Matt ist angepisst. Angepisst von einem Leben, das nicht viel zu bieten hat; in dem die Mehrheit seiner Altersgenossen falschen Idealen folgen. In dem die Mehrheit der älteren zu den „boring-working-brain-dead“ gehören. Der Bandname bringt es auf den Punkt: Modern Life Is War. Was also macht Matt, der angepisste, der wütende, um eben diese Aggression zu kanalisieren? Klar, er wird Frontmann in einer Hardcoreband. Zu jeder Sekunde nimmt man Matt ab, das er glaubt was er schreit, das er lebt was er fordert – in einer Szene, in der es kaum etwas wichtigeres gibt als credibility ist das gleichermaßen Bedingung wie ausreichend. Auf dem schon viel gelobten Debütalbum My Love, My Way wissen auch vor allem die Vocals zu gefallen. Zwar immer gleichklingend transportieren sie die größtenteils intelligenten Texte auf die beste Art. Angepisst und auf den Punkt gebracht – wer bei der Stimme nicht an den Hope Conspiracy denkt kennt diese Band gar nicht. Zwischendurch verliert sich die Band leider in inhaltsleerer Phrasendrescherei: „Time to Rise Up“. Wäre mal Zeit sich genau dagegen zu erheben. Unterstützt werden die Vocals durch geniale Gitarrenmelodien und eine sehr rockig-beatlastige Rhytmusfraktion. Die Hope Conspiracy meets Give Up The Ghost, das klingt doch sehr gut. Weder wird es punkig noch metallisch noch chaotisch noch emo – subtil rockender Hardcore ohne unnötigen Schnickschnack Ein paar Abstriche gibt es im Songwriting – den Überknaller von Song konnte ich leider nicht entdecken und es sind oft nur einzelne Motive die den Hörer wieder aufwecken und im wahrsten Sinne aufhören lassen. Fazit: Was bleibt ist ein wirklich gutes Hardcorealbum, das keinen Anhänger dieser Musikrichtung enttäuschen wird. Für ein Debüt schon ziemlich ausgereift im Sound könnten Modern Life Is War mit mehr Songwritingerfahrung noch viel von sich hören lassen – für den Sommer ist übrigens eine Europatour geplant.
MODERN LIFE IS WAR – MY LOVE, MY WAY
