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+---Thema: Low Eröffnet von Johannes


Beitrag von: Johannes an 18. 04 2005, 19:38

LOW & KID DAKOTA

Datum: 15.04.2005
Ort: Berlin, Kleiner Postbahnhof
Zuschauer: 500
Preis: 16 Euro

Scheinbar war das '20 Uhr' mal wieder ernst gemeint gewesen, das mir als Anfangszeit genannt wurde, denn als ich kurz nach 20:30 am Start bin, bekomme ich von Kid Dakota schon nur noch die letzten Töne mit. Gitarre und Schlagzeug und vermutlich eher ruhig. Nun ja.
Auf der Bühne stimmen zwei unscheinbare Gestalten ihre Instrumente, der Vorraum des eigentlich großen Postbahnhofs füllt sich zunehmend mit durchaus eher Endzwanziger- bis Enddreißigerpublikum und gegen 21 Uhr betreten eben jene unscheinbaren Gestalten die Bühne. "Hey, we're Low". Zu Anfang spielen sie erstmal eine Menge Neues, nur unterbrochen von Amazing grace von der vorletzten Platte Trust. Alan Sparhawk scheint sichtlich Spaß daran zu haben, plötzlich auf seinen Verzerrer springen zu können und Zak Sally gibt den coolsten Bassisten seit Ewigkeiten zwischen Tonandeutungen und Brett. Mimi Parker wie immer an Standtom, Snare und zwei Becken wirkt etwas müde, später am Abend erläutert ihr Mann am Gesang, dass sie etwas krank sei und Schwerstarbeit beim Singen und Spielen leiste. Das Publikum applaudiert und lässt sich von der Musik einfangen. Nur direkt hinter unterhalten sich beim Bier zwei Typen etwas lauter. Jenseits der eher lärmigen Momente der neuen Platte The great destroyer gibt's dann auch ältere Sachen, I remember und Weight of water von der wunderbaren 99er Platte Secret name, ein umjubeltes Sunflower und einige andere. Dreistimmiger Gesang in ergreifender Slowness und minimaler Instrumentierung. Mitunter nur mit Akustikgitarrenbegleitung. Slowcore at it's best.
Nach knapp einer Stunde verlassen sie winkend die Bühne, kommen kurz darauf wieder, und hauen doch noch die "Hits" raus, Dinosaur act und Two-step und ich ärgere mich nur ein wenig, dass ich sie damals Ende der 90er immer verpasst habe, denn ein wenig seltsam sind die neuen Lieder mit den verzerrten Parts schon. Wobei daraus eine der witzigsten Situationen des Abends entstand, als Alan Sparhawk mitten in einem Lied plötzlich abbricht "Wait, wait, wait!" ruft, einzählt und das Lied verzerrt zu Ende brät.
Am Ende geht das Saallicht an, die Pausenmusik läuft an, aber der Applaus brandet nicht ab und so kommen die drei dann doch noch einmal auf die Bühne und schicken die Leute mit dem zuvor mehrfach geforderten Over the ocean in den Abend hinaus. Es ist noch nicht halb elf und wir stolpern lächelnd und tief bewegt zum Auto.

Beitrag von: Ulrich an 29. 04 2005, 22:21

ich hab immer low mit logh verwechselt
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