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+---Thema: Allfader - From the Darkest Star Eröffnet von Heiko


Beitrag von: Guest an 24. 01 2003, 16:37

ALLFADER - FROM THE DARKEST STAR

Stil: Melodischer Black/Death Metal
Label: Rage of Achilles
Release: 11.11.02
Spieldauer: 8 Songs, 42:19 Minuten

Offizielle Website
< mp3 zu 'Nightfall' >

'From the Darkest Star' ist nicht das eigentliche Debütalbum der erst im Februar 2001 gegründeten Band Allfader, sondern eine Zusammenstellung ihrer bisherigen Demo-Aufnahmen plus zwei neuen Songs. Für eine so junge Band ist das sicherlich gewagt, jedoch geht es in diesem Fall gut. Wenn man nicht wüsste, dass das auf dieser CD vorhandene Material nicht in einem Guss geschrieben wurde, würde man es auch nicht hören, abgesehen vielleicht vom leichten Klangunterschied zwischen den neu aufgenommenen und den im Originalzustand belassenen Liedern.
Allfader bezeichnen ihre Musik als "Dark Metal", was bekanntermaßen auf Deutsch nichts anderes heißt, als "zwischen den Stühlen sitzen". Für den unheiligen Black-Metal-Stuhl sind sie zu melodisch und progressiv, für den modernen Designer-Sessel aus Norwegen, der von Bands wie Satyricon, Enslaved und Arcturus entworfen und gezimmert wurde, sind sie lange nicht progressiv genug und zu schlicht. Lassen wir Allfader also vorerst auf dem Dark-Metal-Boden sitzen, und werfen einen genaueren Blick auf 'From the Darkest Star'.
Von Anfang an sehr auffällig ist der leider ziemlich penetrant geratene Drumcomputer. Glücklicherweise haben Allfader mittlerweile einen Drummer mit Armen und Beinen (und evtl. sogar einem Kopf) dran gefunden, der der Musik hoffentlich die Dynamik und Spontanität verleiht, die ihr hier noch fehlt. Ein seelenloser Computer kann die verschiedenen Teile der Songs, die sich mitunter recht abrupt abwechseln, einfach nicht vernünftig zusammenhalten, ganz davon abgesehen, dass sein klinischer und kalter Klang nicht zur restlichen Musik passt. Diese ruft zwar auch keine Bilder von Sonne und tropischem Meer hervor, aber besonders der Klang der Gitarren und der von Zeit zu Zeit eingestreute klare Gesang verleihen 'From the Darkest Star' eine eher organische Atmosphäre, als dass sie an den ganz grimmen norwegischen Black Metal der frühen Neunziger erinnern.
Von diesem distanziert man sich auch in rifftechnischer Hinsicht. Die meisten der Riffs klingen nämlich mehr oder weniger nach Death Metal und kommen auch enstprechend satt und kräftig rüber, statt nur im Hintergrund zu klirren. Oft bekommt man ebenfalls Gitarrensoli oder melodische Leads zu hören, die jedoch in den meisten Fällen eher minimalistisch und zweckgebunden bleiben. Zu selten wird hingegen die Akustikgitarre ausgepackt, die, wo sie denn zum Einsatz kommt, den Liedern einiges an Atmosphäre verleiht, so abgedroschen das klingen mag.
Was 'From the Darkest Star' fehlt, um es zu einem guten Album zu machen, ist, abgesehen vom Drummer, die Zielgerichtetheit und Konsequenz, die oben genannten Bands so bequeme Sessel verschafft haben. Bisher sind Allfader nämlich allemal solide, aber einfach nichts, was im eng bepackten Norwegen einen Sitzplatz verdienen würde.

Fazit: Solide, aber nicht allzu aufregend. Lieber auf das dieses Jahr erscheinende Debütalbum warten.
Wertung:
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