Ein Portal ist ein Eingang oder ein Ausgang, in jedem Fall ein Übergang in etwas völlig neues. „Doors of Perception“, so hieß ein Buch von Aldous Huxley über LSD und die Bewusstseinserweiterende Eigenschaft dieser Droge, wegen dem sich wohl auch The Doors The Doors genannt haben. Man möchte schon vermuten, dass Alexander Tucker eine ähnliche Assoziation erwecken möchte. Dafür spricht ohne irgendwas gehört zu haben das Coverdesign, mit einem verrückten Walroß und einer unendlichen Sonne, dafür sprechen Songtitel wie „Another World“ und „Veins To The Sky“. Und die Musik? Die ist, natürlich, ziemlich psychedelisch. Im Sinne von langsam und unheilvoll sich auftürmenden Klangkonstrukten, Drone dröhnt aus den Boxen, mit hellen Soundcollagen, von undefinierbaren Instrumenten erzeugt, sich abwechselnd, wie eine Mischung aus Jesus And The Mary Chain und My Bloody Valentine, geduldig wie ein Hippie in der Wüste. Wie ehemals in Siebziger-Jahren Acid-Folk geklungen haben mag, und heute auf Rainbow Gathering wie in Trance hin und her gewackelt wird, so klingen die langen und ausschweifenden Songs. Großartig ereignislos. Wabernde Duftkerze leuchten den Weg in die Tiefe. Man braucht viel Zeit dafür und vielleicht auch das ein oder andere Mittelchen um so ein Portal zu durchschreiten und ob es sich für dich lohnt kann man noch nicht einmal versprechen. Es kann nur freigelegt werden, was sowieso schon im Inneren vorhanden ist.
-------------- The artist formerly known as Ulrich.
ALEXANDER TUCKER – PORTAL
