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+---Thema: Redeem - Eleven Eröffnet von Patrick


Beitrag von: Patrick an 16. 11 2006, 12:20

REDEEM - ELEVEN

Stil: Alternative Rock / New Rock
Label: < One And One Records >
Spieldauer: 11 Tracks, 40.03 min.
Release: 13. Oktober 2006
Video: < >> Alive >

< Offizielle Bandhomepage >
< Redeem bei Myspace >

Drei Eidgenossen erklären uns anschaulich das Prinzip des zweischneidigen Schwerts. Auf dem diesmal Creed und Audioslave als erklärte Vorbilder den gemeinsamen Tanz wagen.

Nach einer EP im Jahr 2004 wagen sich Redeem aus dem Schweizer Rotkreuz nun mit ihrem ersten vollwertigen Album in die große weite Welt hinaus, um selbige mit massentauglichem Mainstreamrock zu erobern. Zumindest ein Outfit-Sponsoring hat man schon mal an Land gezogen, leider klingt parallel dazu aber auch die Musik oft viel zu uniformiert, bleibt das Trio doch immer so radiotauglich und typisch schweizerisch (emotions)neutral, dass selbst die potentielle Schwiegermutter sich kaum die Mühe machen würde, das Weite zu suchen.

Wenn eine Newcomer-Band ihre Vorbilder angibt, gerät das meist zur unerklärlichen Posse, doch bei Redeem schlägt sich der Einfluss von Creed und Audioslave tatsächlich stark im Sound nieder. Während man sich von ersteren Alternative Rock mit Grunge-Einschlag sowie die unvermeidlichen Lagerfeuer-Balladen ausgeliehen hat, erinnern Songs wie “Black Monkey“ oder “Look Around“ frappierend an den explosiven Groove des prominenten Zweckzusammenschlusses der professionellen Berufsmusiker um Chris Cornell und Tom Morello.

Ex-Kreator-Gitarrist Tommy Vetterli hat der Band zu einem druckvollen Sound verholfen, der den US-Heroen in nichts nachsteht. Auf mal melodisch rockendem, dann wieder funky groovendem Fundament, demonstriert Frontmann Stefano die Wandelbarkeit seiner Stimme zwischen cornellschem Röhren und stappschem Brummen. Doch gerade als Creed-Soundalike läuft die Band schnell Gefahr, auf dem glatten Soundteppich auszurutschen und geradewegs ins Klischeefettnäpfchen hineinzustiefeln, zu beobachten etwa bei der unerträglich seichten Powerballade “Alive“. So gefällt die Band doch immer am besten, wenn sie wie im feinen “Start Up“ wirklich mal kompromisslos die Rocksau herauslässt. Der rohere, energiegeladene Audioslave-Klon behält gegen die melodieverliebte, pathosbeladene Creed-Variante jedenfalls letztlich klar die Oberhand.

Unterm Strich bleibt “Eleven“ ein handwerklich perfektes Werk mit einigen beachtlichen Songs, aber ohne jegliche Relevanz. Alles soweit bekannt, alles soweit in Ordnung, zumindest wenn man auch Nickelback oder 3 Doors Down nicht zu den seelenlosen Helfern des Teufels zählt und sich nicht an einer gewissen Ausfallquote stört.

Wertung:


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