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Überschrift: Everlaunch - Suburban Grace, Alternative / Pop / Stadionrock (mightytainment / Alive)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Patrick Offline
EdKo



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 7544
Seit: 07 2001
Verfasst am: 10. 07 2009, 15:06

EVERLAUNCH - SUBURBAN GRACE

Stil: Alternative / Pop / Stadionrock
Label: mightytainment / Alive
Spieldauer: 14 Tracks (Limited Edition inkl. drei Bonustracks), 55.12 min.
Release: 24. Juli 2009
Video: >> "Run Run Run" // >> "Picturefreak"

Offizielle Bandhomepage
Everlaunch bei Myspace

Raus aus der Provinz, auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Lang genug haben sich Everlaunch im Untergrund getummelt, nun soll der Griff nach den Sternen gelingen.

Seit der im Mai 2005 erschienenen EP "Plastic Affairs" dürfte man Everlaunch als Beobachter der nationalen Rockszenerie eigentlich auf dem Schirm haben: Lob seitens der Fachpresse, Auftritte beim Hurricane Festival und im Vorprogramm von Bands wie Blackmail, Slut, Hard-Fi, Glasvegas und sogar Oasis - die Vorschlusslorbeeren für die Newcomer aus dem beschaulichen Rotenburg an der Wümme im ländlichen Niedersachsen sind zahlreich. Wobei das Newcomer-Etikett bei dieser Band ein wenig fehl am Platze erscheint, denn immerhin hat das norddeutsche Quartett schon zehn gemeinsame Jahre auf dem Buckel. Wenn man Everlaunch eines nicht vorwerfen kann, dann wohl, ihrer EP ein hastig zusammengeschustertes Album nachzuschieben. Im Gegenteil: Lange Zeit gelassen hat man sich für den Nachfolger. Nun, über vier Jahre später, steht endlich das vollwertige Debüt in den Startlöchern.

"Suburban Grace" also. Das trifft es wohl auf den Punkt. Der Enge der provinziellen Kleinstadt entfliehen, den großen Rock'n'Roll-Traum leben. Aufbruch ist das Leitmotiv des Albums, das schon der Opener mit dem programmatischen Titel "Run Run Run" formuliert: "Come On Out/ We’ll Leave This Place/ Breakin’ The Bounds We’re Chained In", heißt es da.

Und musikalisch? Die in der Vergangenheit vielfach heraufbeschworenen Britpop-Assoziationen kommen wohl hauptsächlich durch die Frisuren der Bandmitglieder sowie den hellen, betont britisch näselnden Gesang zustande, treffen den Kern der Sache aber nicht ganz. Tatsächlich kann man "Suburban Grace" ziemlich vortrefflich als Alternative Rock mit Stadion-Appeal klassifizieren. Zeitgemäßer Gitarrenpoprock auf der Suche nach der großen Melodie, der mehr mit Hard-Fi oder den Foo Fighters gemeinsam hat als mit Oasis oder Blur. Nach einer Dekade im Untergrund zielen Everlaunch auf die Massen ab, peilen Melodien für Millionen an und gehen aufs Ganze. Dass damit ein Hang zum Pathos einhergeht und sie damit ein ums andere Mal in allzu seichte Fahrwasser geraten, ist zwar vorhersehbar, aber doch ziemlich schade.

Gut, Everlaunch sind kein über Nacht entstandenes Phänomen, sondern haben sich die Aufmerksamkeit, die ihnen nun zuteil wird, über die Jahre hart erarbeitet und auch auf kleinsten Bühnen den Arsch abgetourt. Kein Wunder, dass man sich nach all den Jahren mehr erträumt als nur den nächsten Auftritt im JZ Brakel. Darf man ihnen also einen Vorwurf daraus machen, dass die Professionalität nun überhand nimmt? Dass so manche Geste einfach zu groß gerät, als dass der Song sie noch tragen könnte? Dass so manches Stück ein wenig zu penetrant in Richtung Radio-Airplay schielt? Im Sinne der Ursachenforschung nicht, als Hörer aber schon. Denn dass Everlaunch das Zeug dazu haben, hitverdächtige Songs zu schreiben, die trotzdem nicht zu glatt und beliebig anmuten, beweisen sie auch auf "Suburban Grace" hin und wieder. Mit dem Prunkstück etwa, dem wirklich gelungenen "Picturefreak" mit seinen hübschen Melodiebögen. Oder "Stop The Clocks", einem Ohrwurm der weniger platten Sorte. Auch der aus dem üblichen Strophe-Refrain-Schema ausbrechende, schön ausufernde Abschluss "Setting Sun" vermag zu überzeugen.

Ansonsten aber gelingt die Balance auf dem schmalen Grat zwischen Eingängigkeit und Anbiederung nicht immer. Zu gefällig und harmlos klingt die Band mitunter, zu selten blitzen mal zündende Ideen auf. Klar, gegen Pop-Appeal ist im Prinzip nichts einzuwenden, doch resultiert daraus hier allzu oft jene Sorte konventioneller Standardware, wie man sie in dieser oder zumindest ähnlicher Form schon tausendfach gehört hat.

Was also bleibt unterm Strich übrig? Über weite Strecken ordentlicher, angenehm ins Ohr laufender Alternative-Poprock, dem es aber letztlich an Tiefgang und Individualität mangelt. Und die leise Ahnung, dass hier mit etwas weniger Kompromissbereitschaft deutlich mehr drin gewesen wäre.

Wertung:



--------------
this is a film that has no end
fiction fights feelings absent
as absurd as it sounds
there´s more truth than you pretend


http://www.monogoic.de

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0 Antworten seit 10. 07 2009, 15:06 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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