Gestern war ich seit langem mal wieder als Konzertphotograph und Live-Berichterstatter für purerock unterwegs und zwängte mich mit vielen ca. 17-jährigen Pärchen (merkwürdigerweise überwiegend Pärchen) in das ausverkaufte SO36. Ich hatte auf die Internet-Angabe "Einlass 19:00, Beginn 20:00" vertraut und erreichte so um 20:15 mein Ziel. Als ich die Halle betrat spielten I Killed the Prom Queen gerade ihr letztes Lied. Ich hatte also die deutschen Butterly Coma verpasst (ich verwand es) und auch die Australier. Da es wiegesagt recht voll war, konnte ich mich nur bis zur Mitte durchkämpfen bis All Shall Perish anfingen.
Meiner Meinung nach die beste Band des Abends. Trotz etlicher Breakdowns und Kickbox-Einlagen neben mir war diese Band musikalisch das beeindruckendste. Auch stetige Ansagen wie "My Nephew was born today! YEEEAAAH!" konnten das nicht trüben. Keine der Bands spielte eine Zugabe (außer Caliban vielleicht, ich bekam es leider nicht mit) und so verließen All Shall Perish dann doch recht schnell wieder die Bühne.
Bei Bleeding Through konnte ich dann endlich einen Platz vorne ergattern, um ein paar Photos machen zu können. Dass es bei ausverkaufter Halle anstrengend, schwitzig und sehr eng war ist ziemlich klar. Auch, dass man sich und Kamera dauernd vor Stagedivern schützen musste. Trotzdem war die Stimmung eigentlich recht gelassen, bis auf einige Rangeleien in der Moshpit (uh, das ist mich getroffen mit deinem Bein, jetzt schuppse ich dich - ÖH! Der hat meinen Freund geschuppst, jetzt schuppse ich ihn! und so weiter...). Bleeding Through lieferten eine überraschend gute Show ab, es fehlte natürlich nicht an Attitüde und Böse sein und so etwas, aber es war doch... energiereich.
Auch die außergewöhnlich hässlichen Gitarristen änderten wenig daran. Nunja, die Texte der Band kennt man ja und so auch das, was sie ausstrahlen. Trotzdem war ich positiv beeindruckt. Nach einiger Umbauzeit begannen Caliban schließlich als letzte mit ihrem Set und hatten wohl auch die meisten Fans, was sich in den Reaktionen niederschlug. Ich hatte mir einen Platz auf einer Box sichern können, war so vor dem schlimmsten gefeit und konnte doch noch ein paar ganz gute Photos machen. Ich weiß, dass die Meinungen über Caliban weit auseinandergehen. Sie mögen nicht die innovativste Band sein, die Bewegung um sie herum mag oft nerven - ich kann sie aber (her mit den Buh-Rufen!) doch hören und sagen, dass das ganze natürlich schon nett groovig und eingängig ist.
Insofern fand ich auch das Set dieser Band recht nett. Ich hatte sie vor 2 Jahren mal interviewt und kann auch sagen: nette Menschen. Dazu noch eine der Bands, die an die Fans in den ersten Reihen Wasser verteilt. Vom cleanen Gesang des Gitarristen, das beim letzten Caliban-Konzert, dass ich sah, wirklich sehr schlecht gewesen war, bekam ich leider nicht viel mit, da von meinem Platz aus nur der Bühnensound zu hören war. Es gab alles, was sich Emokid und Schnellfickerhosen wünschen - Circle Pit, Wall of Death und so weiter. Jeder, der da war, weil er die Musik mag, kam wohl auf seine kosten.
Angesichts des Eintrittspreises von 15,,40 (VVK) für 5 Bands lohnte sich das Konzert wohl, obwohl ich hörte, dass die Karten vor der Halle noch für über 40 Euro verkauft wurden. Beim letzten Lied verließ ich um ca. Viertel vor Zwöfl das SO und würde sagen: Note: Gut.
Hier noch ein paar der gemachten Photos:
All Shall Perish:
Bleeding Through:
Caliban:
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
ich entschuldige mich übrigens für die Rechtschreib-Fehler. Es lag an der späten Uhrzeit. Sie lassen sich aber leider nicht ohne größeren Aufwand beheben. Sorry
-------------- Some people never go crazy. What truly horrible lives they must lead.
ich meinte das auch eher so wie mathias - und ich dachte eigentlich ich wäre hier für deutschpunk zuständig, aber marco scheint mir da eher qualifiziert ;)
