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Überschrift: Hot Water Music Tour 2009, 27. - 30.11.2009 - Dortmund, Köln, Wiesbaden< Älteres Thema | Neueres Thema >
Christian Offline
Hucke



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 2722
Seit: 05 2002
Verfasst am: 04. 12 2009, 18:31

HOT WATER MUSIC - TOUR 2009

Datum: 27. - 30. November 2009
Orte: Dortmund, Köln, Wiesbaden
Preis: ca. 25 Euro (pro Konzert)
Besucher: ca. 1.000 (pro Konzert)
Support: Muff Potter, Strike Anywhere, A Wilhelm Scream, Tribute To Nothing, Ashes Of Pompeii

Multimedia: >> "Jack Of All Trades" und "It's Hard To Know" in Wiesbaden // "Turnstile" in Dortmund

Eigentlich sind Auflösungserscheinungen in Studentenstädten nichts Außergewöhnliches. Wenn sich dann aber tatsächlich die besten Kumpels in Richtung Berlin, Hamburg oder Köln verabschieden und man selbst auch hoffentlich bald seine Sachen packen kann, kommt doch etwas Wehmut auf. Gut also, dass es eine Band gibt, die in den letzten Jahren all das vereint hat, was große Freundschaften ausmachen kann. Und gut auch, dass genau diese eigentlich bereits aufgelöste Band in Zeiten des Abschieds noch einmal auf Tour durch Deutschland kommt. Die Rede ist von Hot Water Music aus Gainesville, Florida: der einzig wahren, der ehrlichsten Emopunk-Legende, die es vielleicht jemals gab. Was lag also näher, als diese Helden noch einmal für ein Wochenende quer durch den Westen der Republik zu begleiten und jeden Abend zu feiern, als ob es der letzte wäre.

Tag 1: 27. November 2009 - Dortmund, FZW

Schon die Fahrt nach Dortmund ist ein kleines Fest. Aus den Boxen dröhnen Songs von den Lawrence Arms, The Menzingers und Samiam. Wie könnte man sich auch besser einstimmen auf die gewaltige Punkrock-Party, die das kleine Label Asscard Records zu seinem Geburtstag in Dortmund veranstaltet. Pünktlich zu Tribute To Nothing betreten wir das neue FZW und sind erst mal begeistert von der neuen Location. Ziemlich groß, aber auch ziemlich schick mit viel Glas und einer hervorragend ausgestatteten Halle präsentiert sich der neue Laden in der Dortmunder Weststadt, der erst im September seine Pforten geöffnet hat. Auch die Bierpreise stimmen und so steigt die Stimmung schon bei A Wilhelm Scream ordentlich an. Die Gitarrenvirtuosen kombinieren in brachialster Weise altes und neues Material und bei Nummern wie The Horse, 5 To 9 oder The King Is Dead entsteht vor der Bühne auch schon mal ein erster ordentlicher Pit. Die ganz großen Publikumsreaktionen bleiben angesichts des über allem stehenden Headliners zwar auch bei Strike Anywhere aus Richmond, Virginia, noch aus, doch auch Tom Barnett und seine Mannen können sich bei Klassikern wie To The World oder Sunset On 32nd Street nicht über mangelndes Publikumsinteresse beschweren. Trotzdem wird die Zeit bis zum Hauptact in erster Linie genutzt, um die zahlreich anwesende Pott-Punkrock-Prominenz zu herzen und gemeinsam das ein oder andere Bierchen zu kippen. Geworfen werden die Bierbecher dann beim ersten Song des Sets von Hot Water Music, denn als Chuck Ragan “I need a remedy of diesel and dust“ grölt gibt es in der Menge kein Halten mehr. Auch wenn der Raum nicht komplett gefüllt ist, bricht vor der Bühne ab der ersten Sekunde die Hölle los. Über die Energie von Hot Water Music-Konzerten ist schon viel geschrieben worden. Und jedesmal ist es kaum in Worte zu fassen, wie Band und Publikum zu einer Einheit verschmelzen, die ihren Höhepunkt bei der letzten Zugabe It's Hard To Know erreicht. Spätestens dann vermag es auch die befreundeten Bands nicht mehr am Bühnenrand zu halten. Gemeinsam stürmt man die Mikros und brüllt sich Arm in Arm die Seele aus dem Leib. Nach diesem  für uns ersten Konzert der Tour feiert die Asscard Records-Crew im Foyer des FZW eine kleine Party. Die Stimmung ist großartig und man tanzt zu Against Me!, H2O und den Bouncing Souls. Eigentlich wie auf der Hinfahrt. Nur mit mehr Bier und mehr Leuten. Irgendwann gegen vier Uhr morgens findet man sich mit A Wilhelm Scream in einem Dönerladen wieder und als dann das nächste mal die Erinnerung einsetzt, erwacht man auf dem Fußboden der Wohnung von der neuen Freundin eines Bekannten. Die sagt zum Abschied: “Jungs, ihr dürft gerne wiederkommen – aber bitte nicht so bald!“

