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+---Thema: Aiden - Conviction Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 25. 08 2007, 03:07

AIDEN – CONVICTION

Stil: Emo / Pop
Release: 24. August 2007
Label: Victory Records
Spielzeit: 11 Songs, 36.45 Minuten
Media: < http://www.myspace.com/aiden >
Purerock.de: < > Review „Nightmare Anatomy“ >

< http://www.victoryrecords.com >
< http://www.aiden.org >

Das letzte Aiden-Album “Nightmare Anatomy” fiel in die Hochphase der zweiten Emo(core)-Welle und hat damals für das erfolgreichste Victory-Debüt gesorgt, eine Tatsache, die freilich nicht über die eklatanten Mängel in nahezu allen Bereichen des Albums hinwegtäuschen konnte.
Jetzt steht die Veröffentlich des neuen Albums Conviction an, und die Vorzeichen stehen abermals auf Sieg, was zu einem großen Teil natürlich an der jungen, schwarzgefärbten Hörer- respektive Fanschaft Aidens liegt, zu einem gewissen Teil aber auch tatsächlich an den Qualitäten des Albums selbst.  
Um einige Potenzen Poppigkeit wurde der sowieso schon poppige Sound erhöht und gleich im Opener geht es mit triefendem Keyboard in Pathos-Bereiche, die jeden, der dagegen nicht immun ist, schon verscheuchen. So weit, so vorhersehbar.
Es gelingt natürlich nicht ganz, Vorurteilsfrei an eine Aiden-Scheibe heran zu gehen. Dafür ist der Kajalstift etwas zu dick aufgetragen, dafür kennt man das Muster zu gut.
Wenn man aber einmal versucht, sich davon zu befreien, dann wird man im folgenden feststellen, dass Conviction kein schlechtes Album geworden ist.
Die erste Single Teenage Queen etwa geht thematisch nicht klar, weil man zu Highschool Themen hierzulande und über zwanzig eh keinen Bezug haben kann, aber einen Ohrwurm vor dem düstren Herrn erkenne ich noch, wenn ich ihn höre.
Atmosphärisch erinnern viele der Songs an das letzte Plus 44-Album, mit diesem düsteren Poppunk-Touch, auf den man sich durchaus einlassen kann.
Bezüge zu düsteren Sounds gibt es bei Aiden einmal mehr generell nicht wenige, klingen doch viele der Gitarrenmelodien wie die von The Cure und Joydivision, freilich nachdem man sie in eine gezuckerte Happy Meal-Tüte gegeben und kräftig durchgeschüttelt hat.
Dieses düstere Auftreten hat ihnen auch die Vergleiche mit AFI eingebracht, was speziell auf dieser Platte soundtechnisch sicher kein gänzlich an den langen schwarzgefärbten Haaren herbeigezogener ist. AFI Light, könnte man sagen.
Viele der Songs gehen einem tatsächlich nicht auf die Nerven und sind zwar keine Offenbarung, aber doch durchweg nett anzuhören, wenn man den Ekelemofaktor ihres Auftretens abschalten kann.
Zumindest einen Song kann man dann aber sogar wirklich rundum cool finden. Die Rede ist von Son of Lies, einem unvorhersehbaren Punk-HC-Kracher mit hymnenhaften Sing-A-Longs und einem Gastauftritt von Efrem von Death By Stereo.
Aufgrund ihres Auftretens kann man Aiden unter dem Strich natürlich reinen Gewissens nichts anderes als peinlich finden, ob das Conviction in ihrem Albumtitel für euch aber  „Überzeugung“ oder „Verurteilung“ bedeuten soll, darf musikalisch tatsächlich von jedem selbst entschieden werden.

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