Die großartige Indie/Elektro Zeitschrift Intro bat um eine Audienz, dass alljährliche IntroducingFestival stand vor der Tür, durch den Abend gelitt galant Allzweck-Rocko (Schamoni) mit netten Erzählungen/Vorlesungen/Da-Sitzungen in den Umbaupausen. Everything was great, doch leider heut schon wieder vorbei, den größten Stylefaktor eines Festivals auf deutschem Boden hat es ja eh, dazu diesmal auch ein (beinah) unschlagbares Line-Up, wass will man mehr? Ich für meinen Teil bin total baff, oder wie die Märtini Brös. es ausdrücken würden 'geflasht' . So viele Eindrücke, extrem zu viel Lobhudelei was Euch gleich erwartet, um es auf diese paar Zeilen zu bannen, hier gibt es nur eines: Man muss dabei gewesen sein!
Der Event war klasse, von vorne bis hinten nur gute Musik, na ok, eine Ausnahme gabs da dann doch schon: Saybia -> Anfangs noch OK, aber im Laufe der Zeit nur noch langweilig weil alles arg gleich klang. Egal, man hat wenigstens nichts auf der Elektronik Bühne verpasst, da dort grad 'Schlingensiefs Kontainer' lief, welchen ich mir (logischerweise) nicht angeschaut hab. Der Film endete um 21Uhr und endlich war die Elektro Bühne frei für die Märtini Brös., sie legten ein ganz ein nettes Set auf, wenn auch im Vergleich zu den Nachfolgenden etwas unspektakulär. Schön wars trotzdem, nach einer Stunde kam dann Hakan Lidbo auf die Bühne, welchen ich vorher gar nicht kannte, ihn mir aber anschaute, da einer meiner Begleiter ihn aber als famos beschrieb. OK, dem Manne sei geglaubt, da er sich auf diesem Bereich auskennt, für mich als (noch) Laien ganz praktisch, denn sonst wär ich zu Phantom Planet gegangen und hätte Lidbos atemberaubende Show gar nicht registriert. Bei Phantom Planet schaute ich jedoch auch eine viertel Stunde vorbei, waren nett, im Vergleich zu dem was auf der Nebenbühne abging jedoch weniger interessant und so ging man halt wieder rüber...
Jedoch machte ich nun einen schwerwiegenden Fehler, ich besuchte das Konzert der drei Schrammelrockartisten von Tocotronic, okay, ein Fehler war es nicht, ich hatte sie zuvor noch nicht live gesehen und da ich ihre KOOK Platte zu meinen All-Time-Favs zähle, ist es nicht abwegig die mal live zu sehen. Musikalisch waren sie auch gut, haben halt ihr Ding durchgezogen, so wie man es von vielen TV-Auftritten gewohnt ist, jedoch war das für mich zu wenig um ein Highlight des Abends darzustellen...Man verließ die Show dann auch 30 Minuten vor Schluß damit man die großen Egoexpress sehen konnte, welche mich dann wieder mehr vom Hocker rissen! Jedoch war da noch was, ja, etwas das mir den Auslöser brachte den Besuch des Tocotronic Konzertes als ’Fehler’ zu bezeichnen. Da man bei Egoexpress von Anfang an dabei sein wollte, wurde sich schon 5 Minuten vor Beginn vor der Bühne platziert, dort legte noch ein Herr namens Vladislav Delay a.k.a. Luomo auf. Grandios was man so mitbekam und ich biss mir gleich vor Ort in’ Arsch weil ich ihn verpasst habe, zumindest wurde dann noch 5 Minuten ordentlich Spaß gehabt und beschlossen, diesen Mann später mal näher zu durchleuchten.
Dann war es aber eeeendlich soweit, die Band worauf ich mich am zweitmeisten freute stand an den Turntables, Egoexpress, man zappelte sich in eine Art Trancezustand und die Glücksgefühle sprudelten bei Songs wie „Here comes the night“ oder „Weiter“ aus allen Körperöffnungen. Ein solches Feuerwerk an Extase hatte ich nicht erwartet und sehr, sehr wehleidig zog ich nach schon 45 Minuten ihrer 90 Minuten Spielzeit ab. Warum musste der Veranstalter denn so planen, dass sich die Gigs von Motorpsycho und Egoexpress überschneiden? Es hat sich aber wenigstens gelohnt, Motorpsycho + Jazzorchester (!!!), dass darf man sich nicht entgehen lassen und die Band erfüllte alle Erwartungen, frisch wie eh und je, experimentierfreudig wie aus den feinsten Erzählungen geschildert und sowieso: mit Jazzorchester! Ein sehr feines Projekt, dass man durchaus öfters machen dürfte. Muss aber nicht, denn so bleibt der Geschmack des ganz besonderem. Das Songspektrum war groß, von „Sinful, Wind-Bone“ über „The other fool“, „Go to California“ oder „upstairs/downstairs“ etc. wurde ein sehr nettes Set gespielt, dass ich jedoch nur zur Hälfte (1 Stunde lang) mitbekam. Ich war total kaputt und ging mich erfrischen, als ich wiederkam streifte mein Weg die Elektro Bühne, es legten grad das Soulwax-Projekt 2Many DJ’s auf und die waren so geil, dass ich entschloss dort zu bleiben und Motorpsycho gute Männer sein zu lassen. Was die 2Many DJ’s alles für Songs verwursteten ist mir im Nachhinein gar nicht mehr bewusst, ich erinnere mich jedoch an eine superklasse Elektro-Version von „Hate to say I told you so“ (The Hives). Noch einmal wurden letzte Kräfte mobilisiert und das Tanzbein geschwungen, bis man dann endgültig total platt war und sich an den Rand setzte und die Musik genoss. Ein Blick auf die Uhr der signalisierte, dass der Choffeur (a.k.a. mein Vater ) vor der Tür wartete beendete dann diesen klasse Abend. Die großartigen Le Hammond Inferno konnte man leider nicht mehr sehen, was dann doch nicht so schlimm war, da die Energie total aus meinem Körper gesogen war und ich einfach nur noch eines wollte: schlafen.
Introducing Festival 2002
. So viele Eindrücke, extrem zu viel Lobhudelei was Euch gleich erwartet, um es auf diese paar Zeilen zu bannen, hier gibt es nur eines: Man muss dabei gewesen sein!