Tag 2 und 3: 28./29. November 2009 - Köln, Essigfabrik

An Tag 2 folgen wir der Band nicht in den Osten nach Leipzig, sondern verbringen den Tag in Köln. Darüber könnte man sich ärgern, soll doch auch das Konzert im Conne Island wahrlich großartig gewesen sein. Doch auch die Stunden am Rhein sind erbaulich: alte Kumpels, ein WG-Haus in Kalk, die “Vorstadtprinzessin“ und literweise Kölsch. Irgendwann soll auch Last Christmas gelaufen sein. Gut also, dass es am Sonntagabend dann straight in die völlig überfüllte Essigfabrik geht. Denn auch hier werden Chris Wollard und seine Jungs heute Abend wieder gewaltig abliefern. Vorher stehen jedoch erneut Strike Anywhere auf der Bühne, von denen man leider im allgemeinen Garderoben- und Jägermeister-an-der-Theke-besorgen-Chaos nicht allzuviel mitbekommt. Dafür aber umso mehr von Muff Potter, die hier den Beginn ihrer Abschiedstour einläuten. Zwar beginnt die zehntletzte Show der Jungs noch etwas schleppend mit vielen neuen Songs, doch ab der Hälfte des Sets ist das Publikum komplett dabei und brüllt die Münsteraner sogar noch einmal für eine Zugabe in Form von 100 Kilo zurück auf die Bühne. Selten genug bei einer Vorband und so kommt man schnell zu dem Schluss, dass Muff Potter mit ihrer Entscheidung abzutreten wohl genau den richtigen Zeitpunkt gewählt haben. Sich jetzt nochmal mit mächtig Szene-Credibility verabschieden lassen, um dann in die Annalen des deutschen Punkrock einzugehen.
Einen Vorgeschmack auf das, was sich dann bei Hot Water Music abspielen sollte, konnte man übrigens auch schon bei den Potters erlangen, die bei ihrer Punkrockversion von The Boat natürlich Unterstützung von Chuck Ragan erhielten: von der ersten Sekunde an geben sowohl Band, als auch Publikum hier totales Vollgas und feiern sich gegenseitig mächtig ab. Machte Chris Wollard in Dortmund noch den Eindruck als sei er sternhagelvoll, so trifft er heute Abend wirklich jeden Ton. Müsste er aber eigentlich gar nicht, denn aus hunderten Kehlen wird ihm sowieso jede Zeile bedingungslos entgegen gebrüllt. Eine weibliche Begleitung, die den Gainesville-Vierer hier zum ersten Mal gesehen hat, sagt später, sie habe noch nie bei so vielen brüllenden Männern solche emotionalen Momente erlebt, wie an diesem Abend. Es folgt aber auch tatsächlich Energieschub auf Energieschub, The Sense auf Rooftops, Turnstile auf Alachua, Hit auf Hit. Und nachdem sich die Jungs von Strike Anywhere und Muff Potter während der Zugabe wieder der Mikros bemächtigt haben, gelingt es dem Publikum tatsächlich die Band noch ein weiteres Mal auf die Bühne zu klatschen. Es ertönt No Division. Der Rest ist Ekstase.

