“ Jeder von uns hat noch genauso viel Energie wie immer“. hat Roger Miret,seines Zeichen Sänger und Bandleader von Agnostic Front, in meinem Interview mit ihm gesagt. Das dies stimmt, davon kann sich jeder auf dem neusten Werk der Brooklyner Hardcore Urgesteine selbst überzeugen. Die seit der 1983’er EP United Blood mittlerweile 14’te Produktion aus dem Hause AF kommt in der Tat äußerst energetisch und ambitioniert daher. Die Jungs haben immer noch bock aufs Musikmachen, soviel ist klar. Definitive Akustikperlen sind das grandiose Love To Be Hated und das ruhig beginnende und dann Auf-die-Schädeldecke-krachende Politician . Zwar ist die Platte Hardcore-typisch nicht besonders abwechslungsreich und die besten Titel sind eben die, die aus der menge hervorragen und auch mit den Lyrics gewinnt AF sicher keinen Innovationspreis, doch diesen Anspruch stellen AF auch gar nicht. Sie wollen rocken und sie wollen Spaß und sie wollen die Leute wachrütteln. Aber laut Bandwebsite wollen sie die Leute zwar wachrütteln, aber keinesfalls zu irgendetwas animieren. Die Anschäge in ihrer Heimatstadt haben natürlich auch Agnostic Front geschockt. Deswegen ist der Albumtitel auch nicht ganz ernst zu nehmen.
Fazit: Alle Agnostic Front Fans können mehr als bedenkenlos zugreifen. Alle die Agnostic Front bisher nicht mochten werden sie auch jetzt nicht mögen. Alle anderen sollten zumindest reinhören.
20 Jahre gibt es die Band nun schon! (Als Agnostic Front ihre ersten Platten veröffentlichten war ich noch nicht mal gezeugt worden!) Sie waren die Mitbegründer der berühmten New Yorker Hardcore Szene, aus der dann andere berühmte Bands wie Sick Of It All, H2O oder Biohazard entstanden. Sie lieferten mit "Something's Gotta Give" 1998 eines der besten Hardcore-Alben aller Zeiten ab. Wenn Agnostic Front den Titel "Legenden" nicht verdienten, wer dann?
Was kann man nun nach einer solangen Zeit von einem neuen Album erwarten? Während viele Bands einfach etwas Tempo rausnehmen und versuchen, experimentieller, komplexer zu klingen (was den meisten jedoch leider stark misslingt), gehen Agnostic Front genau in die andere Richtung: keine Innovation, sondern purer, rauher, schneller 3-Akkorde-Hardcore gepaart mit vielen, mitgröhlfähigen Refrains. Es scheint als ob sich die Band wieder eher dem Old-School-HC-Klang zugewandt hat, nachdem man auf den letzten Werken eher Punk Rock-mäßig daherkam. Natürlich hat's das alles schon mal gegeben, aber wenn man etwas wirklich gut kann, warum sollte man etwas anderes probieren? Auf jeden Fall eine schöne, wütende Scheibe, die allen Hardcore-Fans zu empfehlen ist.
Agnostic Front - Dead Yuppies
Hallo lieber Ulrich !
! Mach weiter so