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Überschrift: Jupiter Jones-Tourbericht: 28.10-31.10.2004, EmoAlternativIndieOunkRock / Go Kart Records Europe< Älteres Thema | Neueres Thema >
Kevin Goonewardena
Unregistriert





Verfasst am: 20. 11 2004, 11:03

JUPITER JONES: TOURTAGEBUCH[B]




[B]28.10.2004 Köln und Umgebung ---> Graz (A)


Die von meiner Schwester vor ein paar Stunden fabrizierte Robert Smith-Gedenkfrisur ist in die Hose gegangen, mit Mittelscheitel sieht’s noch dümmer aus. Ich ziehe meine Kapuze drüber, bevor ich Inken treffe. Ihren Spitznamen verdankt sie zwar etwas anderem, aber in meinem Leben ist sie das, was Tocotronic in einem Lied auf K.O.O.K. besangen. Deswegen wunderbar wichtig.
Kurz nach 17.00 Uhr, wir sind mittlerweile am Siegburger Bahnhof, eine Kleinstadt vor den Toren Kölns. Zum zweiten Mal an diesem Nachmittag. Nach nochmaligem bei mir zu Hause aufkreuzen, haben wir nun alles dabei und es kann losgehen.
Ich heiße Kevin, habe noch nicht ganz 20 Lebensjahre auf meinem späteren Buckel und schreibe Bücher. Zwei an der Zahl bis jetzt, irgendwie selbst herausgebracht, DIY or die gewissermaßen.
Es geht hauptsächlich um Liebeskummer in allen Facetten. Abgewiesene Liebe, die Schwierigkeit sie zu finden, die Situation wenn dein Freundeskreis Partner hat und dich vielleicht so gar auslacht, weil du es nicht kennst. Schüchternheit, Klammern. Ich nenne es Emo-Texte. Meinen „Verlag“ deswegen auch „Emo Pop-Verlag“. Seit etwa einem halben Jahr gebe ich zusammen mit Lubo Lesungen mit Punk-Konzerten. Wir lesen und spielen im Wechsel unsere Sachen. Lubo heißt eigentlich Daniel, ist ein guter Freund von mir und schreibt ebenfalls über die Liebe. Ich nenne es Singer/Songwriter-Stil.
Nach unserem Auftritt spielen dann Bands, vorwiegend aus dem Screamo/Emo/HC/Punk-Bereich, weil das passt. Aber ohne Oi oder Sauf-Punk, auch kein Brutalo-Proll-HC. Manchmal haben wir VoKü dazu, oder einmal eine Ausstellung, ein Platten-Auflege-Mensch für anschließend ist auch geplant.
All das findet immer in Juzis, AJZ’s, besetzten Häusern, auf Bauwagenplätzen statt.
Es läuft alles in allem recht gut.
In den nächsten zwei Tagen stehen unsere ersten beiden Auslandsauftritte an. Einmal in Österreich und am nächsten Tag dann in der Schweiz. Mit uns dabei ist besagte Inken und Massi, ein Freund und diesmal, wie so oft, unser Fahrer.