Tag 4: 30. November 2009 - Wiesbaden, Schlachthof

Viel zu früh in Wiesbaden angekommen landen wir am späten Nachmittag auf der Suche nach einer Kneipe im sogenannten “Allee-Stübchen“, der einzig geöffneten Lokalität in Schlachthof-Nähe, da das 60/40 zu dieser Zeit noch geschlossen hat. Dort erhält der Wirt den Preis für den Tagesvollsten und berichtet uns ausgiebigst von seiner monatlichen Herrenrunde, inklusive Puffbesuch. Ja Prost auch. Um eine einschlägige Erfahrung reicher sind wir mit die ersten im Schlachthof, stürmen die Theke und warten auf unsere Kumpels von Ashes Of Pompeii, die hier heute Abend den Support machen dürfen. Von Nervosität ist den Jungs dann bei ihrem Auftritt nichts anzumerken und so erspielen sie sich mit den neuen Postcore-Songs ihrer gerade erschienenen Platte Accidental Goals viele neue Freunde. Sogar Muff Potter-Sänger Nagel lässt sich später auf der Bühne zu gewaltigem Lob hinreißen: “Ich dachte immer ihr macht so fiesen Metal, aber jetzt bin ich total begeistert. Jungs ihr wart super!“ Super waren heute auch wieder die Potters, die aus dem lahmen Start am Vorabend gelernt haben und ihr Set mit Unkaputtbar und Bis Zum Mond beginnen. Es wird ein nostalgisches Konzert, denn insgesamt elfmal haben die Potters im Schlachthof gespielt. Hier wurde Hot Potter Music erfunden und auch der Schlachthof hat sich zum Abschied etwas einfallen lassen. Bei der Zugabe 100 Kilo knistern im Publikum mehrere hundert vorher verteilte Wunderkerzen und unter der Decke prangt ein Plakat mit der Aufschrift “Tschö Potters! Nie wieder Fahrtwind??“. Da kann man ruhig mal einen Kloß im Hals haben.
Der verschwindet jedoch umgehend als ein letztes Mal auf dieser Tour die mächtige Reibeisenstimme von Chuck Ragan einen Club zum Erbeben bringt. Wieder spielen Hot Water Music ein tolle Show, Trusty Chords findet endlich den Weg in die Setlist und die Menge der in die Luft gereckten Fäuste und Zeigefinger steigert sich von Song zu Song. Es ist toll zu beobachten, wie es der Band gelingt diese Energie jeden Abend aufs neue abzurufen. Egal ob Chris Wollard seine rote Working-Cap oder seinen braunen Party-Hat aufhat. Egal ob da 300 Leute sind wie früher oder eben 1000 wie heute. Mit jedem Tag wird klarer, dass da immer noch Typen auf der Bühne stehen, die wirklich Bock haben auf das, was sie machen. Ihr Geld verdienen sie schon lange mit anderen Dingen, doch die Herzen schlagen nachwievor für Feuer und Wasser und Musik. Am Ende bedanken sich die Jungs bei uns fürs Hinterherfahren. Und wir uns bei ihnen fürs Dasein. In Zeiten des Abschieds.
Live your heart and never follow.



Setlist Dortmund:
Remedy
A Flight And A Crash
Rooftops
Paper Thin
Old Rules
Our Own Way
All Heads Down
Swinger
Free Radio Gainesville
Giver
Choked And Seperated
Manual
Wayfarer
Alachua
Turnstile
------------
At The End Of A Gun
It´s Hard To Know

Setlist Köln:
Remedy
A Flight And A Crash
Rooftops
The Sense
Our Own Way
Paper Thin
All Heads Down
Swinger
Free Radio Gainsville
Just Don't Say You Lost It
Giver
Manual
Wayfarer
Alachua
Turnstile
------------
At The End Of A Gun
Jack Of All Trades
It's Hard To Know
------------
No Division

Setlist Wiesbaden:
Remedy
A Flight And A Crash
Rooftops
Trusty Chords
Kill The Night
Paper Thin
All Heads Down
Swinger
Free Radio Gainesville
Our Own Way
Giver
Manual
Wayfarer
Alachua
Turnstile
------------
At The End Of A Gun
Jack Of All Trades
It's Hard To Know


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0 Antworten seit 04. 12 2009, 18:31 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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