Stil: "Sex Rock" Label: Phoenix Records / Newmusic Distribution Release: 16.01.06 Spieldauer: 14 Titel, 48:52 Minuten Highlights: Forget About The Outside, The Truth
Die Mittel sind altbekannt, der Zweck heilig. Das Mic die Bibel, Gitarrist und Schlagzeuger die Messdiener. Wie sich Lord Bishop, das zu erraten fällt wohl leicht, als Prediger versteht, der seine Botschaft - nämlich zum Beispiel: dass in Amerika einiges scheisse läuft; wer dafür verantwortlich ist; was getan werden muss - in die Welt hinaus trägt, so ist auch seine Art, über die er seine Message transportiert, raw. Titel wie Eliminate Your Demons, Universal Peace Jam oder einfach Love zeugen davon. Aber ist das dann auch "Hi-Energy" und so unglaublich authentisch, wie dem Rezensent der Beipackzettel erzählt? Auf jeden Fall geht es um Politik, die Revolution durch die Basis, das ganze scheiss System zerschlagen also. Um Wahrheit, Lüge, Liebe, Power. Ja, manchmal auch um Sex. Die Haltung der Musik und des Musikers dahinter drückt Everyone Thats Cool Is Dead vielleicht am besten aus: Marley, Joplin, Davis und was so gab vor Jahrzehnten werden da aufgezählt - und musikalisch wohl auch wo nur geht zitiert. Zu allem Überfluss wird dann noch Wild Thing nachgespielt. Äusserst kreativ. Einmal blitzt der Humor auf, der durchaus noch schlummert, man Lord Bishop über all die Parolen aber fast nicht zugetraut hatte; dann zoffen sich (wohl) Musiker und Co-Musiker ein bisschen, weil der eine den anderen kein bisschen versteht: Lass mich doch mit deinem Weed in Ruhe. Wenn du mal aufhören würdest, Drogen zu nehmen, könnte man dein Englisch auch mal verstehen. Schlussendlich findet das, ja wo findet solch Musik heute noch statt? Auf amerikanischen freigeistlichen Festivals? Auf dem Malecon? Ihr seht schon, als weißer blasser Durchschnitteuropäer fällt es mir schwer genug das einzuordnen. Vielleicht kann ich damit einfach nichts anfangen, wenngleich es sicher Leute da draussen gibt, die das können.
Lord Bishop Rocks - Power To The People