29.10.2004 Graz (A) – Explosiv + Ernst (A) / Jupiter Jones (D)

Um 6.30 Uhr klappert der alter Fiesta, Baujahr so um eine Zeit herum, als Flanellhemden  Mode  waren, man „Rosanne“ oder „Turtles“ schaute und Axl Rose noch auf der Bühen stand, die Autobahnabfahrt nach Bruck herunter. Unser Bruck trägt den Zusatz „an der Murr“, was wichtig ist, sollten wir doch im Laufe der Tage noch mehrere Dörfer gleichen Namens kennen lernen und liegt rund 60 km vor Graz. Bei unmenschlicher Kälte, praktisch mit den Gesichtern gegen die Scheibe gepresst, verlangen wir Zutritt zum örtlichen Schnellrestaurant. Eine Stunde später öffnet der Laden endlich und wir fallen zitternd als erste Kunden des Tages durch die Tür.    
Nach Aufwärmen, Frühstück und ausgiebigem SMS-Verkehr, geht es um halb 9 zum Gymnasium eine Freundin aus dem Unterricht holen. Bei Jenny aus dem Sonnenweg, der besagten Freundin mit dem schönsten Straßennamen ever, wir essen, quatschen, proben die Songs für heute Abend. Alle schlafen mehr oder weniger viel, die anstrengende Fahrt sitzt allen noch in den Knochen.
Das Explosiv in stellt sich als kleines, sympathisches Juzi heraus und ist direkt neben einem Kulturzentrum gelegen.
Unterstützt wird deren Arbeit vom Land Steiermark und dem lokalen Radiosender. Leider ein bisschen teure Eintrittspreise für so ein kleines Konzert, wie ich finde. Trotzdem toll und basic das Ganze. Wir treffen so gegen  18.00 Uhr ein, nach dem wir uns irgendwie durch die halbe Stadt gefragt haben und uns dazu den Weg am Telefon von den Leuten des Ladens beschreiben ließen.
Die irgendwann mal geschickte Wegbeschreibung hatte ich weder mitgenommen, noch ausgedruckt. Natürlich nicht. Jupiter Jones sind schon da, als wir eintreffen. Wir freuen uns riesig, ich bin gespannt, hatte allen anderen schon von der Band erzählt. Vor kurzem habe ich sie für mein Buch interviewt. Das war ein sehr informatives Gespräch, mal ganz anders als so Fragen wie. Wie kamt ihr auf euren Bandnamen ? Wer sind eure musikalischen Einflüsse ?  und dergleichen. Die Jungs quatschten mit mir über Kunst, Literatur und solche Dinge. Scheinen mir nette Zeitgenossen zu sein. Wir sagen „Hallo“  und ich ernte ein  „Aah, du bist der Kevin“, dann organisieren wir Freibier, Essen, schauen uns den Backstagebereich an.  
Kommen genug Leute ? Es sieht nicht so aus. Wie werden sie meine Texte aufnehmen ? Wahrscheinlich ignorieren. Sind die Bands am Ende zufrieden ? Bestimmt nicht. Ja, natürlich ganz sicher nicht. Wir sind doch nur die Hippies, oder wahlweise Emo-Heulsusen. Gift für jedes Punk-Konzert und mal ganz zu schweigen von der Lesung. Meine üblichen Zweifel vor jedem Konzert. Ich gehe spazieren, Tränen in den Augen. Ein paar Bier und Zuspruch von meinen Leuten, irgendwie geht das dann. Es sind doch ein paar Leute gekommen, mein Seelenklempner an diesem Abend. Am weitesten angereist Elli aus Wien, nur für diesen Abend.
Das Konzert ist schön. Ja wirklich schön. Ich fühle mich glücklich. Ein paar Leute sitzen in kleinen Grüppchen am Rand des Raumes, applaudieren höflich. Wir spielen unser Set ohne Pannen, auch das vorher so oft geübte Duett „Körpersarg“ mit Jenny klappt fabelhaft. Sie macht das ganz wunderbar. Ich lese sechs Texte, zwei davon sind quasi Cover-Versionen von Liedern der Band „Van Norden“. Genialer Screamo-Noise-Irgendwas-Core aus dem Saarland und bei unserem zweiten Gig damals dabei gewesen. Seit dem immer in meiner Setlist.
Nach dem Auftritt kommen ein paar Leute und sprechen uns an. Es ist toll davon zu erzählen, dass man das öfter macht, wie das immer abläuft, was einen besorgt und welche Ziele man hat.
Nach uns spielen Ernst. Sie beschreiben ihren Stil selber als „Punk mit kompromisslosen sozialkritischen deutschen Texten“. Ich habe mir ehrlich gesagt vorher nichts von der Band angehört, Romeo, der Booker vom Explosiv, fragte mich, ob ich was dagegen hätte, wenn Ernst an dem Abend auch spielen. Ich verneinte und meine Blicke huschten daraufhin auf die Schnelle über die Homepage, woraufhin ich sie unter „lokale politische Punk-Band, wegen denen vielleicht ein paar mehr Leute kommen“, einordnete. Seit dem sind sie dabei.
Weil mir aber schon der Soundcheck durch Mark und Bein ging, bleibe ich ihrem Auftritt die meiste Zeit fern. Das was ich höre, bleibt leider nicht so hängen.
Aber ich weiß, dass es ein paar Leuten und der Band Spaß macht, ist ja auch das wichtigste.
Sind auch ganz nette Leute die Menschen von Ernst.
Jupiter Jones reißen großes. Die wenigen Leute haben sichtlich Spaß, wir auch und ganz bestimmt, sicher, wahrscheinlich auch die Band. Oder wir haben es hier mit guten Schauspielern zu tun.
Ihr erster Auftritt in Österreich, wie sie sagen. Ich bin erstaunt, immerhin hat die Band schon über 200 Konzerte gespielt und Österreich gehört sicher zu den Ländern, wo man als hier beheimatete Band mit deutschsprachigen Texten sofort tourt, wenn man außerhalb von Deutschland tourt.
Jedenfalls ehrt mich das irgendwie.
Lubo kauft ein Album, andere T-Shirts und alles ist gut.
Abbau geht schnell, das Spritgeld wird holen, was leider bei weitem nicht reicht und noch schnell ein Gruppenfoto auf dem Hof machen. Dann auf zu unseren Pennplätzen. Wir vier und Jupiter Jones nächtigen bei Klaus, einem von der dortigen Konzert-Crew, in der Villa.
Wie er stolz erzählt und er könne auch alle seine vier Kinder ernähren. Mensch Klaus ist schon gut dabei, wir folgen ihm in einem kleinen Konvoi ein paar Minuten durch Graz.
Das Haus ist tatsächlich so etwas wie eine Villa, zumindest von Außen. Groß und alt, gelb, mit Türmchen, Balkon und Anbau. Sieht geil aus. Die Nachbarhäuser schauen auch gehoben aus.
Unten ist ein Pennraum mit Matratzen und Bettzeug eingerichtet. Irgendwie für alle genug. Ein paar Brötchen, Käse und Wurst stellen das Frühstück da. Es ist kalt und feucht und meine Bettdecke fühlt sich an, als wäre sie nach den letzten Leuten die sie benutzten, nicht gewaschen worden. Egal. Ich penne wunderbar und schnarche laut, wie ich am darauf folgenden Morgen erfahre. Klaus ist irgendwo weg, die anderen Bewohner, ich glaub oben sind WG’s, lassen sich auch nicht wirklich blicken. Jupiter Jones rauschen schon um 7.00 Uhr ab, wir haben ja Zeit. Ein paar von uns fahren nach Graz. Der Rest duscht, so etwas habe ich noch nie gesehen. Würmer in der Badewanne. Kann man ja wegspülen. Wir brechen mittags auf, denn alles kein Problem denken wir. 700 km und 7 ½ Zeit, das sollte zu schaffen sein. Vor allem weil wir noch nie in Stau kamen, auch auf der Hinfahrt nicht. Es scheint nur gute Vorzeichen zu geben. Ich glaube, wir haben unseren Realitätssinn verloren.


