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+---Thema: American Zen - Level 1 = Peace Of Mind Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 11. 07 2005, 14:39

AMERICAN ZEN – LEVEL 1 = Peace Of Mind

Stil: Folk Indie Rock
Release: 2001
Label: Shaolin Records
Spielzeit: 22 Tracks, 59.48 Minuten
MP3: < > Black Of Night >

< http://www.shaolinrecords.com >
< http://www.americanzen.org/ >

Schon einige Jahre auf dem Buckel hat das Album, seitdem es 2001 das erste Mal erschienen ist, doch erst jetzt ist das amerikanische Label Shaolin Records an uns herangetreten um es euch vorstellen zu lassen.
Aber Zeit spielt ja keine Rolle in der Lehre der Leere, dem Buddhismus. Denn sowohl Label, dessen Chef hier auch Chefproduzent war, als auch die Band American Zen sind Anhänger des Buddhismus – man nennt sich gar „America’s First Buddhist Band“.
Ein bisschen verrückt mutet Level 1 = Peace Of Mind und das gesamte Konzept hinter der Gruppe schon an. Aber eine sehr unterhaltsame Verrücktheit ist es wahrlich.
Alle Instrumente werden irgendwie schräg gespielt, vom weird gezupften Bass über die planlose Slide Guitar hin zu Frontmann Coyote, der weniger sing und mehr heult wie das gleichnamige Tier und zwischendurch in Jetro Thull-Manier die Flöte trötet. Das klingt dann zusammen mal nach Folkmusik, mal nach der sperrigen Verschrobenheit eines Americana Indierocks und glücklicherweise nie wie ein Abziehbild einer anderen Band.
Es geht sehr abwechslungsreich zwischen diesen Polen zu - Whose Heaven Is This? beispielweise ist ein verrückter und einem guten Sinne des Wortes „dilettantisch“ abwegiger Song und inhaltlich eine Abrechnung mit dem verbohrtem Christentum in Utah, wo Coyote die meisten Songs geschrieben hat und von den dort beheimateten erzkonservativen Mormonen regelrecht vertrieben werden sollte – mit Hackebeilen in der Tür und den ganzen Sektengeschichten die man so kennt. Oder der rhythmische Instrumentaltrack In The Darkness, oder das funky-poppige Trust Me, an dem man hören kann, dass die Band eigentlich aus Kalifornien kommt und sicher mit den Bee Gees aufgewachsen sein muss.
Nach 11 witzigen und unterhaltsamen und vor allem sehr unterschiedlichen Songs, die man zwar nicht ganz ernst nehmen, dafür aber immer genießen kann, folgen noch 11 weitere Tracks: bei diesen handelt es sich um Spoken-Word-Aufnahmen, die man sich mehr als einmal nicht anhört und die man sich eigentlich auch hätte schenken oder zwischen den Songs einbauen können. So wirken sie wie überflüssige Anhängsel an den lustigen Musik-part. American Zen sind sicher keine Must-Listento-Band, aber wenn ihr wieder einmal etwas für euer Karma machen wollte hört euch die Scheibe an. Für abwegige Musik sollte man aber schon etwas übrig haben...

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