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+---Thema: Celia, David - This Isn't Here Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 15. 04 2007, 19:49

DAVID CELIA - THIS ISN'T HERE

Stil: Sixties-Pop / Folk
Label: < FinestNoise > / < Radar >
Spieldauer: 12 Tracks, 37.29 min.
Release: 03. März 2007
Video: < >> Best Thing Ever >
Artikel bei purerock.de: < >> Review "Organica" >

< Offizielle Homepage >
< David Celia bei Myspace >

Auch mit seinem zweiten Album enttäuscht der alte Romantiker David Celia nicht. Nostalgisch und melodiös verklärt tischt er uns zwölf heimelige Kompositionen auf, die die Sonne aufgehen lassen würden, wenn sie nicht momentan ohnehin schon alles überstrahlen würde.

Er muss ein unverbesserlicher Hippie sein, dieser David Celia. Wie auch schon sein Debütalbum „Organica“ ist „This Isn’t Here“ eine herrlich naive Liebeserklärung an das Leben. „Look At This Thing / I Can’t Believe That It’s Working / I Can’t Believe That It’s Happening“ besingt der Songwriter aus Toronto die stets als selbstverständlich hingenommenen Wunder der Welt und freut sich einfach, am Leben zu sein. Es geht ihm gut, das ist offensichtlich. Und schön für uns, war doch schon  „Organica“ eins der schönsten Beatles-Tribute-Alben ganz ohne Beatles-Songs, die in letzter Zeit unser Herz erfreuen durften.

Den großen Stilbruch hat Celia seitdem natürlich nicht gewagt, kleine Veränderungen im Detail sind auf seiner neuen Platte aber durchaus festzustellen: Die anschmiegsamen Melodien werden diesmal öfter in ein ausgekleideteres, aufwendigeres Klangbild eingebettet als noch beim überwiegend akustisch-reduzierten Vorgänger. Doch an der entspannte Gelassenheit und freundliche Intimität ausstrahlenden Musik ändert das zum Glück wenig. Die tendiert mit Banjo und Fiedel nun hin und wieder auch mal in Richtung Country, wie gleich der Opener „Evidently True“ beweist. Der Kern aller Kompositionen besteht aber noch immer aus dem gekonnten Spiel Celias auf der Akustischen und dessen Begleitung durch seinen angenehmen, warmen Gesang. Im Stile der Fab Four dem Sixties-Pop frönend und gleichzeitig mit Folk- und America-Anklängen stets uramerikanischen Traditionen alle gebührende Ehre erweisend, gestaltet der Multi-Instrumentalist Celia seine Harmonien luftig, liebevoll und unaufdringlich. Man mag das altbacken und unspektakulär nennen, aber an der natürlichen Schönheit, die Celias Songs innewohnt, ändert das rein gar nichts.

Fehlerlos bleibt Celia allerdings wiederum nicht, schleicht sich doch auch auf seinem zweiten Album die ein oder andere Belanglosigkeit in den weiterhin oft gefährlich nahe am Rande des Seichten umhertänzelnden Reigen ein („Infinity“, „Cactus“). Womit man allerdings gut leben kann, bleiben diese doch in der kaum nennenswerten Minderheit. Dominanter da die Highlights: Bei „Best Thing Ever“ und „She’s A Waterfall“ lässt Celia den smarten Poprocker raushängen. Der aus Mellotron-Flöten errichtete, märchenhafte Zauberwald von „Plain To See“ klingt so sehr nach kitschigem „König der Löwen“-Soundtrack, das es schon wieder Freude macht. Mit „I Found You“ ist auch wieder ein wunderbares Instrumentalstück enthalten, der tränenrührige Abschluss „Brothers“ bringt es dann auf den Punkt: Naiv, ehrlich, schön - Worte, mit denen man auch den ganzen Longplayer treffend umschreiben kann.

Wertung:


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