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Überschrift: Oceansize - Home & Minor [EP], Progressive / Postrock / Alternative (Superball / EMI)< Älteres Thema | Neueres Thema >
Patrick Offline
EdKo



Gruppe: Redaktion
Beiträge: 7544
Seit: 07 2001
Verfasst am: 21. 10 2009, 16:16

OCEANSIZE - HOME & MINOR [EP]

Stil: Progressive / Postrock / Alternative
Label: Superball Music / EMI
Spieldauer: 6 Tracks, 32.01 min.
Release: 23. Oktober 2009
Video: >> Teaser-Video #1 // >> Teaser-Video #2
Artikel auf purerock.de: >> Review "Feed To Feed"

Offizielle Bandhomepage
Oceansize bei Myspace

Nachdem die Mammut-Werkschau "Feed To Feed" die Vergangenheit aufarbeitete, schauen Oceansize nun wieder nach vorn. Dort lauern: erstaunlich viel Ruhe und Harmonie. Alte Klasse, neues Gewand.

Schon seit frühen Gründungstagen schwebte Oceansize eine Platte mit ausschließlich gesetzten Stücken vor. Mit der "Home & Minor"-EP, dem ersten Eigengewächs aus dem neuen, bandeigenen Studio im heimischen Manchester, wird dieses Vorhaben nun endlich in die Tat umgesetzt. Ihr bisher ruhigstes Material kündigte die Band vorab an, und hat damit nicht zu viel versprochen: So zurückgelehnt und harmoniebedürftig hat man Oceansize tatsächlich noch nie erlebt. Gerade im Vergleich zum letzten, ungemein düsteren Album "Frames" herrscht hier über weite Strecken geradezu eitler Sonnenschein."Home & Minor" strahlt eine organische, akustische Grundstimmung aus, verzerrte Gitarren kommen in diesem sanften, einlullenden Wohlklang allenfalls zum Setzen atmosphärischer Klangfarben vor. Trotz aller Heimeligkeit ist "Home & Minor" aber nicht die Oceansize-Version von "MTV Unplugged", sondern ein Experiment der anderen Art: Vieles hier wirkt seltsam unwirklich und entrückt. Wie ein surrealer Tagtraum. Ein bunter Halluzinogen-Rausch. Oder eine warme Sommerdusche. Eine frei schwebende Blase im gleißenden Sonnenlicht.

Die EP eröffnet mit zwei gesangszentrierten Stücken, die ungewohnt leicht und entschlackt daher kommen, aber trotzdem nicht der gewohnten Komplexität entbehren, wenn diese sich auch subtiler als bisher unter der Oberfläche verbergen mag. Der Opener "Legal Teens" (man möchte gar nicht so recht wissen, was als Inspiration für diesen Songtitel diente…) wurde von der Band schon als futuristische Version des brasilianischen Bossa Nova-Klassikers "Girl From Ipanema" bezeichnet. Das war natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber der beschwingte, von mehrstimmigen Gesangsharmonien und dichten Percussions getragene Song kommt der Oceansize-Variante eines Cocktail-Lounge-Soundtracks bisher wohl am nächsten. Das nachfolgende "Getting Where Water Cannot" schlägt in eine ähnlich melodieverliebte Kerbe, geht die ganze Sache aber elegischer und rhythmisch noch komplexer an, zudem tauchen unvermittelt Bläsersätze (!) auf.

"Monodrones" ist dann nicht viel mehr als ein kurzes Ambient-Intermezzo, die fließende Überleitung zum nächsten Teil der EP, in dem es schließlich mehr in die Breite geht: Der verträumte Titeltrack drosselt das Tempo und schwebt, leise unterstützt vom Gesang von Kate Ray (Ex-Rocketfield), langsam aufwärts Richtung Wolkenbett. Eine Art hymnisches Schlaflied, das den Hörer in Watte packt und sachte in den Schlummer wiegt. Mit "Didnealand" folgt ein weiteres Instrumental-Zwischenstück, diesmal von einem Piano-Motiv getragen und wunderbar angejazzt.

Das letzte Stück durchbricht schließlich doch noch all die traute Harmonie: "The Strand" ist ein Schlussakt der unversöhnlichen Sorte, formuliert seine Depressionen und innere Angst aber ebenfalls mit gedämpfter Lautstärke. In acht Minuten gehauchter Klaustrophobie und unterschwelliger Bedrohlichkeit scheint der Schrecken stets hinter dem eigenen Rücken zu lauern. Das ist beängstigend – und beängstigend gut.

Man wird auf "Home & Minor" zunächst aller Voraussicht nach jene Charakteristika vermissen, die diese Band bislang sonst immer auszeichneten: Aggressive Härte und kathartische Ausbrüche, Riffs und Reibungspunkte. Doch was hier an dynamischer Wucht fehlt, machen Harmonien, Melodien und Atmosphäre wieder wett. Langeweile kommt zu keiner Zeit auf, vielmehr stellt sich ein Reigen an Gefühlen ein, die man mit dieser Band bisher nicht unbedingt assoziierte: Behaglichkeit, Wärme, Geborgenheit. Eben das Gefühl, zu Hause zu sein. Und genau das war wohl auch das Ziel dieses gelungenen, grenzerweiternden Experiments. Zu viele Schussfolgerungen auf Zukünftiges sollte man aus dieser EP indes nicht ziehen: "Home & Minor" soll als in sich geschlossener Exkurs verstanden werden, das im nächsten Jahr erscheinende vierte Album der Band wird sich wieder verstärkt auf, nun, Verstärker besinnen.


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this is a film that has no end
fiction fights feelings absent
as absurd as it sounds
there´s more truth than you pretend


http://www.monogoic.de

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0 Antworten seit 21. 10 2009, 16:16 < Älteres Thema | Neueres Thema >

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