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+---Thema: Fire In The Attic - Crush/Rebuild Eröffnet von Hucke


Beitrag von: Christian an 31. 05 2005, 20:27


FIRE IN THE ATTIC - CRUSH/REBUILD

Stil: Emocore
Release: 11.04.2005
Label: < Redfield Records >/Cargo
Spieldauer: 12 Titel; 41:02 Minuten
Anspieltipps: Fracture, The Progress, Induced Sleep, With Balled Fists Against Concrete
MP3: < The Progress >

< Offizielle Fire In The Attic Website >

< MySpace-Seite von Fire In The Attic >


Was haben Fire In The Attic aus Bonn mit "Decision & Action“ da im letzten Jahr für eine großartige Debüt-EP hingelegt? Der gleichnamige Titeltrack lief in ausgewählten Clubs, entwickelte sich zum Dancefloor-Smasher und die Band spielte plötzlich Gigs mit Coheed And Cambria, Billy Talent oder Taking Back Sunday.
Klar, dass plötzlich von überall größte Erwartungen an das Debüt-Album gestellt wurden, ist doch die deutsche Emo-Szene im Allgemeinen meist nur durch unteres Mittelmaß gekennzeichnet.
Besagte Scheibe steht nun seit einem guten Monat in den CD-Regalen der Plattenläden, hört auf den bezeichnenden Titel "Crush/Rebuild“ und hat die Ansprüche im Großen und Ganzen erfüllt. Natürlich werden hier Emopunk/Hardcore/Screamo oder wie auch immer man diese ganzen Schubladen nun titulieren möchte nicht neu erfunden, aber Fire In The Attic bewahren sich doch genug Eigenständigkeit um deutlich aus der Masse herauszustechen.
Sofort fällt die druckvolle Produktion auf, die wieder Martin Buchwalter zu verdanken ist, und die auch schon den ersten deutlichen Unterschied zur Vorgänger-EP aufzeigt. Außerdem wird schon vom ersten Song Return To The End an deutlich, dass die Gitarristen Richard Meyer und Daniel Crebelli noch mehr und noch aggressiver brüllen dürfen als früher. Besonders klar wird dies beim ersten Höhepunkt der Platte, einem prügelnden Bastard namens Fracture. Hier wird im ständigen Wechsel, teilweise auch parallel mit Hauptsänger Ole Feltes gesungen/geschrieen, ein wahres Feuerwerk brennt sich da aus den Boxen.
The Progress ist dann wieder mehr die Richtung von Decision & Action, offenbart einiges an Hitpotential und könnte schon bald in der Alternative-Disco um die Ecke dazu einladen, das Tanzbein zu schwingen. Gelegentlich geht’s dann aber auch mal ruhiger zur Sache, wie bei Varnished View, There Is No More 'Us’ oder dem anfangs gewöhnungsbedürftigen Instrumental CTRL+ALT+DEL, bei dem man ständig auf die Explosion wartet, darauf dass die Jungs endlich den Arsch hochbekommen. Dies erfolgt dann auch, zwar etwas holpernd, weil von ständigen Breaks durchzogen, doch Abyss entwickelt sich als astreine Emo-Hymne.
Brachialer wird in Veritas zu Werke gegangen. Während sich Oles cleaner Gesang hauptsächlich auf den Refrain beschränkt, dürfen sich die Shouter mit Daniel Kleinbauer von Crash My Deville messen – und haben doch keine Chance gegen das Organ dieses Mannes…
Ansonsten liefern Fire In The Attic überdurchschnittlichen, eingängigen Emocore, der sofort ins Ohr geht. Besonders beispielhaft hierfür und deshalb noch positiv zu erwähnen sind dann auch die potentiellen Konzert-Mitgröhl-Highlights Induced Sleep und With Balled Fists Against Concrete, dessen kaum enden wollender Chorus sogar noch mal für einen kleinen Metalpart unterbrochen wird.

Fazit:

Festzuhalten bleibt also, dass Fire In The Attic hier ein gelungenes, abwechslungsreiches Debüt-Album abgeliefert haben,  welches den Anschluss an die EP locker gepackt hat. Außerdem zeigen sie, dass sie ohne weiteres mit den gehypten Kollegen aus Übersee mithalten können und wer auf eine ebensolche Mischung aus Boysetsfire, Taking Back Sunday oder Hot Water Music steht, kann hier bedenkenlos zugreifen! Bleibt nur zu hoffen, dass der Emo-Boom noch ein paar Jahre anhält – denn dann haben Fire In The Attic möglicherweise eine richtig große Zukunft…


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