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+---Thema: Beecher - Breaking The Fourth Wall Eröffnet von Ulrich


Beitrag von: Ulrich an 08. 05 2005, 15:29

BEECHER – BREAKING THE FOURTH WALL

Stil: Chaoscore
Release: 16. Mai 2005
Label: Earache Records
Spielzeit: 17 Songs, 56.24 Minuten
MP3: < > Dead For Weeks >

< http://www.earache.com >
< http://www.beecher-online.com >

Wenn man mal ganz ehrlich ist, dann ist natürlich auch die so genannte Chaos-Hardcore-Szene mittlerweile ziemlich überflutet mit dutzenden und dutzenden Bands, die Converge huldigen und in energetischen Shows ihre Botch-Shirts vollschwitzen.
So gut wie Converge und so überzeugend wie Dillinger Escape Plan sind nur wenige Bands und Beecher gehören sicher nicht dazu.
In der Unvorhersehbarkeit des jazzigen Chaos sind sie dafür etwas zu vorhersehbar und letzten Endes fehlt auch der nötige Druck für diese Liga.
Aber in der 2. Bundesliga wird ja auf der anderen Seite auch bestens Fußball gespielt; von und mit Vollblut-Profis.
So entwickelt Breaking The Fourth Wall nach einigen Hördurchgängen, die das Album braucht um entschlüsselt werden zu können, eine größer werdende Attraktivität. Keine Liebe auf den ersten Blick vielleicht, aber wenn die Klamotten erst mal gefallen sind kommt die Erregung schon von ganz alleine.
Dann weiß dich der kreischig-melodische-wechselnde Gesang zu kicken, bei aller Abgegriffenheit ziemlich überzeugend vorgetragen, dann wird dir bei den Gitarren-Loops zwischen Jazz und Hardcore erst heiß und dann schwindelig, dann irritieren dich auf positive Weise elektronische Aphex Twin-Spielerein (wie bei Floating Point), dann entdeckst du: Beecher stehen bei aller Komplexität vor allem für: rocken und gerockt werden. Eine Formel, die immer stimmen muss und immer aufgeht.
Die Produktion ist zwar von Converge-Kurt Ballou, hätte aber überraschenderweise besser ausfallen können. In den Bereichen des Metalcore ist man einfach einen wesentlich fetteren Sound gewöhnt. Zum Artwork von Aaron Turner von Isis kann ich leider nichts sagen, weil ich nur eine Promo im Pappschuber bekommen habe, von Isis haben sich Beecher aber auch musikalisch stark beeinflussen lassen. So ist Crack Fiend etwa zwischen zwei Highspeed-Coretrack platziert eine atmosphärische Celestial-Ruheinsel geworden.  
Entstanden ist Breaking The Fourth Wall übrigens schon vor 2 Jahren und hat in England auch schon den ein oder anderen Erfolg feiern dürfen.
Weltweit von Earache lizenziert erfährt die Platte nun einen Re-Release; kommt mit vier Bonus-Tracks, die bei einer BBC-Radioshow aufgenommen wurden und einem exklusiven witzigen Digital-Click&Cuts-Jansky Noise-Remix des Beecher-Songs [i]Dead For Weeks[/i. Wieder eine Gemeinsamkeit mit Isis, die das zuletzt von Leuten wie Venetian Snares haben machen lassen...  
Fazit: Sehr ordentlicher Chaoscore-Vertreter mit einigen großen Momenten. Vielleicht wird es beim neuen Album, das noch dieses Jahr erscheinen wird, ja auch schon richtig gut; die Vorraussetzungen haben Beecher mit diesem Album jedenfalls erfüllt.


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