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+---Thema: Neck - Sod'em & Begorrah Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 27. 10 2004, 13:25

NECK – SOD’EM & BEGORRAH

Stil: Irish Folkpunk
Release: 25. Oktober 2004
Label: Core-Tex Records
Spielzeit: 12 Songs, 57.02 Minuten
MP3: < > Blue Skies Over Nenagh >

< http://www.coretexrecords.com >
< http://www.neck-neck.freeserve.co.uk >

Punkmusik mit irischen Einflüssen hat derzeit Konjunktur. Bands wie die Dropkick Murpheys spielen auf riesigen Festivalbühnen und im alkoholgetränkten Fahrwasser davon schwimmen Flogging Molly oder die Real McKenzies gut mit. Neck passen zwar in diese Reihe und die Dropkick Murpheys sind schon eine gute Vergleichsmöglichkeit, aber hier wird es eigentlich anders herum angegangen: man spielt Irish Folk und garniert das Ganze mit rauen Punkeinflüssen. Im Spektrum von Neck befinden sich neben den klassischen Rock-Bands-Instrumenten Dudelsack-ähnliche Instrumente, Fideln, Banjos und Flöten. Die Qualität der 12 Songs auf ihrem zweiten Album Sod’em & Begorrah ist stark schwankend. Neben mies produzierten Ausschaltsongs stehen schöne irische Folksongs und Lieder, die sich auch auf einem Dropkick Murpheys Album gut machen würden. Every Day’s St. Patrick Day etwa ist ein solches Lied: eingängiger, Hymnenartiger Refrain, alkoholgeprägte Kratzstimme. Die Band um Leeson O’Keeffe, der auch schon mit Shane MacGowan von den Pogues gespielt hat, ist sicher nicht jedermanns Sache. Wer im Irish Pub schon nach wenigen Minuten von der Sounduntermalung genervt ist wird mit Neck nichts anfangen können, aber wer sich bei den Dropkick Murpheys immer schon gewünscht hat, die irischen Einflüsse wären wesentlich größer und die Punkeinflüsse nur geringfügig vorhanden für den ist diese Band das richtige.
Während mir einige Songs zu phatetisch sind (etwa die Fussballhymne „May the Road Rise With You“) oder einfach nur unterdurchschnittlich (The Ferry Fare) zünden andere sofort; gehen in die Beine und ins (möglichst alkoholisierte) Herz. Die „irischsten“ Lieder Always Upsettin’ Somebody und das achtminütige The Psycho-Ceilidh Mayhem Set (Psycho-Ceilidh ist – parallel zum Psycho-Billy – die Bezeichnung für die Mixtur aus (Punk-)Rock und Irish Folk) wissen am besten zu gefallen; würden sich auch auf dem Soundtrack zu Braveheart oder Der Blutige Pfad Gottes gut machen und strahlen eine Autenzität aus, die sicher größer ist als bei den oben genannten Bands. Das Booklet ist ebenfalls schön – mit allen Texten und einem großen Glossar über allerlei irische Ausdrücke und Eigenarten. Muss man sicher nicht haben, aber wer zwischen den Dropkick Murpheys und den Pogues noch Lust auf etwas Neues hat, dem sei Neck ans Herz gelegt.
Fazit: Irish Folk mit Punkrock gepaart: nicht neu, nicht immer gut, aber doch ziemlich spaßbringend. Now clap your hands and dance on the table!


Beitrag von: Bastian an 27. 10 2004, 13:57

Also letztendlich genauso wie die neue Flogging Molly: Weniger Punk, mehr Folk.
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