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Überschrift: Haldern Pop Open Air, 06.-07.08.2004 - Haldern, NRW< Älteres Thema | Neueres Thema >
Ulrich Offline
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Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 8646
Seit: 03 2001
Verfasst am: 10. 08 2004, 20:01

HALDERN POP OPEN AIR 2004 – DIE ZUKUNFT IST KLEIN

06. – 07. August 2004
Haldern, NRW
ca. 5000 Besucher
Tickets: 45 Euro

Die Krone für das Festival mit dem besten Wetter hat sich das Haldern Open Air dieses Jahr definitiv verdient. Strahlender Sonnenschein solange das möglich war, danach eine schöne Nacht. Und zum Abkühlen gab es direkt neben dem Festivalgelände einen See. Schwimmen bei dem Wetter und dabei schönen Indierock hören: schönere Beschäftigungen kann es eigentlich bald nicht geben. Auch das man direkt neben seinem Auto zelten durfte war sehr angenehm –sparte Zeit, Mühe und den Ghettoblaster. Die erste Band, die man dann nicht nur gehört sondern auch gesehen hat waren I Am Kloot. Auf dem Hurricane fand ich sie glaube ich ganz cool, hier waren die vor allem eines: tierisch langweilig. Nicht dass die nicht bestimmt ganz nett sind und nicht das dann nicht auch mal ein hübsches Liedchen zu hören wäre, aber auf Dauer geht es einem ganz schön auf den Sack so gelangweilt zu werden. Das hab ich jetzt übrigens nicht nur auf die Band bezogen, den Britpop war zweifelsohne das bestimmende Genre auf diesem Festival und ich habe schnell gemerkt, dass es ein Fehler war nach Deus nicht mehr weiterzulesen wer sonst so da spielen sollte. Besagte dEUS kamen als nächstes und waren fast genauso grandios wie erwartet. Einige neue Songs gab es zu hören (die echt gut waren), viele vom letzte Album und daneben Klassiker von „In A Bar Under The Sea“ und natürlich dem Über-Album „Worst Case Scenario“. Guter und noch guterer Gig, für den sich die Anreise gelohnt hat. Für eine Band 45 Euro zu zahlen wäre aber natürlich ein bisschen happig und es gab eigentlich auch keine Band, die den Preis gerechtfertigt hätte. Vergleichen wir mal mit dem Melt: dort waren über 80, zum Teil sehr bekannte, Künstler und es gab eine absolut aufwendige Infrastruktur für den gleichen Preis. Beim Haldern: ein Viertel der Bands, kaum Infrastruktur und keine Nebenangebote und ein sehr einseitiges Line-Up. Ich versteh zum Beispiel nicht, warum nicht wenigstens einige deutsche Indierock-Bands gebucht wurden – nicht eine deutschsprachige Band war im Aufgebot.
Für 20 Euro weniger gab es bei Immergut jedenfalls ebenfalls den wohl besten Act des Festivals zu sehen: Adam Green. Der schüchterne Sympath ist zur Zeit in aller Munde und es stimmt – man muss ihn einfach mögen. Wer nicht auf die genialen, sofort ins Ohr gehenden Gitarrenpopsongs steht ist ignorant und blöd.

