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+---Thema: Boysetsfire Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 13. 05 2007, 01:19

BOYSETSFIRE

Datum: 11. Mai 2007
Ort/Club: Wiesbaden, Schlachthof
Preis: 19 €
Besucher: ca. 2.500 (ausverkauft)

< Boysetsfire - offizielle Website >
< Boysetsfire - offizielle MySpace-Seite >

Also dann mal wieder ein Review zu einer Abschiedstour von Boysetsfire. Die letzte ist ja gerade mal acht Monate her. Da jedoch Gitarrist Josh Latshaw nach seinem schweren Arbeitsunfall aus dem letzten Sommer wieder genesen ist, haben sich die Jungs entschlossen Europa noch einmal in Vollbesetzung Goodbye zu sagen. Dass dann aber die gesamte Tour schon im Vorfeld ausverkauft war und der Wiesbadener Schlachthof dermaßen aus allen Nähten platzen würde, dass einem noch an der Theke das Atmen schwer fiel, war dann doch nicht ganz zu erwarten gewesen.
Dank eines kaputten Schließfachs am Bahnhof und der Inkompetenz der rotbemützten Bahnmitarbeiter schnellstmöglich einen Schlüsseldienst zu finden, verpassten wir mal wieder sämtliche Vorbands, was aber nach Aussage der anwesenden B-Prominenz (eigentlich die gesamte ehemalige Punkrockclique aus meiner Heimatregion, sowie etliche Leute die uns und unseren Style früher immer uncool fanden – in erster Linie Menschen die man seit Jahren sowieso nirgendwo mehr getroffen, geschweige denn überhaupt jemals auf einem Konzert gesehen hat) nicht so schlimm gewesen sein soll.

Irgendwie war ich also eh schon den ganzen Abend etwas angepisst, doch als dann bei den ersten Songs von Boysetsfire die Masse in der völlig überfüllten Halle in Bewegung geriet, ließ auch ich mich von der allgemeinen Euphorie mitreißen. Auch bei meinem mittlerweile zehnten Boysetsfire-Konzert gab es spätestens bei Cavity kein Halten mehr und gemeinsam mit meinem besten Kumpel ging es mit gereckten Fäusten nach vorne in den Moshpit: “So here I am / defiled and devine“. Yeah, das tat gut. Als danach beim Beginn von Walk Astray ein stadionmäßiger Chor aus tausenden Kehlen ertönte, konnte man zum ersten Mal sehen, wie viel Spaß den Jungs aus Newark der Abend bereitete. Nathan und selbst der sonst so coole Chad freuten sich wie kleine Kinder über ihr Publikum. Vor allem auch der mitgereisten Crew, von denen einige wohl zum ersten Mal in Europa dabei waren, war die Überraschung über das Geschehen total anzusehen. Dass die Crewmitglieder mit erhobenen Zeigefingern am Bühnenrand stehen, habe ich jedenfalls zum letzten Mal vor ein paar Jahren bei Turbonegro erlebt. Unglaublich was bei Songs wie My Life In The Knifetrade, Requiem oder Twelve Step Hammer Program um uns herum abging. Selbst der sonst nicht unproblematische Schlachthofsound zeigte sich von seiner gnädigen Seite. Klar mag man jetzt motzen können, dass es früher besser war die Band vor dreihundert Leuten in einem kleinen Club zu sehen. Doch trotzdem fällt es schwer sich der Faszination von dreitausend Leuten, die gemeinsam enthusiastisch Rookie mitbrüllen, zu entziehen. Also einfach mitreißen lassen und weiter schwitzen, schreien und singen. Anderthalb Stunden war der Schlachthof ein tobendes Tollhaus und trotz der hohen Decken, war es vorne irrsinnig heiß. Nach den finalen “Rise“-Schreien von After The Eulogy nahm die Band ein ausgiebiges Bad in der Menge und bedankte sich minutenlang bei der noch lange weiterjubelnden Masse. Wie Nathan noch einmal bekräftigte, war es wohl wirklich das letzte Mal.

Es ist also schon traurig, dass die Band nun wohl wirklich endgültig abtritt. Andererseits soll man ja aufhören, wenn es am schönsten ist - und man kann sagen, was man will: Den Höhepunkt ihrer musikalischen Laufbahn haben Boysetsfire allmählich erreicht, wenn nicht schon überschritten. Viel kann eigentlich nicht mehr kommen. Noch größer und triumphaler können die Shows nicht mehr werden. Noch bessere Songs kann diese Band nicht mehr schreiben. Es hat also wohl alles sein Gutes. Doch trotzdem schwebte über diesem gesamten Abend ein großes trauriges Wort: Schade.

Release The Dogs
Pure
Cavity
Walk Astray
Vehicle
So Long And Thanks For The Crutches
My Life In The Knifetrade
Voiceover
Requiem
Twelve Step Hammer Program
Falling Out Theme
The Power Remains The Same
Handful Of Redemption
Still Waiting For The Punchline
Final Communique
Empire
The Force Majeure
Rookie
After The Eulogy

Beitrag von: krazzo an 13. 05 2007, 23:39

verdammt gute setlist und nen schönes review. der erste part ist top :) und auch ich erinnere mich gerne an die beiden konzerte zurück, an denen ich diese unglaubliche band erleben durfte.
Beitrag von: Jonas an 14. 05 2007, 14:02

bin sehr gespannt auf freitag. the blackout argument sind doch eine recht gute liveband oder waren die in wiesbaden gar nicht dabei?
Beitrag von: hiho an 01. 06 2007, 04:04

hi

gutes review. fand es auch sehr angenehm dort. Sooooooooo mega voll fand ich es aber eigentlich gar nicht. Dass es nach vorne hin enger wird ist ja normal ;) das letzte viertel der halle war auf jeden Fall sehr löchrig..
Grüße

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