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+---Thema: Tilt - Been Where? Did What? Eröffnet von Steffen


Beitrag von: Steffen an 20. 10 2001, 21:09

Tilt - Been Where? Did What?
Stil: Pop Punk
Release: 5.11. 2001
Label: < Fat Wreck >
Spieldauer: 22 Titel, 46:03
Website: < tilt.cc >
Anspieltipps: White Homes, Where In The World Is Carmen San Diego?, Old Crow, Kowtow, Torch


Irgendwie habe ich das Gefühl, dass  man bei Fat Wreck zur Zeit versucht, möglichst viele Specials zu veröffentlichen um die Zeit bis zum nächsten "normalen" Album zu überbrücken. Ob es sich dabei um ein Ruhigstellen der schreienden Fans handelt, die das nächste Album ihrer Lieblingsband nicht erwarten können, oder ob man bei Fat einfach Geld braucht, soll hier nicht erörtert werden, schließlich geht es hier um TILT, die bereits seit 1992 ihr Unwesen treiben und seit 1995 bei Fat sind.
Das einzig wirklich Besondere an Tilt ist meines Erachtens, dass die nette Pop Punk Band keinen Mann als Vorzeigeperson hat, sondern mit Cinder Block eine Frau. Für diejenigen, die TILT trotz drei Alben und und unzähligen Samplerbeiträgen noch immer nicht kennen, könnte man sagen, dass Cinders Stimme vielleicht ein wenig an Marta von Die Happy erinnert. Diese packt man auf die Standard-Fat-Musik, also beispielsweise Bracket, aber einen Tick ernster. Diese Beschreibung klingt vielleicht ein wenig negativ, entspricht aber der Wahrheit. Das heißt natürlich nicht, dass TILT nicht ihre Fans haben. Und für diese gibt es jetzt diese Collection, die neben seltenen B-Sides und Demos auch Coverversionen und Songs, die es nicht auf das aktuelle Album geschafft haben, enthält.
Für meine Verhältnisse sind die Songs jedoch recht langsam geraten, trotzdem können der Openener "White Homes"  und das folgende "Addiction" (aus dem Jahre 1992) durchaus gefallen, sie könnten aber wirklich schneller sein. Die folgenden 5 Songs stammen ebenfalls aus ungefähr der selben Zeit. Tempo kommt ab dem achten Song - "Loyality" - stärker zum Vorschein, der zwei Jahre nach den vorigen entstand. Bei "Worse To Bad" hatte ein gewisser Billie Joe Armstrong seine Finger mit im Spiel, denn er war für die Aufnahmen zuständig. Trotzdem klingt der Song nicht nach Green Day, auch wenn er deutlich poppiger als die anderen Titel ist.
Alle folgenden Nicht-Coversongs wurden dann von einem Mann aufgenommen bzw. geremixt, der diesen Job schätzungsweise bei 4 von 5 Fat-Alben übernimmt: Ryan Greene. Jedoch fehlt es auch hier einigen Titeln wieder an Geschwindigkeit, wobei TILT mit "Fuck Up" beweisen, dass sie es auch in gehobenem Tempo draufhaben. Bei "Pfeifernuzen Revisited" handelt es sich dann um einen Rap(!!)-Song des TILT-Gitarristen Jeffery, dem es jedoch wie so vielen Songs auf dieser Compliation vor Allem an Tempo fehlt.
Witzig ist die Coverversion des Carmen-San Diego-Titelsongs (die Show lief auch eine Weile im deutschen Fernsehen) und des "Dukes Of Hazzard"-Titelsongs, die beide gefallen können. Die Coverversion von X's "It's Who You Know" ist für ein demnächst erscheinendes X-Tribute-Album gedacht, und ist ebenfalls gelungen.
Die letzten drei Songs zeigen dann deutlicher, dass TILT heutzutage schnellerer Töne anschlagen. Die Songs hatten nicht mehr auf's aktuelle Album "Viewers Like You" gepasst, sind aber durchaus Album-tauglich. "Old Crow", "Kowtow" und "Torch" sind alle gelungen, jedoch alle nicht hittauglich.
Fazit: Die Compilation gibt einen guten Gesamteindrück über die Entwicklung von TILT, der es aber an wahren Hits fehlt, und daher wohl eher nur echten TILT-Fans zu empfehlen ist, da sie hier 22 "neue" Tracks bekommen, von denen die Hälfte bisher nirgendwo veröffentlicht wurde, und die andere Hälfte nur auf schwer erhältlichen Singles und Samplern zu finden ist.

(Ohne Wertung, da kein Album im eigentlichen Sinne)
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