Angefangen hat alles, als die kleine Schwester mal mitmusizierte auf einem Song. Der Song: Mo Tucker, die Band: The Jesus And Mary Chain. Das hat funktioniert. In ihrem selbst festgelegten Rahmen - was keine dauerhafte Teilnahme an der schottischen Band ihrer Brüder nach sich ziehen sollte, sondern gleich ein eigenes Debüt: Sister Vanilla. Und auch wenn zwischen erstgenanntem Song und der jetzt erschienenen Platte ganze zehn Jahre lagen - geklappt hat es dann doch noch.
Unterstützt von Jim und William Reid, nebst TJAMC Mitglied Ben Lurie, ist Linda eine niedlich kleine Indiepop-Platte gelungen, die sich nicht auf den Gitarrensong oder jene Harmoniesucht festlegen will, auch wenn das die Grundmuster sind, die Little Pop Rock bestimmen. Sonnige Singalongs (Down) sind dabei, Rock 'n' Roll aber ebenso - wie Jamcolas etwa an Black Rebel Motorcycle Club erinnern. Lo-Fi mit Starthilfe.
Weiter noch gehen Tin Hat, und versperren sich gleich konsequent jeglicher Genregrenzen. Gemütlich traurig geht es da zu, wenn in der dunklen Popkammer mal wieder kein Licht zu sehen ist; Instrumente tauschen ihre Plätze und driten in virtuose, manchmal weirde Sologeschichten ab: ist das eine Klarinette, die sich beklagt, und das eine Violine, die immer weiter macht und weiter?
Es wird nicht viel gesungen, und wenn dann nur, um der Musik und ihrem traurig-schönen Lamento recht zu geben. Das ist zuweilen ein Hörspiel und keine Platte mit Musik, denkt sich der Hörer. Und fragt sich: aber welche Geschichte wird hier erzählt?
Sister Vanilla - Little Pop Rock / Tin Hat - The Sad Machinery Of Spring
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