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+---Thema: At the drive-in - Relationship of CommandRelations Eröffnet von alex_r


Beitrag von: alex_r an 10. 07 2007, 13:36

Erscheinungsjahr: 2000

Relationship of Command - so heißt also das letzte Album dieser mexikanischen Post-Hardcore Band. Eine Anthology kam noch nach, nichts wirklich neues also, dann war Schluß. Die beiden wuscheligen führenden Köpfe der Band, darunter At the drive-in Sänger Cedric Bixler-Zavala, formten sich zu The Mars Volta und nahmen Abstand von ihrem alten Stil.
Zum Abschied haben sie noch mal ein Album geschnitzt das sich sehen lassen kann.
"Relationship of Command" ist nichts für schwache Ohren.
Ein ungezähmtes wildes Tier das absolut keine Lust zum kuscheln hat: Viel zu sperrig, zu schräg und verquert kommen die 11 Songs daher. Man merkt ihnen an, dass bei ATDI alle Sicherungen rausgesprungen sind und die Nerven blank liegen. Der Einstieg "Arcarsenal" lässt keinen anderen Schluß zu. Nach einem harten "pattern against user" mit weichem Kern folgt einer der Highlights:
One armed Scissor: im Gesamtbild muss man der einarmigen Schere noch den popigsten Teil des Albums zusprechen - im Gesamtbild. Denn auch dieser Song haut einem die verschiedenen Themas um die Ohren und wird durch ständige Veränderung nie langweilig. Invalid Letter dept. bestätigt was sich jeder denken konnte: Auf irgendeinen Stil der den Songs Regeln auferlegt hat hier keiner Lust, lässt sich Cedric in diesem Song doch tatsächlich zum Sprechgesang hinreisen.
Mit "mannequin republic" sucht sich einer der energiereichsten Songs den Weg in den Gehörgang, mehr noch: er peitscht den Hörer voran um nach dem melodiösem Mittelteil noch heftiger zu wettern: "they call it a wasteland!". Kaum erholt wartet der - in meinen Augen - beste song des Albums: Rolodex Propaganda.
Vor dem Refrain gibts tatsächlich einen abwechselnden Zwi-Gesang um danach zum Refrain hinzuleiten:"temper tempered Temerature!" - und dieser Refrain bewegt, der geht unter die Haut und lässt einen nicht still sitzen.

Ganz zuletzt: Non Zero-Possibility. Mit einer erschreckenden Traurigkeit.
Stille.

Schon ist ein musikalisches Meisterwerk einmal durchgehört.
Vielleicht haben sich ja At the drive-in ein altes Sprichwort zu Herzen genommen? Wenn's am Schönsten ist soll man aufhören - denn sehr viel besser kann es ja fast nicht mehr werden.
Zurück bleibt ein bisschen Wehmut über das Dahinscheiden dieser einzigartigen Band, und vielleicht nebenbei noch einige Fragezeichen was die Texte anbelangt - schließlich verstehe ich davon (trotz guter englisch Fähigkeiten) nur sehr, sehr wenig.


9/10

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