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+---Thema: Betontod - Schwarzes Blut Eröffnet von Hucke


Beitrag von: Christian an 09. 06 2006, 00:05

BETONTOD - SCHWARZES BLUT

Stil:
Deutschpunk
Label: Nix Gut Records
Spieldauer: 12 Tracks, 35.30 min.
Release: 22. März 2006
Anspieltipps: Generation X, Schwarzes Blut, Stillstand

< Betontod - Offzielle Website >
< Betontod - Myspace Site >

Wer hätte das gedacht? Früher standen Betontod aus Rheinberg in der Meinung vieler wohl eher für simpel gestrickten Deutschpunk. Doch seit dem letzen Album sind inzwischen fünf Jahre vergangen. Genügend Zeit also für die Band an ihrem Songwriting zu arbeiten und sich musikalisch weiter zu entwickeln. Das hat sich anscheinend gelohnt, denn diesmal kann sich das Ergebnis wirklich sehen lassen. Betontod liefern auf ihrem dritten Studioalbum eine ordentliche Ladung treibenden Punkrock, gewürzt mit einer deftigen Prise Metal.

Eine fette Produktion, durchgehend hohes Tempo, unerwartete Breaks, melodisch rauer Gesang und abwechslungsreiche Gitarren-Soli ergeben ein explosives Gemisch, dass einen ganz schnell in seinen Bann schlägt. Exemplarisch dafür stehen schon der Titeltrack "Schwarzes Blut" oder das mitreißende "Stillstand". Textlich zeichnen Betontod wieder ein düsteres, nachdenkliches Bild ihrer "Generation X", jenseits von üblichen Arbeit ist Scheiße-Parolen. Einzige Ausnahme bildet die Saufhymne "Glück Auf", die in etwa auf einem Level mit dem Kassierer-Klassiker "Das Schlimmste Ist Wenn Das Bier Alle Ist" steht. Der Refrain "Wir müssen aufhören weniger zu trinken / Wir brauchen viel mehr Alkohol“ hätte wohl das Potential zum Klassiker auf der ein oder anderen Dorfkirmes zu mutieren. Doch wir wollen mal nicht nachtragend sein. Die nächste Überraschung folgt nämlich schon im direkten Anschluss, als der folgende Song "Kinder Des Zorns" von Flamenco-Klängen eingeleitet wird. So gelingt hier also der Übergang vom Trinklied, zurück zur wütenden gesellschaftskritischen Hymne.

Und so spielen sich Betontod weiter mit treibendem Schlagzeug, Metalgitarren und beständig hohem Mitgröhlfaktor durch eine überraschend gute dritte Scheibe. Zum Abschluss wird sogar noch mal die Akustikgitarre ausgepackt und die CD kommt im schmucken Digi-Pack - jetzt übertreiben sie es aber! Bringt uns aber ganz schnell zurück zur Ausgangsfrage: Wer hätte das gedacht?


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