James Fogarty heißt der Mann hinter Ewigkeit und bevor man vermutet, er schließe sich dem Trend, einer englischsprachigen Band einen deutschen Namen zu geben an, dem sei gesagt, dass es dieses musikalische Projekt schon seit 8 Jahren gibt. Mit diesem hat Fogarty schon so manchen Stil von Black und Death Metal über ein reines Industrial- und ein Radiosamples-Album abgegrast. Auch das neue Album Conspiritus ist so wieder einmal anders geworden. Der zum Teil fast poppige Industrialrock mit dunklem Unterbau überwiegt. Ergänzt und verfeinert wird das durch zahlreiche elektronische Synthie-Spielerein und dem Einsatz von dutzenden akribisch zurecht gebastelten Samples; darüber erklingt die oft monotone dunkle Stimme von Fogarty, die dem ganzen den letzten Touch ins Gothicgenre verleiht. Es steckt also schon ein bisschen Arbeit hinter Conspiritus und diese weiß zum Teil auch zu interessieren und begeistern, aber man sollte sich natürlich schon für Gothic und Industrial interessieren, um das hier richtig goutieren zu können. Inhaltlich dreht sich das monothematische Konzeptalbum Conspiritus, wie der Name schon vermuten lässt, um die Welt der Verschwörungstheorien. Das wirkt in der Vielzahl der verschiedenen Verschwörungsthemen aber eher albern als ernst zu nehmen oder nachdenklich machend, was wohl das eigentliche Ziel Fogartys war. Die meisten sind altbekannt und auch wenn an der ein oder anderen etwas dran sein mag, ist es ein comichafter Umgang mit diesen wie eben hier, der ernsthaftes Sprechen darüber unmöglich macht und das Thema so ein Schuss nach hinten wird. Der Einsatz der Samples dagegen gefällt mir sehr gut, sie stammen aus offensichtlich vielen unterschiedlichen Quellen von Fernsehen, Radio und klassischen politischen Reden und werden nicht nur an das sonstige musikalische Geschehen angehängt, sondern darin eingebettet und damit verflochten. Man könnte also sagen, dass Fogarty aus allen seinen bisherigen speziellen Alben gelernt hat und diese auf Conspiritus zu seinem endgültigen Stil vereint hat. Produziert wurde das Ganze von John Fryer (Depeche Mode, N.I.N, White Zombie, Marilyn Manson, H.I.M, Cradle Of Filth, Paradise Lost, Fear Factory) und wenn man sich einen Querschnitt aus eben jenen Bands denkt, dann weiß man schon mehr als so in etwa, wo Ewigkeit anzusiedeln ist. Kein schlechtes Album für Freunde dieses Stoffes, alle anderen inklusive meiner Person werden sich dafür nicht begeistern können.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
EWIGKEIT – CONSPIRITUS
