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Überschrift: Les Savy Fav - Let's Stay Friends, Post-Artrock (Wichita)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Ulrich Offline
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Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 8646
Seit: 03 2001
Verfasst am: 05. 10 2007, 15:04

LES SAVY FAV – LET’S STAY FRIENDS

Stil: Post-Artrock
Release: 5. Oktober 2007
Label: Wichita Recordings
Spielzeit: 12 Songs, 38.39 Minuten
Media: http://www.myspace.com/lessavyfav

http://www.wichita-recordings.com
http://www.lessavyfav.com/

In einem Musikfilm, dessen Titel ich vergessen habe, hieß es an einer Stelle in etwa: “If you want to make money with your music, you shouldn’t be the first ones that do the style!”
Ein wahres Axiom mit vielen Beispielen, eines davon wohl auch Les Savy Fav.
Sie spielten Art Indierock gepaart mit auch in Discos Tanzbaren Drums und einer ureigenen ästhetischen Vorstellung; einer Überführung von 80er-Zitaten in die Post-Moderne Meta-Welt, lange bevor ihre dutzenden Kollegen es in ihnen in den letzten Jahren nachtaten.
Wo sie vielleicht nicht annährend so erfolgreich sind wie all die Franz Ferdinands dieser Welten, sind sie vielleicht eine der Bands der letzten Jahre, wenn es um kultische Fanverehrung und Kritikererwähnungen geht. In so fern hat es sich vielleicht auch ausgezahlt, dass sich Les Savy Fav so rar gemacht haben.
Und rar gemacht haben sie sich.
6 Jahre ist es her, dass mit Go Forth das letzte reguläre Album erschienen ist, jenes Go Forth, dass ohne Diskussionen zu den besten Genrealben überhaupt gezählt werden darf.
In der Zwischenzeit erschien zwar die ebenfalls großartige 7-Inch-Sammlung, aber das konnte die Vorfreude auf ein neues Album höchstens noch weiter befeuern, als sie zu lindern.
Je mehr Zeit verging, desto unwahrscheinlicher schien ein solches schließlich zu werden,
Umso schöner und überraschender, dass mit Let’s Stay Friends nicht nur doch noch Album Nummero Quattro erscheint, sondern noch viel schöner, dass es in (fast) keinem Belang enttäuscht.
Mit der Hypothek eines Go Forth im Rücken und einer solch langen Abstinenz hätte viele, ich zähle mich dazu, mit einem verschrobenen, im besten Falle interessanten Werk gerechnet.
Umso schöner, dass Les Savy Fav sich nun als ein Freund entpuppt, den man seit Jahren nicht mehr getroffen hat, den man aber, wenn es soweit ist, schon nach wenigen Momenten wieder genauso ins Herz schließt, in dem er in Wahrheit die ganze Zeit gewesen war.
Let’s Stay Friends ist die Verjüngungskur dieser Band.
Die schrägen Dissonanzen und Widerklänge, die bei Go Forth mitverantwortlich für die unheimliche Energie waren, wurden weitestgehend zurückgeschraubt und durch eine neuentdeckte Liebe zur Melodie ersetzt.
Es ist ein wesentlich direkteres, offensichtlicheres, vielleicht auch unsubtileres Album geworden, dass in der Binnenstruktur weniger wert auf schlüssige Bögen und Homogenität liegt als die bisherigen, weshalb es auch nicht das beste in der Discographie darstellen wird.
Stattdessen ist es ein Album voller Singles geworden. All Killer, No Filler.
Den typischen Les Savy Fav-Songaufbau gibt es freilich nach wie vor.
Jener Songaufbau aus sich langsam verdichtenden Stimmungen und Stimmen, der in im Chor schreienden Post-Hardcore-Kehlen mündet.
Das ist altbekannt, ebenso wie die 80er-Referenzen von Gang Of Four über Joy Division, sogar bis hin zu Dead Kennedys (bei Raging In The Plague Age zum Beispiel).
Neu sind in dieser Deutlichkeit die Dub-Einflüsse, allen voran beim vielleicht besten Song der Platte, dem sphärischen und klugen Brace Yourself.
Dass Let’s Stay Friends manchmal eher wie eine Kompilation von großartigen Songs denn wie ein stringentes Album wirkt – nur im Vergleich zu ihren alten Veröffentlichungen, freilich – liegt wohl auch an der Gästeliste.
Von Sängern (Eleanor von den Fiery Furnaces, Toko von Enon und Nick von den Unicorns) über Klavierspielern (Emily von Metric) bis hin zu Drummern (zum Beispiel Joe von der Black Heart Procession) wollten sich viele in die lange Schlange vor dem buntgemischten Kaufhaus dieses Albums einreihen.
Einmal als neues Album akzeptiert und den kindischen Wunsch nach einem weiteren Go Forth zurückgestellt, entfalten die Songs ihre Kraft, ihre Anziehung und ihre, trotz aller Referenzen, verschrobene Ursprünglichkeit.
Good News For People Who Like Good Music. Les Savy Fav, wir bleiben weiter gute Freunde.


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The artist formerly known as Ulrich.
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0 Antworten seit 05. 10 2007, 15:04 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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