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+---Thema: Flogging Molly - Float Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 09. 03 2008, 17:05

FLOGGING MOLLY - FLOAT

Stil: Irish-Folkpunk
Release: 07. März 2008
Label: Sideonedummy Records / Cargo
Spieldauer: 11 Titel; 39:35 Minuten
Anspieltipps: Paddy's Lament, Float, Punch Drunk Grinning Soul

Multimedia: < >> Webseite > // < >> MySpace >

Würde eine Band auf die Idee kommen German-Folkpunk zu spielen? Und damit gar Erfolg haben können? Wohl kaum, denn selbst wenn man außer acht lässt, dass deutsche Uffta-Uffta-Musik weltweit eher belächelt wird, sieht die German Gemütlichkeit im Vergleich zu der Feierlaune anderer Länder eher blass aus. Ganz vorne dabei gewesen sind hingegen schon immer die Iren. Pub, Pint und Tin Whistle sollen schon immer gereicht haben, um einen rothaarigen Inselbewohner in Feierlaune zu versetzen. Das weiß man ganz besonders in Nordamerika, wo viele Bewohner immer noch ihre irischen Einwandererwurzeln pflegen. Irgendwie logisch also auch, dass Within A Mile Of Home, das letzte Album von Flogging Molly, in den amerikanischen Billboard-Charts in die Top 20 einstieg.

Das ist mittlerweile bald vier Jahre her und so wurde es Zeit für den im Jahr 1989 von Dublin nach Amerika ausgewanderten Dave King seine Mannen zu sammeln,in den Flieger zu steigen und in der alten Heimat Irland mit Float das wohl bisher beste Album in der Geschichte von Flogging Molly aufzunehmen. Natürlich ist Float dabei ein klassisches Irish-Folkpunk-Album geworden, welches jedoch das Spektrum dieser Band nochmal in alle Richtungen ausweitet. Dabei sind Songs wie (No More) Paddy's Lament oder Man With No Country die genialen, erwarteten Flogging Molly-Nummern, zu denen sich auf den Konzerten die Leute bierselig und mitgrölend in den Armen liegen werden. Andererseits wird das Album dieses Mal von einer äußerst melancholischen Grundstimmung geprägt, die man nicht erst seit Frank McCourts Die Asche Meiner Mutter ebenfalls mit der grünen Insel verbindet. Neben einigen weiteren ruhigeren Nummern, ist dabei vor allem der Titeltrack Float zu erwähnen, bei dem es sich um das vielleicht schönste, aber auch nachdenklichste Stück handelt, dass Flogging Molly bisher aufgenommen haben. Auf besonders melancholische Art und Weise besingt Dave King hier, begleitet von Akustikgitarre und Tin Whistle, seine Lieblingsthemen: das Scheitern, das Aufgeben und das Durchhalten.

Man mag es als einen weiteren Schritt zum Erwachsenwerden der Band ansehen, dass  die Band sich nicht mehr nur lediglich auf das Party-Element der irischen Musik beschränkt. Insgesamt kann jedoch gesagt werden, dass Float mittlerweile deutlich mehr Folk als Punk ist. Inwieweit das von der Fangemeinde akzeptiert wird, ist die eine Sache. Die andere ist, dass es sich auch zu Nummern, wie Punch Drunk Grinning Soul trefflich feiern lässt. Außerdem ließ sich der Spruch “Das würde meinem Vater gefallen“ auch schon bei den drei Vorgängeralben anbringen – und das ist doch eigentlich ein Kompliment, irgendwie. Also jetzt bitte generationenübergreifend Guinness bestellen, den Zeigefinger in die Luft reißen und “No, No You Won't Make A Fool Out Of Me“ singen. Prost.


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