30.10.2004 Luzern (CH) – Squat + Go! Revolution Go! (NL) / Jupiter Jones (D) / Kafkas (D)

Die beschissenste 10 h Fahrt des Wochenendes. Einmal quer durch von Österreichs-Osten, gen Westen. Stundenlang über Landstraßen, festhängend hinter Leuten, die so gemächlich fahren das einem die Halsschlagader vor Wut herausquillt. Wir passieren  Berge, deren Straßen gerade noch so ein Auto zulassen und teilweise über keine Leitplanken verfügen und  diverse Dörfer mit merkwürdigen Namen. Oder kennt ihr Ansammlungen von Häusern die sich  „Dorf“ nennen, oder „Wald“?  Es gab „Reich“ und einen Berg namens „Verpeilspitze“. Lichtenstein nicht zu vergessen.
Als wir an der Grenze ankommen, zeigt die Uhr schon 19:55 Uhr. Den Bands teilte ich vorher mit, dass sie so „gegen 18.30-19.30 Uhr eintreffen sollen“. Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt noch 2 h von Luzern entfernt. „Ich habe meinen Perso verloren, der muss hier irgendwo im Auto liegen. Aber ich hatte den auf jeden Fall vorgestern noch dabei“ lasse ich den Zollbeamten wissen. Das „Irgendwo im Auto“ wirklich so zu verstehen ist, stellt er mit einem Blick fest. In dem kleinen Wagen, dessen Kofferraum sich von Außen nicht mehr öffnen lässt, reisen vier Menschen, zwei Gitarren, Taschen, Rucksäcke, lose Klamotten, zig Flaschen, Verpackungen, Kippenstummel und sehr viel Schrott, einfach nur Schrott. Der arme Mensch in Grün durchsucht, man ist ja pflichtbewusst, den gesamten Wagen bis in die hinterste Ecke. Irgendwie bückend, kriechend, krabbelnd so gut es geht. Er lässt rein gar nichts aus.
Wir stehen nach folgendem anfänglichen Gespräch:

“Haben sie Alkohol, Tabak, sonst was zu rauchen?“
“Nö“
“Wo wollen sie hin?“
“Konzert“
“Ach, was für'n Konzert?“
“Naja, so ne Lesung mit Akustikgitarren und so“
“Rechts ranfahren, aussteigen, an die WAND!“

