Wieviel Pech kann eine Band noch haben? Zum dritten Mal innerhalb von zwei Jahren beehrt New Yorks Evil-Ska-Core-Band Nummer Eins Leftöver Crack Österreichs Hauptstadt und wieder einmal machen ihnen äußere Umstände das Leben schwer. War es beim ersten Mal noch ein starker, langanhaltender Platzregen (zugegeben: es gibt Schlimmeres), wurde die letzte Show von den hiesigen Veranstaltern sehr amateurhaft vergeigt. Es wurde keine Promotion gemacht und die Location wurde 6 Stunden (!!) vor Beginn des Konzertes noch einmal gewechselt, sodass sich schließlich lediglich knapp 40 Leute im kleinen Arena-Beisl einfanden. Diesmal kam es fast genauso dick: dank eines Großstreiks gegen den Pensionsreformsentwurf der rechts-konversativen Regierung, bewegten sich alle öffentlichen Verkehrsmittel keinen Meter, sodass sehr viele Leute enorme Probleme hatten, in die Arena zu gelangen. Da selbst die Nachtbusse nicht fuhren, mussten so einige Fans zu Hause bleiben und verpassten dadurch eine, wie es zu erwarten war, ziemlich gelungene Show mit angenehmer Atmosphäre.
Denn nichtsdestotrotz war die kleine Arena-Halle doch ungefähr zur Hälfte gefüllt, als die Anti Maniax aus Graz die Bühne betraten und natürlich zum wiederholten Mal eine beeindruckende Show ablieferten. Musikalisch passt man einfach zu keiner Band besser als zu Leftöver Crack, sodass man mit dem Publikum leichtes Spiel hatte und auch Songs der neuen Scheibe "I'm Without Sleep In This Desert Of Concrete" gebührend vorstellte. Aber auch die alten Hits kamen nicht zu kurz und so bleibt nur zu sagen, dass man die Anti Maniax nicht oft gesehen haben kann - immer wieder ein Erlebnis. Auch wenn sich das Publikum diesmal etwas tanzfaul präsentierte, war nun jeder für den Haupt-Act vorbereitet, für the good, the bad, and the leftover crack!
Mit einem zusätzlichen Gitarristen im Gepäck und Candee von den Anti Maniax an den Drums (womit dieser nun offiziell bei fünf Bands trommelt), betraten die Crack City Rockers die Bühne und legten los: "Homeo-Apathy", "500 Channels", "Atheist Anthem" - insbesondere vor der Bühne ging es bei solchen Knallern heiß und vor allem sehr brutal her. Es schien, als würde jeder alle Lyrics auswendig können, was die Band sehr freute und unbeschwert aufspielen ließ. Dadurch dass STZA nicht mehr an die Gitarre "gefesselt" war, konnte er sich bei jedem Song auf den Gesang und die Performance konzentrieren, was sich beim Bühnenbild gut bemerkbar machte und so die Show solider erscheinen ließ. Auch gab es wieder die bekannte Blink 182-Verarschung und wie gewohnt Kommentare zur US-Außenpolitik. Nach knapp einer Stunde scheißtreibenden Ska-Cores verließen die fünf die Bühne und eilten wie der Großteil der Besucher schnell nach draußen um sich ein wenig abzukühlen. Netter Abend.
-------------- "You're not drunk if you can lie on the floor without holding on." - Dean Martin
der andere gitarrist dürfte kein anderer als brad logan von f-minus gewesen sein. jedenfalls ist er einen Gig nach Hamburg dazugestoßen. Einen verdammter Gigg verdammt!!! ich bin neidisch
der andere gitarrist dürfte kein anderer als brad logan von f-minus gewesen sein. jedenfalls ist er einen Gig nach Hamburg dazugestoßen.
ja, da hast du recht. stza hat diesen fakt eh mal kurz erwähnt, aber ich war mir nicht ganz sicher (u.a. ob er das sarkastisch gemeint hat), also hab ichs ausgelassen... sakaninchen, was hältst du eigentlich von den anti maniax?
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ja brad logan hat auch auf der ersten EP von LÖC Gitarre gespielt. man ich hätte das zu gern gesehen. ich wär beinahe noch nach erfurt gefahren.
die anti maniax haben mir live sehr gut gefallen. wobei ich nich so sagen würde, die klingen nach LöC oder passen da besonders gut zu. Anti-Maniax sind musikalisch schon fröhlicher und nich so hart. textlich passen die natürlich ziemlich gut. das album finde ich ein bischen langweilig produziert, aber die songs sind allesamt gut. evtl. spielen die auch nochma hier bei uns. wir haben uns ja bei dem konzert in HH ein paar tage vorher noch als local support reingeschummelt und hoffentlich kommt da noch ein weiterer gemeinsamer gig zustande. wir haben uns jedenfalls ziemlich gut mit den jungs verstanden.
