angekommen, dass es ausgerechnet im kleinen Schokoladen- und Pommesland Belgien überproportional viele gute Vertreter dieser Stilrichtung zu finden gibt. Das gilt für viele mittelgroße Bands wie Das Pop und Sioen bis zu Genrelegenden wie Soulwax und, na klar, dEus.
Tom Barman, der Sänger der letztgenannten, wird nicht müde zu betonen, dass es ihm unter all den guten, jungen Gruppen eine ganz besonders angetan hat – sie hört auf den Namen Absynthe Minded.
Aktiv seit 2004 erscheint nun Mitte 07 bereits das dritte langspielige Album der Rockband aus dem Land über deren Einwohner es mehr dumme Witze gibt als über Ostfriesen.
Die Frage, ob bei soviel Output trotzdem wirklich gute Musik entstehen kann, kann man, es muss gesagt werden, nur mit einem „jein“ beantworten.
Als zu konfus, zu beliebig und auch als zu langweilig entpuppt sich There Is Nothing nach einer knappten Stunde Spielzeit.
Die meisten Song haben keinen unmittelbaren Catchfaktor, sind weder flugs nach vorn platschender Fisch noch besinnlich sich zurücklehnendes Fleisch.
Stimmungstechnisch zwischen herbstlich-schwermütig und laid back sommerlich pendelt das Album; die Songs klingen mal dezent nach modernem Porcupine Tree-Progrock (Plane Son), dann nach poppigem Lenny Kravitz-Funkrocker Ask me Anything, nicht selten nach tiefsinnigem britischen Coldplay-Keyboardrock (I’ll be alright) – meist aber einfach nach herkömmlichem Alternative Rock.
Niemals schlecht, oft gut gemacht, manchmal auch echt cool (beim tollen Titeltrack, einem Rockdiscosmasher etwa, oder beim mit Streichern und Arcade Fire-Schrägen ausgestatteten A Great Height).
Es gib aber letztlich schon aus dem eigenen Land zwischen den Ländern mehr Musik zwischen den Musiken, um dafür noch Platz zu haben.
Geht ein Belgier mit nem kleinen Album in einen Wald. Sagt das Album „Ich hab Angst“, antwortet der Belgier „Frag mich mal, ich muss nachher ganz allein nach Hause gehen“.

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