In einer Reihe neben dem Auto an der Imaginären Wand. Schön wenn man gelassen sein kann. Unser Gewissen ist so rein wie mit Weißer Riese gewaschen.
Nach dem Auto sind wir Insassen dann dran. In einem Raum des Zollgebäudes heißt es Rucksäcke und Taschen untersuchen. Mensch findet nichts.
War wohl doch nicht der Fang seines Lebens. Dabei haben wir doch lange Haare, Gitarren, stinken, hey wir MÜSSEN Drogen dabei haben.
Das ganze Auto voll. In rauhen Mengen, jawohl! Man ließ uns passieren, trotz fehlendem Ausweis.
Zwischen Lichtenstein und Schweiz gibt’s irgendwie keine Grenze, zum Glück.
Um 22:15 Uhr sind wir dann an der Squat. Draußen warten ein paar Leute von uns. Lili, Cyril, Marc, Bekannte aus der Schweiz, die extra wegen des Konzertes aus anderen Städten angereist sind.
Wir können so gar bald darauf noch spielen, irgendwie ein Wunder, wie ich finde.
Eigentlich rechneten wir da mit das alles ohne uns begonnen oder gar schon wieder aufgehört hat. Überhaupt, das man ziemlich sauer auf uns ist, weil wir so spät kommen, uns nicht gemeldet haben und das ist natürlich gerade von mir als Booker blöde. Der Zettel mit den Nummern ging gestern irgendwie in unserem zugemüllten Auto verloren und ließ sich auch bei einem Zwischenstopp an einer Tankstelle nicht finden.
Das Haus ist gut gefüllt. Schätzungsweise 100-150 Personen, da sie alle in verschiedenen Räumen verteilt sind, kann ich nicht so genau sagen wie viele es letztendlich sind. An einer großen Tafel, an der es vor Stunden VoKü gab, sitzen einige besoffene Punks und singen „Hängt die Hippies an den Galgen“. Zum Glück meinen sie nicht uns. Oder doch. Jedenfalls singen sie wenigstens nicht während wir spielen. Das würde mir jetzt den Rest geben. Wir wurden noch nie ausgebuht, das überrascht mich selbst immer wieder. Dabei soll es bitte auch bleiben.
Wir fangen ziemlich bald an und es wird besser als erwartet.
Die, ich nenne sie mal „true Punks“, verlassen den Raum, es bleibt aber gut gefüllt.
Die Leute sitzen vor der Bühne, manche reden zwar, aber der größte Teil hört uns zu, klatscht. Es ist freundlich wenn die Leute mit dem Gesicht zu dir sitzen und das auch während der ganzen Show so bleibt. Mit Rücken zu uns gedreht haben wir auch schon erlebt, danach stand mal wieder die Frage, wie es weitergehen soll im Raum.
Hier in Luzern spielen wir ebenfalls ein gutes Set, ein bisschen verändert bei Lubo’s Song-Auswahl und diesmal schließe  ich, zum ersten Mal überhaupt, mit einem Text den Abend ab. Bekommen wieder Feedback aus dem Publikum. Auch von den Bands lauschen ein paar bei unserem Auftritt zu. Jupiter Jones folgen mit einem abermals sehr geilen Konzert. Heute natürlich etwas kürzer, als gestern. Wir freuen uns auf sie. Die zweite Band dieses Abends sind die Kafkas. Ich hätte das ja anders gemacht, gerade sie als Headliner, aber sie haben schon Recht, wenn sie sagen, das ist egal wer wann spielt. Alle Leute die heute kommen wollten, sind schon da, also wird’s eh nicht voller.
Ich hatte die Band vorher noch nie live gesehen, auch nur wenig Songs gehört. Großartig dass dieser gemeinsame Auftritt endlich geklappt hat, wollte eigentlich schon div. andere Konzerte mit ihnen machen, auch in Graz sollten sie ursprünglich mit dabei sein. Dort haben sie schon drei mal gespielt, wie Romeo mir gestern erzählte, dann wären auch mehr Leute gekommen. Einige hatten ihre im VVK gekauften Karten für den Graz-Gig zurückgegeben, weil die Kafkas schon feststanden, dann aber doch wieder absagten. Ich habe viele Mails mit dem Sänger Markus geschrieben, telefoniert und nun hat endlich dieser Auftritt geklappt. Sie sind toll und „ganz anders als ich sie mir vorgestellt habe“, so Lubo. Für mich ist die beste  Band des Abends erst danach dran: „Go! Revolution Go!“ aus den Niederlanden. Vor kurzem absolvierten sie ihre erste kleine Tour durch Deutschland und die Schweiz.
Die Leute sehen jünger aus, als ich es selber bin und so gar nicht nach dem, was sie dann boten. Sehr, sehr genialer Screamo-Noise-HC-Irgendwas, die gehen ab wie hast du nicht gesehen, schreien, toben, fuchteln mit ihren Instrumenten. In totaler Ekstase, muss das geil sein.
Den Leuten gefällt der Auftritt so gut, dass die GRG für 2 Lieder Zugabe zurück auf die Bühne gezerrt werden. Ich selber habe gerade seit langem mal wieder richtig Spaß auf einem Konzert gehabt und ernte für meinen offensichtliches zur Schau gestelltem Gefallen an der Performance dann auch einen Bauchklopfer des Sängers. Noch ein bisschen herumsitzen, trinken, Quatsch machen. Inken und ich sind dafür wie geschaffen.
Dann ab irgendwie schlafen. Es gibt vier Räume mit ein paar Matratzen und mehr oder weniger Bettzeug. Ziemlich kalt natürlich und irgendwie, es beschwert sich zwar niemand von den Bands deswegen, aber andere Schlafmöglichkeiten würden die sicherlich auch toll finden.
Die Kafkas fahren direkt nach dem Konzert wieder, irgendwo noch was Essen und dann glaube ich nach Hause oder in der Schweiz zu Freunden. Ich weiß es nicht. Trotz der kurzen Nacht, in der Anfangs Lubo und Inken noch mit unseren Schweizer Leuten für Unterhaltung sorgen, schlafe ich recht gut.  


