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+---Thema: Kinn - Karlshorst Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 07. 07 2006, 16:17

KINN – KARLHORST

Stil: Postrock
Release: 07. Juli 2006
Label: Sinnbus Records
Spielzeit: 8 Songs
Media: < > Lunte >

< http://www.sinnbus.de >
< http://www.kinnkinn.de >

Komplexe Melancholie mit spielerischem „Trotzdem!“ vereinen, das können wohl alle Sinnbusler. Kinn machen da keine Ausnahme.
Legt man die Sinnbus-Version der CD – es gibt auch welche auf amerikanischem bzw. japanischem Label - in sein Laufwerk ein, dann erwartet einen ein Video mit angedeuteten, fließenden schwarz-weiß Aufnahmen von spielenden Kindern, die man sich so auch auf einem Sigur Ròs-Konzert vorstellen könnte.
Diese Beziehung von spielerischem Lächeln zu tiefem Ernst begleitet den , ganz wichtig, geneigten Hörer auf Karlshorst von seinem zerbrechlichen Anfang bis zu seinem zerbrechlichen Ende.
Unschuldig sein in der Hölle oder so.
Ohne diesen Ganzen Deutungsfirlefanz bleibt eine Platte mit vor allem angedeutetem Postrock übrig, die Tasten von Klavier und Glockenspiel, hell rauschende Töne und fast unhörbaren Rückkopplungskrach genauso einfließen lassen kann wie Sprachsamples a là From Monument To Masses.
Das ist oft, das soll nicht verschwiegen werden, ganz schön langweilig.
Dann aber ist es wieder großartig, was der Projektor im Kopf da spielen lässt und man weiß, dass man sich eben eine Weile durch das Scheinbare Nichts kämpfen musste um zu diesem Punkt zu gelangen, nach dem sich noch Minimalmusikgenies wie Steve Reich die Finger lecken würden.
Die Musik würde gut hinter artsy Videoinstallationen in einem Museum of Contemporary Art passen oder natürlich als Background für eine ART Indie-Space-Night
„Wir schießen Gummibänder zu den Sternen“ heißt eine Kurzgeschichte von Stefan Beuse und irgendwie könnte sie als Bandmotto auch aus der Feder von Karlshorst stammen.

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