Blöd bin ich wohl auch, weil ich am nächsten Tag erst mal lieber ne ordentliche Runde schwimmen gegangen bin anstatt mir Patrick Wolf anzusehen. Soll sehr gut gewesen sein!
Für die spontan absagenden Zutons sprangen kurzfristig Embrace ein – kein schlechter Tausch. Laut Bandaussagen war das das erste Deutschlandkonzert seit fünf Jahren und auch wenn ich kein ausgesprochener Anhänger der Band bin: wenn Britpop dann doch bitte schön auch so.
Das Highlight am Samstag waren sicherlich The Soundtrack Of Our Lives. Wenn Hank von Turbonegro beschwingten Indierock spielen würde, er würde wohl in dieser Band spielen. Irgendwie ähnelt Frontmann Lundberg ja nämlich schon seinem skandinavischen Kollegen, jedenfalls hat er mehr mit ihm gemein als die Leibesfülle und den Vollbart.
Zu superben Songs segnet Lundberg uns und wir beten ihn dafür an. Und setzen uns (mit uns meine ich alle 5000 Mann) auf den Boden, um ihn durch unsere Reihen gehen zu lassen wie einst Jesus es getan haben muss. Der hat aber keine so coolen Songs geschrieben, glaube ich. Dafür kann Lundberg wohl keine Tische bauen: jeder hat seine Vorteile.
Schrecklich wären dann bestimmt Keane gewesen. Habe ich mir aber gar nicht erst angetan.
Die Kings of Leon sind zwar ohne Zweifel total gehypt und auch überschätzt, aber die bärtigen Brüder wissen schon, wie man Gute Laune im Publikum verursacht und haben endlich mal ein klein wenig Arsch getreten – das haben auf dem Haldern Festival jedenfalls nicht viele Band von sich behaupten können. Ganz bestimmt nicht behaupten kann Josè Gonzales das von sich. Der schwedisch-argentinische Mann setzt sich alleine mit seiner Gitarren auf die Bühne und schmachtete, und schmachtete, und schmachtete. Ist in einer kleiner Bar sicher ganz nett, aber was hat so ein Mann als Headliner auf einem Festival zu suchen? Nichts, genau. Also auch mal ignorant sein, Rücken zudrehen und Bier trinken.
Also müssen wohl mal wieder die alten Helden ran, um die Kohle aus dem Feuer zu holen. Auf dem Haldern hieß der alte Held Paul Weller, ehemals The Jam. Zwar versprühte er hin und wieder genau die Atmosphäre, die man von einem in die Jahre gekommenen Rockhelden erwarten würde, aber meistens ging es direkt in die Beine und hat wirklich überzeugen können. Ein nettes Cover von Nancy Sinatra, das durch Kill Bill wieder ins Gedächtnis gerufen wurde und eine nette Zugabe rundeten ein wirklich rundes Konzert ab.
Das Festival abrunden sollten dann The Divine Comedy. Man baute ein riesigen Orchester auf, das als Begleitung dienen sollte und je mehr Zeit verging (und es verging viel Zeit) baute man auch eine riesige Erwartungshaltung auf. Die dann leider nicht erfüllt wurde. Imposant war es sicher, dem Orechster zu zusehen und zu zuhören, aber die Songs der Divine Comedy sind nicht für ein Orchester gemacht und die meisten Zeit waren die meisten Spielerwohl auch hoffnungslos unterfordert. Neil Hamann kam überdies wirklich unsymphatisch rüber und Songs schreiben kann der eh nicht soooo gut. Jedenfalls war die Divine Comedy nicht das Highlight, das viele – offenbar verzweifelt darüber, dass das Festival Bandtechnisch wirklich nicht der Bringer war – darin sehen wollten.
Dass es so gut wie unmöglich war, sich die beiden folgenden Bands im für 400 Mann ausgelegten Zelt anzusehen machte das nicht besser. (zu Erinnerung: es waren über 5000 Menschen da – die Zukunft mag klein sein, die Gegenwart ist es aber sicher nicht.)
Ich hatte eine Gute Zeit, aber das lag nicht unbedingt an diesem Festival. Jedenfalls lag es sicher nicht an irgendwas, dass den Preis von 45 Euro gerechtfertigt hätte. Man muss nicht immer jedes Indiefestival mit einer an sich sehr guten Atmosphäre in den Himmel loben und das Haldern Open Air hat sich das dieses Jahr sicher nicht verdient. Bei kaum erkennbaren Ausgaben haben sie dafür andere Dinge verdient...


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Verfasst am: 13. 08 2004, 02:06

hm line-up war wirklich nicht stark ... war wohl eine gute entscheidung nicht hinzugehen ... aber auch noch schlechte orga? ... hm
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Ulrich in Bayern
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Verfasst am: 13. 08 2004, 11:05

was meintest du jetzt mit schlechter organisation?
also hat schon alles geklappt, das war nicht das ding. für die hälfte des preises wäre es auch ein echt gutes festival gewesen...
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Sven Offline
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Seit: 09 2002
Verfasst am: 13. 08 2004, 12:11

na weil du doch sagst:

kaum Infrastruktur
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Ulrich in Bayer
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Verfasst am: 13. 08 2004, 15:44

ok hast recht, da habe ich mich ein bißchen blöd ausgedrückt. es gab zwar in der tat nur wenige toiletten und die leerungen waren auch miserabel, aber ich meinte damit eher nebenangebote, die auf allen festivals mittlerweile zum standard gehören und - ja, da hast du dann wohl auch nicht ganz unrecht - mit ein bißchen organisation ohne weiteres eingerichtet werden können (weil das ja oft auch die sponsoren übernehmen). da passt der begriff infrastruktur vielleicht nicht ganz...
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Gast
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Verfasst am: 01. 09 2004, 19:56

fand es eigentlich recht angenehm, dass man nicht überall irgendwelche Werbebanner ins Gesicht gehalten bekam. Außerdem waren die Getränkepreise moderat und die Leute alle furchtbar nett. Also eigentlich wie immer. Kann nur sagen, dass du ein anderes Highlight, nämlich die Dresden Dolls verpasst hast. Live sind die der Hammer. Ansonsten waren vielleicht die Namen nicht die größten, aber wegen dieser bin ich noch nie in Haldern gewesen. Einfach ein rundherum schönes Festival.
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Ulrich Offline
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Gruppe: Redaktion / Admin
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Seit: 03 2001
Verfasst am: 02. 09 2004, 12:54

die namen nicht, dafür aber der preis. meiner meinung nach eben einfach abzocke. die dreden dolls habe ich verpasst, da geb ich dir recht. die hab ich erst danach kennen gelernt und die sind echt cool.
ein festival klein zu halt indem man den preis hochschraubt halte ich nach wie vor für daneben


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6 Antworten seit 10. 08 2004, 20:01 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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Schnellantwort Haldern Pop Open Air
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