31.10.2004 Luzern (CH) ---> Köln (D)  

Am Morgen dann möglichst früh raus. Es gibt kein Frühstück, niemand vom Haus ist zu sehen.
Nur Jupiter Jones packen ihren Kram in ihren Bandbus. Bis nach Basel, zur Grenze, brauchen wir weniger als eine Stunde. Dann wiederholt sich die Geschichte. Ein Arschloch von einem Zollbeamten lässt uns Rechts ran fahren. Mein Ausweis ist ja nicht wieder aufgetaucht. Ob er mir die Fingerabdrücke abnehmen und Fotos machen soll. Ich würde gerade „vorsätzlich illegal ausreisen wollen“ und das gibt ein saftiges Bußgeld. Wir sollen den Ausweis gefälligst suchen, egal ob wir das gestern schon taten und dabei nichts fanden. Das nutzen wir dann um das Auto komplett zu entrümpeln, füllen einen ganzen Müllsack. Den Ausweis finden wir natürlich nicht. Zum Glück kümmert sich „unser“ Beamte dann lieber um andere und wir bekommen einen netten Menschen zugeteilt.
Bald darauf können wir unsere Fahrt fortsetzen.  In einem ausgerümpelten Wagen und ohne Bußgeld oder sonstigen weiteren Stress. Noch ein Stopp nach der Grenze, wir tanken ein letztes mal und holen unser Frühstück nach.
Die Rückfahrt verläuft sonst angenehm ereignislos. Um kurz vor vier nachmittags erreichen wir den Bahnhof von Siegburg wo Massimo und Lubo uns rauslassen.
Unsere ersten beiden Auslands-Auftritte, sicher nicht die letzten, sind ganz gut gelaufen.
Wir haben in den letzten Tagen mehr gesehen und erlebt, als sonst wohl in Wochen.
Schöne Konzerte gespielt, nette Bands kennen gelernt und Freunde wieder getroffen.
Finanziell rutschten wir ins Minus  und die Organisation war in manchen Dingen zu chaotisch, zu „aus dem Bauch heraus“ von mir. So möchte ich zum Beispiel demnächst zwei Auftritte buchen, die näher beieinander liegen, die Bands dann auch aus dem Land holen und nicht über 1000 km weit ankarren und ein ausgedruckter Routenplan hätte uns viele Stunden Fahrt erspart. Aber ich hoffe, denke, weiß, das die anderen drei die letzten Tage auch, unterm Strich, als trotzdem schön, geil ansehen und das auch wieder machen würden, zum Teil, zumindest mit ein anderen Vorraussetzungen.
 
Jupiter Jones:www.jupiter-jones.de

Text: Kevin Goonewardena // www.emopop.net
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Gruppe: Redaktion / Admin
Beiträge: 2968
Seit: 09 2002
Verfasst am: 19. 02 2005, 15:25

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1 Antworten seit 20. 11 2004, 11:03 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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