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+---Thema: William Fitzsimmons Eröffnet von Christian


Beitrag von: Christian an 04. 12 2008, 12:25

WILLIAM FITZSIMMONS

Datum: 02. Dezember 2008
Ort/Club: Marburg, < KFZ >
Preis: 12 Euro
Besucher: ca. 140

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Dieser Dienstagabend wäre eigentlich ganz besonders gut dazu geeignet gewesen ihn gemütlich vor dem Fernseher zu verbringen. Draußen herrschte eine furchtbar unangenehme Dezembermischung aus klirrender Kälte, Regen und Schnee. Drinnen jedoch gab es bestuhlte Rotweinatmosphäre mit angenehmen Menschen. Die Rede ist vom Kulturladen KFZ, das an diesem Abend nämlich einen ganz besonderen Grund bot sich doch noch einmal aufzuraffen: William Fitzsimmons, der Vollbarttragende Folksänger aus Illinois gab auf seiner ersten Deutschlandtour ein Gastspiel in der Studentenstadt Marburg.

Trotz des unangenehmen Wetters also hatten sich jede Menge Leute eingefunden und so war der Saal auch wirklich gut gefüllt, als William und sein Kumpel Justin um kurz nach halb neun die Bühne betraten. Zwei verschrobene Typen mit Akustikgitarren und einer so wunderbar sanften Stimme, dass sich anscheinend jeder der Anwesenden während des Konzerts komplett in ihr verlieren konnte. Während der Songs herrschte jedenfalls eine einzigartige Stille, wie man sie bei Akustikkonzerten selten erlebt. Wer jedoch auch zwischen den melancholischen Liedern einen introvertierten Songwriter erwartet hatte, sah sich bald getäuscht. Der schräge William entpuppte sich nach kurzer Anlaufzeit nämlich als großartiger Entertainer. So entstand eine komische Situation nach der anderen. Entweder nahm er den nicht ganz so üppigen Bart seines Partners Justin aufs Korn (“You wouldn't survive a german winter with a beard like this, man!“), erzählte Stories von seiner eigentlichen Arbeit als Therapeut oder präsentierte seine Deutsch-Kenntnisse.

Bei You Still Hurt Me initiierte er einen großen Publikums-Chor und was eigentlich völlig unpassend erscheint, funktionierte an diesem Abend wunderbar. Wie überhaupt alles wunderbar war. Die Nummern Everything Has Changed, I Don't Feel It Anymore, Funeral Dress oder das Iron & Wine Cover Naked As We Came ließen sogar das Wetter auf dem Heimweg gar nicht so schlimm erscheinen. Und zum Schluss war einem ja sowieso das Herz aufgegangen, als William sich tausendfach fürs Kommen bedankte und dann noch sagte “Thanks for not watching TV“.

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